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Kapitel VI – Dunkelheit

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Die böse Rechtschreibung :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Yuka
Eisiger Nachtwind


Anmeldungsdatum: 04.03.2010
Beiträge: 82

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BeitragVerfasst am: 24 Jul 2010 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Yuka hatte genau beobachtet, wie der Bär die arme Wölfin gebissen hatte. Eine Menge Blut quoll aus ihrem Hals, das konnte sie erkennen. Yuka erschrak über dieses Ereignis und sah gebannt auf sie, ob sie sich noch einmal bewegte. Aber nachdem die grau-weiße Fähe hinzugekommen war und die Braune ihr noch etwas gesagt hatte das sie nicht verstanden hatte, weil der Bär so laut brummelte, da fiel ihr Kopf einfach auf den Boden. War sie...war sie...tot?
Was sollte sie denn schon groß machen? Die schienen auch bestens ohne sie zurecht zu kommen. Also brauchte sie sich um die Fähe und Tihar LeNuit keine Sorgen zu machen. Außerdem, sie waren so viel älter und erfahrener als sie, es war wirklich lächerlich, dass sie sich um sie sorgte. Und zusätzlich kannte sie die Wölfin nicht mal, sie sah sie heute –gerade eben wäre zutreffender- zum ersten Mal. Und zu dem Schwarzen hatte sie jetzt auch keine übermäßige emotionale Bindung. Mal kühl und logisch gesehen konnte ihr das Schicksal der drei Wölfe vollkommen egal sein.

Und doch, irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen, diesen Fremden einfach so das Feld zu überlassen. Sie war Yuka vom Eissee, Himmelherrgott, sie konnte sich doch nicht einfach so feige hinter den Älteren verstecken! Das wäre moralisch völlig unakzeptabel und würde all dem widersprechen, was ihr ihre Mutter schon im Laufe ihres zwar noch sehr kurzen, jedoch sehr inhaltsreichen Lebens beigebracht hatte. Nein, sie würde zwar nicht offensiv kämpfen, doch auch nicht feige fliehen. Eher wäre es von Vorteil, wenn sie sich schon mal einen nüchternen und klaren Überblick über die Lage verschaffen würde, damit sie fähig war, gut und unabhängig zu urteilen.
Die Fähe hielt sich zunächst noch im Hintergrund und schien zu überlegen, während der schwarze Rüde sich knurrend und zähnefletschend an den Bären heranpirschte. Doch sie würde weiter warten, bis sich eine gute Gelegenheit bot, einzugreifen.


(Niederwald - Tihar, Larka, Zita, Bär)

_________________
Do you think you know me? Do you know the downs of my once so pure and shining soul? I don't think so. Because you only see the surface of my Fragile Existence.
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Takata
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Anmeldungsdatum: 28.04.2010
Beiträge: 91

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BeitragVerfasst am: 25 Jul 2010 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Takata spürte förmlich, wie die Stimmung zu kippen drohte. Sie kannte Skadi immerhin so gut, um zu wissen, dass sie eine Geduldsgrenze hatte. Wenn der Graue es nicht bald schaffte, sich zu erheben und Schritt zu halten, waren sie Skadi wieder los, doch das war keineswegs positiv. Skadi war in ihren Augen ein lebendiger Beweis für die Überlebenschance. Sie hatte sie fortgeschickt, ihr gesagt, sie solle zum Meer gehen und obwohl sie nicht einmal bis zum Meer gekommen war, hatte sie überlebt. Sie sah nach wie vor kräftig genug aus, dass man ihr zuraute, dass sie die nächste Wanderung gut überstehen würde. Allein ihr Wille zum Überleben hatte sie so weit gebracht. Takata hatte es immerhin geschafft, vom Boden aufzustehen und den Schmerzen zu trotzen – mehr oder weniger. Warum also sollte ein Rüde es nicht schaffen? Die Rüden waren doch das „starke Geschlecht“, das hatte sie immer so erfahren, im Positiven wie im Negativen. Es gab keinen Grund aufzugeben. Nun wusste sie zwar nicht sonderlich viel über seine Vergangenheit, auch wenn sie wusste, dass er des Lebens mehr müde war, doch sah sie nicht ein, sein wirres Verlangen nach dem ewigen Schlafe hinzunehmen und zu tolerieren. Der Graue würde ihr sicher eines Tages dankbar sein, doch dabei ging es ihr nicht einmal darum. Sie wollte nicht als Retterin dastehen, immerhin war es nun auch Skadi, die ihm bei dieser Rettung helfen konnte. Ihr war einzig wichtig, ihn im Schutze zu wissen. Diese Einöde, diese Dunkelheit und der Frost waren nicht geeignet, wenn man überleben wollte. Welchen Weg auch immer die Weiße gehen musste, um den Grauen zu eben jenem Willen zu überzeugen, sie wollte alles versuchen. Ganz sicher hatte auch er noch etwas, dass ihn am Leben erhielt, dass ihm den Mut gab, weiterzugehen. Nun einmal waren es immerhin zwei überzeugte und selbstsichere Fähen, die ihn zum Losmarschieren aufforderten. Dass Skadi auch gut ohne ihn weitergegangen wäre, wollte sie nicht hören. Skadi hatte sie verlassen, weil sie keine andere Möglichkeit gehabt hatte. Warum aber sollte sie den Grauen ganz freiwillig zum Sterben zurücklassen, wenn er ihr doch nichts getan hatte? Sie redete sich ein, dass die Braun-Graue nicht genug darüber nachgedacht hatte, was es für ihn bedeutete, zurückgelassen zu werden.

Die Frage nach seinem Namen rief ein Erschrecken in ihrem Geiste hervor. Sie hatte geahnt, dass sie diese Frage stellen würde. Der Schrecken über diese plötzlich aufkommende Frage lähmte sie so sehr, dass der Rüde noch vor ihr zum Antworten angesetzt hatte, und das wollte was heißen. Doch leider verriet er auch der Fähe nicht seinen Namen oder er behauptete, keinen zu haben, was sie ihm aber nicht glaubte. Vielleicht wollte er damit nur erreichen, dass sie ihn nicht wertschätzten und ihn aus Frust über seinen Wilderwillen zurückließen. Auch wenn sie bezweifelte, dass er so genaue Pläne ausgeheckt hatte, so kam es zumindest in Betracht und war für Takata ein Grund mehr, ihn mitzunehmen.
Seine Antwort auf Skadis Frage rief eine peinliche Miene im Gesicht der Weißen hervor. Ihr Maul stand schockiert offen, sie sah seine Chancen auf Rettung davontreiben. Skadi war ihre beiderlei einzige Möglichkeit, einen Weg hier heraus zu finden. Sie durften sie nicht mit derart desinteressierten, gedankenlosen Aussagen verscheuchen.

„Pilgrim!“

rief die Weiße laut, dass sie über sich selbst erschrak. Bitte was …? Ohne so recht zu wissen, woher ihr dieses Wort entsprungen war, hatte sie es in die kleine Runde gewufft und damit womöglich für eine sichere Aufmerksamkeit gesorgt. Doch die Unsicherheit zeigte sie niemandem, schon gar nicht der Braun-Grauen. Stattdessen verfestigte sich ihre Miene und sie fügte dem rätselhaften Ausruf eine Erklärung hinzu, die einer Ausrede gleichkam.

„Pilgrim … Pilgrim ist … ist ein Name.“ Sie sah nachdenklich zu Boden. Nicht sehr überzeugend. Hielt sie Skadi für so dumm? „… sein Name“,

fügte sie schussendlich mit hinzu und sah wieder etwas selbstsicherer auf. Dieser kleine Zusatz, „sein Name“, war eigentlich gelogen, denn dass dies so etwas wie sein Name war, wusste sie nicht. Sie hatte ihm schlicht und ergreifend einen neuen Namen verpasst, der ihr in den Sinn gekommen war. Aber war er ihr einfach nur so in den Sinn gekommen? Sie staunte über sich selbst, denn so ungeeignet schien ihr der Name nicht. Ein Wanderer war er ohne Zweifel, auch wenn er sich mit dem Weitergehen schwer tat. Aber er hatte eine lange Wanderung zurücklegen müssen, um auf sie getroffen zu sein, also war es nicht ganz und gar absurd. Zudem verlieh es ihm eine Bestimmung … Pilgrim, der Wanderer. Er konnte nicht einfach zurückbleiben und im Schnee sterben, wenn er doch jetzt der Wanderer war, war das nicht Grund genug? In Takatas Überzeugung schon. Ohne Skadis Miene zu überprüfen und einen womöglich verdutzten, vorwurfsvollen oder verwirrten Gesichtsausdruck einzufangen, lief sie gleich nach Beendigung seines letzten Satzes zu ihm, umrundete ihn halb und stellte sich hinter ihm auf. Die Schmerzen in ihrer Flanke nahmen zu, als sie ihre Schädeldecke gegen seinen Leib drückte und ein Anschieben zu signalisieren versuchte, was tatsächlich natürlich nicht umsetzbar war, da er nach wie vor relativ fest auf seinen vier Läufen stand.

„Du kommst mit! Pilgrim, mach schon!“

sprach sie, dass es fast schon etwas flehentlich klang, bittend-bettelnd, denn alles andere wollte sie nicht dulden. Er konnte nicht einfach hier bleiben und sterben. Es war unsozial einen Wolf zurückzulassen, damit er von Hunger und Kälte heimgesucht wurde und einen qualvollen Tod starb. Sie akzeptierte einfach nicht, dass er sich seinem Tod überließ, denn es widersprach jeglicher Logik, die sie kannte.
Nach zwei, drei Andeutungen zum Vorwärtsbewegen, setzte sie dieses Tun aus, denn die Schmerzen wurden zu groß, größere Anstrengungen erlaubte ihr verwundeter Körper nicht. Stattdessen schritt sie mit leicht gequälter Miene an ihm vorbei und hielt auf Skadi zu, die Richtungsweiserin zum Überleben.


(Pilgrim, Skadi nahe dem Funkelfall)

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Catori
Wölfin der Hoffnung


Anmeldungsdatum: 19.02.2010
Beiträge: 121

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BeitragVerfasst am: 25 Jul 2010 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Es dauerte nicht all zu lange, dann trat eine schwarze Wölfin zu ihnen. Ein Grinsen lief über Catoris Leftzen. Das wäre nun schon der dritte, vermutlich vollig schwarze Wolf in ihrer Runde. Konnte das tatsächlich ein Zufall sein? Wäre sie sich nicht sicher, dass sich hier niemand kannte, hätte Catori gedacht sie wäre zu einem Rudel dazu gestoßen, welches nur schwarze Wölfe aufnahm. Gab es sowas überhaupt? Vorstellen konnte sie es sich nicht. Was sollte solch eine Maßnahme denn schließlich für einen Sinn ergeben? Trotz allem war es der grauen ein wenig unangenehm die einzig andersfarbene zu sein, auch wenn sie nur all zu sicher war, dass dieses Gefühl völlig unbegründet war. Was machte schon die Fellfarbe aus?... Noch mehr Zeit, sich in dieses Thema zu vertiefen gab die fremde Wölfin Catori nicht. Denn schon war sie nocht näher herran getreten und begann zu sprechen. Dafür, dass sie grade erst zu drei fremden Wölfen gestoßen war, schien sie Catori ganz schön unvorsichtig. Hatte ihre musterung etwa ergeben, dass die drei ihr gegenüber keine Gefahr darstellten? Sie konnte schließlich nicht wissen, wie sehr sie(Schwarzfell,Slifer,Catori) zusammen hingen und ob sie sich als "Rudel" gegen sie verbinden würden. Nunja, Catori wusste selbst, dass dem nicht so war, doch sie glaubte eigndlich nicht, dass man es nach einer einzigen Musterung schon mitbekam.
Plötzlich meldete sich Schwarzfell hinter ihnen. Verdutzt wegen der Worte schaute Catori ihn einen Moment an, wandte sich dann doch lieber wieder der völlig Fremden zu. Sie gab Catori irgendwie nicht das Gefühl, eventuell eine Verbündete zu sein. Somit senkte die graue leicht misstrauisch den Kopf und meinte:

"Fragt sich nur ob am Ende tatsächlich auch jeder Fremde ein Freund wird."

Wärend ihren Worten starrte sie die Fremde unverhohlen an. Dann jedoch riss sie sich zusammen und versuchte ihre Körperhaltung ein wenig zu entspannen, denn sie musste überrascht feststellen, dass sie sich völlig verkrampft hatte. Es verwunderte sie, dass die fremde ihr ein so misstrauisches Verhalten entlockte. Bei den beiden schwarzen Rüden war ihr die Bekanntschaft schließlich auch nicht so schwehr gefallen. Vielleicht, weil die Fremde nichtmal irgendeine Antwort über sich preis gab. Sie machte sich nichtmal die Mühe so zu tun, als hätte sie gutes im Sinn. Natürlich konnte Catori nicht wissen ob sie ihnen den Weg aus dem Tal herraus denn tatsächlich erschweren wollte, doch warum sonst sollte die Fremde solch ein geheimnis aus sich machen? Es konnte doch nicht wirklich daran liegen, dass sie zwingend eine besondere Aufmerksamkeit benötigte, oder etwas in der Art? Wobei -Catori schielte kurz zu den beiden Rüden- wollte die Fremde vielleicht einem der beiden imponieren? Fast hätte Catori gelacht. Wenn es tatsächlich so war, wäre es wirklich lustig. Viele antere möglichkeiten fanden sich schließlich nicht. Und jetzt, wo sie nocheinmal über ihren vorherigen Gedanken nachdachte, stellte sie fest, dass sich jemand, der tatsächlich von vornherein etwas bösartiges plante, mit Sicherheit irgendeine falsche Antwort ausgedacht hätte, um seine Opfer in Sicherheit zu wiegen.
Auch wenn sich die graue Fähe ihr Gemüt nun wieder ein wenig beruhigt hatte, ließ sie die Fremde nicht aus den Augen und beobachte jede einzelne Regung. Diesmal jedoch gab sie acht darauf, es nicht sonderlich zu zeigen.


(Catori ist bei Schwarzfell, Slifer und Mitcha; irgendwo im Niederwald)
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NPC
… unverhofft kommt oft …


Anmeldungsdatum: 20.02.2010
Beiträge: 43

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BeitragVerfasst am: 26 Jul 2010 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Meister Petz



Der Rüde musste den Verstand verloren haben. Er warf sich ihm an seinen Leib und verankerte seine Zähne wie Widerhaken in seiner Brust. Ein stechender Schmerz überkam den Bären und er stieß ein beinahe mitleiderregendes Jaulen aus. Dabei war der Dunkle eben noch getorkelt wie ein Wolf, der kurz davor stand, umzukommen, zum Beispiel durch enormen Blutverlust. Er hatte den relativ großen Wolf scheinbar unterschätzt. Das Tier scheute nicht davor Gesundheit und Leben zu riskieren, um seinen eigenen Stolz zu verteidigen, das musste auch er nun einfach einsehen. Sein Gebiss war unangenehm und verursachte Schmerzen, die ihn ablenkten. Aber er war noch lange keine Bedrohung für sein Leben. Der Bär wusste, dass er ihn leicht wieder loswerden konnte, denn an der Tatsache, dass er schwächer war als der Bär, hatte sich nichts geändert. So legte der Braune seine großen Krallen auf den Rücken des schwarzen Wolfs um ihn zu verletzen, am besten am Rückenmark, dass er unverzüglich von ihm abließ. Anschließend würde er sich auf ihn stürzen und ihn in Stücke reißen, sonst war er noch derjenige, der zum Gespött wurde.

Aber so weit kam es nicht. Mit einem Mal spürte er auch einen Schmerz in seinem Nacken. Ein weiterer Wolf hatte ihn von hinten angegriffen und machte sich über seinen Nacken her, obwohl seine Chancen, das Genick des Bären zu zerbrechen, gleich null waren. Das schaffte keiner von ihnen, dazu waren sie viel zu schwach. Dafür trat noch ein anderes Problem auf. Durch den plötzlichen Sprung, es konnte nur die Fähe sein, verlor er an Gleichgewicht und war nun selbst derjenige, der begann, unsicher hin und herzugehen. Es brauchte nicht mehr lange und das schwere Raubtier fiel durch den Schwung, den die Angreiferin mitgebracht hatte, nach vorn. Sein Gewicht kippte um und begrub den schwarzen Rüden unter sich wie ein Stein. Der Wolf wirkte dabei auf ihn wie ein unangenehmer Gegenstand, der eine Hohllage verursachte und weitere Schmerzen hervorbrachte. Nahezu hilflos lag er auf dem Schwarzen, hinter ihm hatte sich die wildgewordene Wölfin verbissen und rupfte mit ihren Zähnen in seinem Fleisch herum.

Der Braune musste einsehen, dass es unangenehm wurde. Er versuchte diese Lage schnellstmöglich zu verlassen, um die Fähe von seinem Leib loszuwerden. Allerdings hoffte er trotz dieser etwas verfahrenen Situation, wenigstens dem schwarzen Wolf gesundheitlichen Schaden zugefügt zu haben, im besten Fall war sein Genick nun das gebrochene und er lag tot am Boden, dann konnte er auch ohne weitere Schwierigkeiten mit der Wölfin kämpfen, denn mit der braunen Fähe, die sie beschützt hatte, war nicht als Gegnerin zu rechnen, sie war tot. Der große Bär brüllte wütend und stieß klagende Laute aus. Diese kleinen Biester wurden unerträglich für ihn. Überall verbissen sie sich und wurden zu qualvollen Plagegeistern. Er rollte sich vom Körper des Rüden herunter und versuchte die Wölfin im stehen von sich abzuschütteln. Er drehte sich heftig hin und her, er spürte, wie sein Gewicht ihn herumriss, das er es bald nicht mehr ganz beeinflussen konnte. Er reichte mit den Pranken in beide Richtungen und versuchte sie wie ein lästiges Insekt von seinem Körper loszuwerden. So bald sie losließ, würde er über sie herfallen und ihr aus Wut über ihren frechen Versuch, ihm das Genick zu brechen, die Kehle durchbeißen. Die Wölfe schienen missverstanden zu haben, wer die größere Macht hatte. Er hatte von Natur aus die besseren Muskeln und das größere Gewicht.
Zunächst aber musste er sie loswerden, der schwarze Rüde hingegen war unmittelbar nach dem Wiederaufrichten nicht die größte Gefahr, womöglich auch gar keine mehr. Vielleicht war jetzt gleich der Moment gekommen, um der Grau-Weißen das zurückzugeben, was er sowohl von ihr als auch ihrem männlichen Artgenossen erfahren hatte.


(Bei Larka, Zita und Kira nahe Larka, Yuka und Tihar LeNuit; Niederwald)

_________________
NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla
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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 26 Jul 2010 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Von einer unangenehmen Lage kam er in eine schier ausweglose. Gerade als er festgestellt hatte, dass seine Versuche, dem Bären Schaden zuzufügen, Erfolg hatten, änderte sich die Situation für ihn völlig. Die fremde Wölfin war ihm in den Rücken gesprungen und biss dort herum, dass das Riesenvieh an Gleichgewicht verlor und mit ihm zusammen nach vorn stürzte, direkt auf ihn drauf. Tihar musste erkennen, dass er unter dem Bären gefangen war. Das massige Gewicht des riesigen Tiers drückte ihn gnadenlos zu Boden, sein Körper vermeldete unangenehme Quetschungen und damit verbundene Schmerzen. Obwohl er ihn mit seinem weichen Fell berührte, machte sich das enorme Gewicht durch sein Fleisch und seine Knochen auf ihm bemerkbar. Tihar war gefangen. Er konnte sich kein Stück bewegen und musste fürchten, zu ersticken. Das Bärenfell drückte ihm aufs Gesicht, das er nur unter Anstrengung mit dem Kopf zur Seite wenden konnte, in der Hoffnung, irgendwo noch ein wenig Luft schnappen zu können, bevor es ihn umbrachte. Wie ein Brocken drückte er auf ihn, dass er befürchtete, dass er ihm den Brustkorb brach. Sein Plan, ihm an die Kehle zu gehen, hatte sich zum Desaster entwickelt. Er wurde vom Angreifer zum hilflosen Opfer. So gab er sicher kein gutes Bild vor Yuka und der zweiten Fähe ab, die dort sicherlich nach wie vor stand und ihnen beim Kämpfen zusah.
Was hatte die Fähe bewegt, auf den Bären zu springen und ihn mit ihrem Gewicht aus der Balance zu bringen? Der Kampf nahm erschreckende Züge an, wenn der Bär nicht von ihm herunterging, wurde er kampfunfähig und damit zum hilflosen Opfer dieses monströsen Beutereißers, womöglich selbst zur Beute.
Er hatte kaum die Chance nach Atemluft zu schnappen, das Gewicht drückte zu stark auf ihn, dass er frei atmen konnte. Das Letzte, was er nun brauchen konnte war, dass die Wölfin vom Bären abließ und es für das Fellmonster keinen Grund mehr gab von ihm herunterzukommen, dann brauchte er nur liegen bleiben und sein vermeintlich gefährlicher Gegner, er, starb durch Zerquetschen oder Ersticken. Das war wirklich nicht die Lage, in der er sterben wollte. Aber vielleicht konnte es ihm auch egal sein, ob sie ihn als bemitleidenswertes Bären-Quetschopfer belächelten oder nicht, wenn er tot war, war er tot.
Aber warum machte er sich Vorwürfe? Natürlich wollte er dem Bären an die Kehle, was hätte er in seinem Nacken sollen? Er konnte ihn nicht von irgendwo töten, dafür war ein Gegner dieser Größe nicht geeignet. Um einen Bären zu besiegen, musste kann ihn austricksen, eine Überzahl war für diesen Weg durchaus sinnvoll; das nutzte allerdings nichts, wenn die Überzahl sich nicht absprach und jeder handelte, wie er es für richtig hielt.
Nach einem Moment des Schreckens und der Schmerzen entfernte sich das Schwergewicht endlich und der Schwarze bekam wieder Luft. Ohne länger zu warten, versuchte er sich auf seine vier Läufe zu stellen und nach schlimmeren Verletzungen zu suchen. Er konnte zumindest keine sehen, doch sein Brustkorb schmerzte etwas von diesem Gewicht, das auf ihm gelegen hatte. Seine nachfolgende Aufmerksamkeit galt dem Riesen und der Weiß-Grauen, wie er versuchte, sie loszuwerden. Obwohl sie sich hartnäckig hielt, war ihr Schicksal besiegelt. Sie konnte dem Bären unmöglich allein standhalten. Der Bär war zu kräftig, als dass sie ihn wie ein Beutetier besiegen konnte. Ihre ängstliche Freundin, die vor dem verehrenden Biss schon fast in Ohnmacht zu fallen schien, war dem Bären erst recht keine Bedrohung gewesen. Er warf dem leblosen Körper einen verächtlichen Blick zu und dachte nach, wie er weiter verfahren sollte, nachdem er auch nach dem zweiten Angriff des Bären keine schlimmeren Verletzungen davontragen musste. Sollte er die Weiß-Graue ihrem Schicksal überlassen und stattdessen Yuka nehmen, wie es vielleicht das Vernünftigste war? Wenn die Fähe sich für so mächtig hielt und in Eigenregie handelte, sollte sie doch sehen, wie hold ihr Glück ihr war, es musste ihn nicht kümmern. In diesem Moment war sie zu genau dem Ablenkungsmanöver des Bären geworden, wie er es von Beginn an im Sinn gehabt hatte. Das war die Gelegenheit, den Bären zu attackieren und ihn in die Flucht zu schlagen oder ihn so schwer zu verletzen, dass er früher oder später starb.
Tihar musterte dieses schräge Bild. Eine hartnäckige Fähe gegen einen wildgewordenen Riesen. Bis eben noch hatte er wie ein hilfloser Welpe unter diesem Monstrum gelegen und war dem Tode nahe, jetzt hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Bären und damit den tödlichen Fokus auf sich. Der Schwarze verzog das Gesicht. Eigentlich ganz witzig. Sollte sie doch an ihrem Übermut sterben, sie war nur eine Fremde. Der Dunkle drehte um und sah in Yukas Richtung, um auf sie zuzugehen und sie zum Mitkommen zu bewegen.

Doch … Übermut? War das nicht genau das gewesen, was seine Schwester in den Tod getrieben hatte? In diesem Tal schien es eine ganze Menge übermütige Fähen zu geben. Er fragte sich, ob die Braun-Graue sich auch mit dem Bären angelegt hätte. Es brauchte bestimmt nicht viele Zutaten für diese unglaublich dumme Handlung, wie das Angreifen eines Bären oder das respektlose Behandeln eines stärkeren Wolfs. Etwas Wahnsinnigkeit, Überheblichkeit und falsch ein eingeschätztes Kräftemaß reichten aus, um sich auf den sicheren Weg in den Tod zu verfrachten und die Weiß-Graue war auf dem besten Wege dorthin.
Tihar LeNuit hatte gemerkt, dass der Bär eine Art Übermacht darstellte, der selbst er nicht Herr werden konnte. Der Bär war nun einmal stärker als sie, daran gab es nichts zu rütteln – im wahrsten Sinne des Wortes.
Er lief in Yukas Richtung und nahm die Laute des Kampfes, das Brüllen und Schütteln des Bären, wie eine Hintergrundkulisse wahr, mit der er nicht länger zu tun hatte.
Doch was, wenn die übermütige Wölfin auf den Bären gesprungen war, um ihm zu helfen? Doch wobei sollte sie noch helfen? Sie hatte ihm ins Bein beißen sollen, nicht in den Rücken oder weiter oben. Außerdem war er in keiner hilflosen Lage gewesen. Zwar hatte er die spitzen Krallen seiner hässlichen Pranke in seinem Rücken gespürt, doch das allein war nicht bedrohlich für ihn gewesen. Es lag also viel mehr nahe, dass die Wölfin von einer Art Heldensucht getrieben wurde und den Moment ausnutzen wollte, in dem er den Bären verletzt hatte, weil sie geglaubt hatte, das Vieh sei wehrlos. Nun, da wurde sie jetzt eines Besseren belehrt …


((Yuka, Larka, Zita und der Bär | Niederwald
@Zita Ich geh davon aus, dass sich dein Chara nicht so simpel abschütteln lässt))

_________________


Zuletzt bearbeitet von Tihar LeNuit am 18 Aug 2010 12:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Zita
~Sternenseele~


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 463
Wohnort: An einem bessere Ort...
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BeitragVerfasst am: 27 Jul 2010 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wahnsinnig und voller Wut biss Zita noch immer an dem zotteligen Fell des Bären herum und spuckte hin und wieder einige große Fellbrocken aus ihrem Maul zur Seite um wieder kraftvoll und ohne hinderliches, schon ausgerissenes Fell, zubeißen zu können.

Die Fähe war so verbissen in ihre Arbeit, dass sie zuerst gar nicht bemerkte, dass der Bär strauchelte und schließlich nach Vorne kippte. Erst als sie von dem schwarzen Rüden nichts mehr sah oder hörte wurde sie sich der neuen, bedrohlichen Situation bewusst. Fast wäre sie über den Kopf des wütenden Tieres gestürzt als es nach Vorne fiel, doch im letzten Moment konnte sie sich wieder festbeißen und so einen Abwurf vermeiden.

Zita´s Gedanken rasten.
Der Bär lag nun wahrscheinlich auf dem Rüden und stellte somit eine neue, ganz andere Gefahr da. So ein Bär wog schließlich einiges. Zita musste ihn wieder zum Aufstehen bewegen oder das Todesurteil des Rüden war besiegelt. Panisch überlegte Zita was sie tun könnte. Jede Minute zählte!
Doch gerade als sie sich dazu entschlossen hatte den Bären nun frontal anzugreifen, richtete sich dieser plötzlich auf. Die Bewegung kam so überraschend für die Weiß-Graue Fähe, dass sie ein ganzes Stück am Rücken des Bären hinabrutschte ehe sie endlich wieder reagieren konnte und sich erneut tief in des Fell des Riesen verbiss. Halb springend, halb ziehend gelang es ihr endlich wieder an die alte Bissstelle zu gelangen.

Schon flogen die mächtigen Pranken des Bären um sie herum und versuchten sie zu erwischen. Nun hatte sich Zita ins Zentrum der Aufmerksamkeit katapultiert, was ihr Angst machte. Mit einem wütenden Bären war nicht zu spaßen und mit einem den man von hinten aus dem Hinterhalt angegriffen hatte schon gar nicht. Die Fähe schluckte und versuchte ihren Halt im Fell weiter zu verbessern um nicht abgeschüttelt zu werden.
Nun konnte sie nur hoffen, dass der Rüde nun ihr helfen würde, wie sie es für ihn getan hatte.

Doch gerade als Zita sich fragte wo der Rüde blieb beziehungsweise wie er ihr nun aus ihrer misslichen Lage helfen wollte, da sah sie, dass er sich abwandte und auf den Welpen zuschlenderte. Er entfernte sich vom Kampf!
Der Fähe blieb das Herz stehen. Panisch versuchte sie den Tatzen des Bären auszuweichen, nicht den Halt zu verlieren und dennoch den Rüden wieder auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht hatte er sie auch einfach nicht bemerkt?

Nein!
Er hatte sie doch beobachtet, sie direkt angesehen! Warum also ging er dann?
Zita dämmerte etwas. Heiß und lodernd kroch es in ihr auf. Sie war benutzt worden!
Wütend knurrend, sah sie dem Schwarzen hinterher während sie sich weiter tief im Fleisch des Bären verbiss um der heftigen Gegenwehr des Räubers standhalten zu können.
Irgendwie gelang es ihr aber dem Rüden die hasserfüllten Worte:

"Feigling!"

hinterher zu knurren, ehe sie wieder darauf achten musste, dass der Bär sie nicht abschüttelte.
Zita begriff es nicht. Dumpf und wie durch dichten Nebel begriff sie was der Rüde gerade getan hatte, sie ausgenutzt nur um selber heil aus dem Kampf fliehen zu können. Zita wurde sauer, sie spürte wie ihr das Adrenalin durch den Körper schoss, doch gleichzeitig war da auch die Panik. Irgendwie musste sie von dem Bären loskommen, irgendwie um sich zu retten. Damit ihre Rache an dem Bären für Larka´s Tod nicht vergeblich gewesen war.





Zita ist bei Larka, Tihar, Yuka und dem Bären; Niederwald

(EDIT: Bearbeitet am 20.08.2010)

_________________




Ich besitze die Erlaubnis von der Künstlerin "Goldenwolf" um ihr Bild zu verwenden!


Zuletzt bearbeitet von Zita am 20 Aug 2010 20:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Skadi
Auf rastlosen Pfoten


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 133

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BeitragVerfasst am: 28 Jul 2010 1:11    Titel: Antworten mit Zitat

Stumm hatte sie beiden Wölfen gelauscht und beobachtete nun Takata, wie sie versuchte den Rüden anzuschieben und schon bald aufgeben musste. Sie verstand nicht, in welcher Beziehung diese beiden Wölfe zueinander standen, welche Gründe Takata hatte, so zu handeln, wie sie es nun mal tat.
Der Graue wollte sich ihnen nicht anschließen – deutlich hatte er es gesagt, wie ein stummes Flehen wirkten seine Worte beinahe. Ja, er wollte zurückgelassen werden. Er wirkte müde, abgekämpft und kraftlos, aus seinen Augen sprach kein Wille zum Überleben mehr. Doch je mehr der Graue sich weigerte, desto verbissener schien Takata zu werden. Fast schon hysterisch wirkte es, wie sie versuchte, den Rüden um jeden Preis anzutreiben. Man hätte nun vermuten können, dass dieser Wolf ihr sehr viel bedeutete, dass sich die beiden vielleicht schon lange kannten und Vertraute waren und dass die Weiße deshalb so verzweifelt reagierte. Doch ihre nächsten Worte ließen tief blicken, tiefer, als sie es vermutlich beabsichtigt hatte. Ungewollt hatte sie nicht nur die Wahrheit, sondern ein Stück weit auch sich selbst entblößt.
Die beiden kannten sich nicht, Skadi war sich nun sicher. Takata kannte ja noch nicht einmal seinen Namen – Pilgrim war „ein“ Name, ja, aber nicht seiner und als sie ihren Fehler bemerkte und sich korrigierte, war es bereits zu spät. Takata kam ihr wie eine außergewöhnlich schlechte Lügnerin vor. Sie hatte zu zögerlich gesprochen, Wortfetzen waren es, nichts weiter. Als sei der Name das Erste, das ihr in den Sinn gekommen war und nun sollte der Rüde ihn tragen, der gerade noch behauptet hatte, seinen Namen abgelegt zu haben.
Diese beiden Wölfe waren nicht normal. Er nicht, der offenbar keinen Wert mehr auf sein Leben legte. Wie konnte das sein? In jedem Lebewesen, und sei es auch noch so klein, brannte stetig der Wille zum Überleben. Wenn man nicht einmal mehr diesen Funken in sich hatte, war man dann nicht schon so gut wie tot? Es berührte sie unangenehm, wenn sie über die Umstände nachdachte, die wohl einen Wolf zu dem werden ließen, was sie nun vor sich sah. Eine leere Hülle ohne Willenskraft, ja sogar ohne Namen.
Und auch mit Takata stimmte etwas nicht, die für einen fremden Wolf entscheiden und ihn gegen seinen Willen mitschleifen wollte. Sie hatte sich in diese Sache hineingesteigert als würde ihr persönliches Wohlergehen davon abhängen ob sie den Fremden zum Mitkommen bewegen konnte. Vielleicht tat es das sogar, doch trotzdem kam ihr das Ganze beinahe etwas krankhaft vor. Fühlte sie wirklich so sehr mit ihm? Und wenn ja, empfand sie selbst diese Empathie dann als Segen oder womöglich eher als Bürde? Vielleicht war sie im Grunde ebenso traumatisiert wie der Graue – vielleicht hatte sie in ihrer Vergangenheit irgendetwas erlebt und eine Art Helfersyndrom entwickelt, das sie nun gar nicht anders handeln ließ. Möglich war alles.
Sie seufzte. Jetzt war nicht die Zeit, um über solcherlei Dinge nachzugrübeln. Sie konnte Takata in einem ruhigen Moment immer noch näher zu ihrer Vergangenheit befragen. Eigentlich war es nicht wichtig, doch die Weiße hatte mittlerweile ihr Interesse entfacht und es juckte sie, mehr zu erfahren. Doch wie sollte sie nun mit den beiden verfahren? Wenn Takata es so sehr wollte, dann wäre es vermutlich am einfachsten, wenn der Graue einfach mitkäme. In diesem Zustand würde Takata sich wohl kaum vom Gegenteil überzeugen lassen. Der Rüde dagegen kam ihr wie ein mut- und willenloses Blatt im Wind vor und auch wenn er gerade den Willen oder die Bitte geäußert hatte, hier zu bleiben, so wäre er mit Sicherheit leichter vom Gegenteil zu überzeugen als sie.
Trotzdem widersprach es ihrer eigenen Überzeugung. Warum sollten sie ihn dazu nötigen mitzukommen, wenn er doch nicht wollte? Jeder war für sich selbst verantwortlich und wenn er nicht wollte, so wäre er ihnen eine noch größere Last als ohnehin schon. Nein, er musste erkennen lassen, dass er im Grunde gerettet werden wollte, dass er diesen Überlebenswillen noch besaß, sonst war dieses ganze Unterfangen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Takata konnte nicht ewig für ihn entscheiden, auch wenn die Weiße das selbst vielleicht noch nicht erkannt hatte.

“Takata“, ungewöhnlich sanft sprach sie den Namen aus. Es hatte keinen Sinn mit ihr zu schimpfen, wenn sie doch nicht verstehen würde warum. In diesem Moment kam ihr die Weiße mehr wie ein sturer Welpe vor, naiv und gutherzig, der nicht verstand, dass es in der Welt auch Schlechtes gab. “Du kannst ihn nicht zu seinem Glück zwingen.“

Dann wandte sie sich an den Grauen, der betreten auf den Horizont zu starren schien. Wie viel von all dem um ihn herum hatte er wohl mitbekommen? War er wirklich so weggetreten, wie er zuweilen schien? Sie glaubte nicht mehr daran, denn seine letzten Worte hatten recht klar geklungen.

“Pilgrim, ist das dein Name?“

Sie legte eine Spur von Zweifel in ihre Stimme, als sie den Namen aussprach. Immer noch war sie davon überzeugt, dass der Name allein Takatas Fantasie entsprungen war, doch wenn es ihm nicht passte, so sollte er jetzt sprechen, andernfalls würde sie ihn so nennen. Sie konnte ihn schließlich nicht ewig mit „Grauer“ ansprechen.
Irgendwie musste es ihr um Takatas Willen gelingen, ihn daran zu erinnern, dass er überleben wollte. Ja, er hätte jederzeit von einer Klippe oder dergleichen springen können, doch offenbar hatte ihn irgendetwas zurückgehalten. Vermutlich die Angst oder die Hoffnung – doch beide Gefühle entsprangen gleichermaßen dem Willen zum Überleben. Jedes Geschöpf hatte so etwas, da bildete er keine Ausnahme. Jeder, der dieses Gefühl gar nicht mehr hatte, wäre bereits tot. Je mehr sie darüber nachdachte, desto logischer kam es ihr vor. Sie schüttelte den Kopf.

„Wie hast du bisher überlebt? Du hättest dein Leben jederzeit beenden können, aber du hast es nicht getan. Du hast deinen Überlebenswillen noch nicht verloren. Also komm mit uns oder bleib hier und stirb allein. Es ist deine Entscheidung und die kann dir niemand abnehmen.“

Sie neigte leicht den Kopf und blickte zu Takata, denn die letzten Worte, die sie scheinbar noch zu Pilgrim gesprochen hatte, waren in Wahrheit für sie bestimmt. Vermutlich würde es der Weißen missfallen, dass sie so offen mit ihm gesprochen hatte. Aber es war keine Zeit, ihn wie ein zartes Pflänzchen zu hegen und zu pflegen, um seine Gefühle zu schonen. Ungewohnt sensibel war sie mit den beiden umgegangen, zumindest für ihre Verhältnisse. Das musste reichen, denn sie konnten die Entscheidung nicht ewig aufschieben und dabei noch mehr Zeit verplempern. Wenn er noch bei Sinnen war, würde er freiwillig mit ihnen kommen. Wenn nicht, dann musste Takata das akzeptieren. Im Grunde war es sehr einfach, doch irgendwie bezweifelte sie, dass die beiden das auch so sahen.


(Pilgrim und Takata, nahe dem Funkelfall)

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Slifer
Ravensoul


Anmeldungsdatum: 28.06.2010
Beiträge: 40

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BeitragVerfasst am: 28 Jul 2010 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Respekt. Diese schwarze Fähe, die nun aus dem dichten Schneetreiben in sein Blickfeld trat, besaß eine gehörige Portion Mut. Oder auch Leichtsinn. Slifer hätte beinahe in sich hineingegrinst, doch im letzten Augenblick unterdrückte er es. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, dass sich die Fremde ein falsches Bild von ihm machte. Er holte gerade Luft, um ihr eine passende Antwort zu geben, als der Rüde hinter ihm - Schwarzfell, so hieß er - seine Stimme erhob.
Seine Worte verblüfften Slifer. Wie konnte man nur so töricht sein? Fremde sind Freunde, die man nur noch nicht kennengelernt hat. Noch nie hatte der Schwarze größeren Unsinn gehört. Wenn Schwarzfell tatsächlich danach lebte und handelte, dann war es schon verwunderlich, dass er immer noch unter den Lebenden weilte...Slifer schüttelte den Kopf. Ein verwirrter Narr, mehr war Schwarzfell nicht.
Catori schien seine Meinung zu teilen. Zumindest begegnete sie der Fremden mit einer deutlich größeren Portion Misstrauen, vielleicht ein wenig mehr als angemessen. Aber das kümmerte Slifer nicht, das war ihre Sache. So wandte er seine Aufmerksamkeit nun auch wieder dem Neuankömmling zu.

"Ich wiederhole mich nicht gerne", sagte er, mit leiser und gefährlich ruhiger Stimme, der Fähe unverwandt in die Augen blickend. "Diesmal erwarte ich also eine vernünftige Antwort." Nun mischte sich eisige Kälte in seinen Tonfall. "Wer bist du und was willst du hier?"

Slifers bernsteinfarbene Augen wanderten knapp über den Körper der Schwarzen. Kräftig wirkte sie, doch war sie noch jung und höchstwahrscheinlich unerfahren. Sollte es zu einem Kampf kommen, wäre sie keine Gegnerin für ihn. Doch noch wollte Slifer nicht kämpfen, auch wenn er sich sehr wohl im Klaren darüber war, dass er einen solchen mit seinen harschen Worten provozieren könnte.
Sein Blick wanderte wieder in ihre gelblichen Augen, und er richtete sich zu voller Größe auf - wodurch er die Fremde um mehr als einen Kopf überragte.

"Also, ich höre?" Dieselbe kalte, dennoch ruhige Stimme wie zuvor. Es wäre interessant zu sehen, ob sie sich von ihm einschüchtern ließ, nun, da sie direkt vor ihm stand, Auge in Auge sozusagen.
Ein Knurren drang durch seine Kehle, so leise und tief, dass man es eher spüren als hören konnte. Sein Blick wurde fordernder.





(Slifer ist bei Schwarzfell, Catori und Mitcha Yahamai; irgendwo im Niederwald)
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Pilgrim
Vom Schicksal gezeichnet


Anmeldungsdatum: 27.03.2010
Beiträge: 60

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BeitragVerfasst am: 28 Jul 2010 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Alles ging auf einmal so verdammt schnell, zu schnell für Pilgrim, der solch klare und doch recht normale Unterhaltungen mit mehreren Wölfen gar nicht mehr gewohnt war.
Eben hatte man ihm noch Ruhe gelassen, er war wieder in seinem Dämmerzustand versunken und konnte seinen absurden Träumereien und Gedanken nachhängen und plötzlich... zerriss dieser Name, sein Name oder das was er dazu auserwählt hatte die Stille um sie herum.

Pilgrim schien zu erwachen oder zumindest wieder einen seiner "lichten und wachen" Momente zu bekommen, als Takata den doch vertrauten Namen laut aber irgendwie unsicher aussprach. Er schwebte in der kalten, schneeumwirbelten Luft wie ein Blatt das im Herbst vom Wind für einige Zeit in der Luft gehalten wird, ehe es zu Boden glitt. Pilgrim´s Augen wurden dunkel und er sah Takata an. Dumpf klang der Name in seinen Ohren, auch wenn es tröstlich war, dass sie nun seinen Namen zu kennen schien. Leise wisperte er ihn als wenn er dadurch besser begreifen und wieder klarer denken konnte.

Der Rüde bot noch immer ein Bild des Mitleids, wie er so dastand. Nichts an ihm wies darauf hin, dass er noch immer ein Rüde war und das vielleicht doch noch etwas in ihm schlummerte und versteckt war, das Kraft und Stolz hätte sein können. Noch immer schien ihn der Klang des vertrauten Namens zu fesseln. Der Rüde wusste nicht wirklich woher die Fähe nun doch seinen Namen wusste, doch es gab ihm wieder eine Gestalt. Es gab wieder etwas an das er sich festhalten konnte, er war nun auch vor Takata und Skadi ein jemand. Er hatte einen Namen, und er war froh darüber.

So gerührt und bewegt war der Rüde über Takata´s Bemühungen ihm wieder ein Gesicht zu geben, dass er gar nicht bemerkte, wie sie hinter ihn trat und ihn voran zu schieben versuchte. Der unerwartete körperliche Kontakt erschreckte den Rüden jedoch und ungelenk sprang er vorwärts um dem ungewohnten Gefühl auszuweichen.
Takata war also wirklich wie davon besessen, dass er nicht hier blieb. Wieder erweichte die Erkenntnis, dass sich trotz seines Verhaltens und seines Aussehens ein Wolf so um ihn bemühte, sein Herz. Pilgrim versuchte zu lächeln, es sollte ein echtes, Dankbares Lächeln werden, doch so recht gelang es ihm nicht. Zu lange hatte man ihn gemieden und wenn er vorbeigegangen war, schlimme Dinge über ihn behauptet. Pilgrim war diese Nähe nicht mehr gewöhnt...

Als dann Skadi zu sprechen begann, sah der Rüde auch sie an. Seine Augen schienen wieder etwas wacher und aufmerksamer geworden zu sein. Er verstand plötzlich auch wieder was die Fähe da redete. Es schien als taue der Rüde immer mehr auf, als durchbreche er langsam den dichten Nebel seiner Isoliertheit in den er sich selbst gehüllt hatte, als begann er langsam wieder an sich, das Leben und seine Kraft zu glauben.
Auf die Frage nach seinem Namen, beziehungsweise ob "Pilgrim" sein Name sei, nickte er kraftvoll und auch etwas stolz.
Pilgrim wusste nicht mehr wie er früher hieß, doch das Geschenk das Takata ihm gemacht hatte, indem sie ihm wieder eine Identität gegeben hatte, wollte und konnte er nicht so einfach fallen lassen. Er war stolz, wieder ein Wolf und kein Schattenhaftes Gespenst mehr zu sein.

Er war zwar noch immer von dem Wunsch besessen, bald seiner Familie auf dem Pfad in das "Andere Leben" zu folgen, doch ganz so allmächtig war dieses Wunsch nicht mehr. Ganz langsam und sehr zerbrechlich war Pilgrim´s Entwicklung zu einem Wolf, der zumindest weiterleben wollte, irgendwie...

Skadi´s Worte an ihn, bekräftigten ihn komischerweise noch mehr und gaben ihm immer weitere Stückchen seiner alten, verloren geglaubten Kraft zurück. Diese starke Fähe vor ihm, hatte Recht. Pilgrim lebte noch immer, trotz der schrecklichen Verluste die er erlebt hatte. Irgendetwas musste ihn antreiben und am Leben halten.
Er blinzelte kurz ehe er wieder Takata ansah.
Plötzlich war alles neu und Ungewohnt für ihn. Er fühlte sich ein wenig wie ein Welpe der gerade erst all seine Sinne entwickelt hatte und nun die Welt vor seiner Wurfhöhle entdeckt.

Pilgrim war nicht plötzlich "geheilt" worden, dazu hatte er zu lange in seinem dumpfen Todesdämmerschlaf vor sich hinvegetiert, doch er begann zumindest wieder die Seite des Lebenden zu betrachten und auch wenn er noch immer zu seiner Familie wollte, so begann er doch langsam zu verstehen, dass es noch etwas Anderes für ihn zu geben schien außer dem Tod und wenn es diese Reise mit den beiden starken Fähen an seiner Seite war.





Pilgrim ist bei Takata und Skadi, nahe dem Funkelfall




(Wenn euch Pilgrim´s Wesensveränderung zum Besseren hin zu schnell geht, dann bitte Bescheid geben o.o Dann versuch ich den Beitrag noch mal umzuschreiben...)
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Takata
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Anmeldungsdatum: 28.04.2010
Beiträge: 91

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BeitragVerfasst am: 30 Jul 2010 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Die Strenge, die von Skadi auszugehen schien, verärgerte die Weiße. Wenn sie sie reden hörte, mochte sie meinen, sie verachtete den Grauen allein für das, was er war. Interessierte sie sich denn ganz und gar nicht für seine Vergangenheit? Wollte sie nicht wissen, was ihn hatte zu dem werden lassen, was er nun war? Während Takata sein Wesen als eine interessante und lehrreiche Aufgabe in ihrem Leben betrachtete, wurde er von Skadi eher rational eingeordnet und als eine Last empfunden. Natürlich war sie sich im Klaren darüber, dass seine Gefolgschaft auch eine Gefahr für sie sein konnte, zumal Takata kaum rennen konnte, eigentlich war sie froh, dass sie überhaupt wieder etwas zu laufen im Stande war. Aber der „soziale Instinkt“, sich untereinander zu helfen, denn man wollte schließlich auch Hilfe in Anaspruch nehmen dürfen, wenn es einmal notwendig war, den musste es doch auch im Verstand der Braun-Grauen geben? Während die Fähe sprach, beäugte sie sie misstrauisch. So, wie Skadi sich benahm, war sie momentan, auch wenn man es kaum formulieren durfte, viel eher eine Last. Sie nahmen ihn einfach mit, ohne Wenn und Aber. Wenn Takata genau darüber nachdachte, konnte die Sackgasse ihrer Hilfsbereitschaft auch ohne derart kritische Einwände noch früh genug auftreten. Wenn der Rüde sich auf den Boden legte und trotz Schieben und Zupfen nicht bereit war, ihnen zu folgen, dann war das sein Ende und auch Takata konnte ihm nicht mehr helfen. Aber so sah es doch überhaupt nicht aus. Die Braun-Graue redete ihn schlechter, als er verdient hatte. Sie schien ihm diese Chance gar nicht geben zu wollen. Hatte sie sich letztlich doch in ihr geirrt?

Dass sie sie zurückgelassen hatte, als Gefahr drohte und das sogar fürs Leben, das konnte die Polarwölfin gut nachvollziehen. Sie nahm es keinem Wolf übel, der nicht gewillt war sein Leben für einen Fremden herzugeben, wenn die Lage dabei noch so ausweglos war, denn immerhin hätte es Takata auch nicht gerettet, wenn das Feuer des fremden Dings vom Himmel sie beide verschlungen hätte. Aber diese ganzen Hürden traten hier nicht auf. Pilgrim war ihr bis hierher gefolgt, weil sie nicht locker gelassen hatte. Sie hatte sich kaum Chancen ausgemalt, ihn am Morgen nach ihrer Rast aus der Höhle zu bekommen um ihn zum Weitergehen zu bewegen, aber es hatte geklappt. Zwar hielt seine Schwäche an und auch ihre wurde größer, denn sie verweilten nun schon seit Tagen ohne Nahrung, doch allein ihr Wille hatte sie beide bis hier hergebracht, konnte die Braun-Graue das nicht einfach anerkennen?

Takata wollte widersprechen. Sie zwang ihn nicht zu seinem Glück, denn allein dass er auf sie getroffen war, konnte schon Glück sein und das hatte folglich niemand erzwungen. Doch bedeutete das genauso wenig, dass man sein Glück nicht teilen durfte, denn das verdoppelte sich daraufhin laut einem Sprichwort immerhin. Skadis Sturheit war erstaunlicherweise beinahe ausgeprägter als die des Grauen, der sich mit etwas Mühe und ein paar ernsten Worten so recht und schlecht hatte bis hierher führen lassen. Dies war nicht nur ein ganzes Stück Arbeit für sie beide gewesen, er hatte ihnen auch Risiken beschert, die sich zu Gefahren entwickeln konnten. Das war Takata nicht bereit aufzugeben, auch wenn sie Fähe es nicht anerkennen wollte. So blieb ihnen nur, dass Skadi wieder allein abziehen musste, sie konnte sie immerhin ebenso wenig zwingen mit ihr mitzukommen. Dass sich ihnen dadurch nicht gerade eine holde Zukunft auftat, war ihr klar.
Die Braun-Graue redete mit einer Offenheit, dass man für einen Moment bezweifeln musste, dass sie selbst etwas wie Emotionen besaß. Das war absurd, denn natürlich besaß ein jeder Wolf Gefühle, genauso wie er mit vier Läufen und einem Schwanz auf die Welt kam. Aber Skadi vermochte sie in einigen Momenten gut zu verbergen und im Anbetracht dessen, dass sie sie noch nicht lange kannte und somit nichts über ihre Gefühlsauslegungen wusste, war es kaum verwunderlich, dass sich Takata das für eine Sekunde fragte.

Skadis Anspielung auf die Entscheidungsfrage entging ihr nicht, aber sie leitete den Blick an Pilgrim weiter, wesentlich weniger streng allerdings, denn Zwang und Gewalt brachten einem beim Überzeugen dieses verzweifelten Wolfs, der nichts mehr zu verlieren zu glauben schien, nicht weiter. Stattdessen schritt Takata wieder ein kleines Stück an ihn heran und sah ihn erwartungsvoll flehentlich an, er möge doch bitte nichts Unüberlegtes sagen sondern einmal sein tiefstes Inneres befragen, ob das, was er geäußert hatte, tatsächlich und ohne Ausnahme sein einziger Wille war, den er noch hatte.

Glücklicherweise bestätigte der Graue den Namen und rief auf Takatas Lefzen ein breites Lächeln hervor. Nun hatte sie etwas, an das sie sich klammern konnte, sollte Skadi mit ihrer Lawine von Kritik und Zweifeln fortfahren und versuchen ihn abzuschütteln. Einen Wolf mit Namen wurde man so einfach nicht wieder los. Für den Fall, dass sie nun gingen und ihn zum bedingungslosen Sterben zurückließen, lebte sein Name in ihren Erinnerungen weiter und er sollte auf Skadis Gewissen drücken. Pilgrims Mienenveränderung war schwer zu deuten, ob es ein Lächeln darstellen sollte oder einfach ein nervöses Zucken war, auf jeden Fall war er lebendig und das zählte für sie an oberster Stelle. Denn jeder hatte nur ein Leben und das galt es zu wahren, so lange es ging.
Erwartungsvoll sah die Weiße nun zu Skadi herum, die hoffentlich verstanden hatte, dass er ein gleichwertiger Wolf war, dessen Rettung sie immerhin versuchen mussten. Denn in dem „Wir“, das Skadi in ihrer Rede geäußert hatte, lag für Takata auch ganz eindeutig die Bedeutung für Pilgrim.



(Pilgrim, Skadi nahe dem Funkelfall)

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Mitcha Yahamai

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Anmeldungsdatum: 08.06.2010
Beiträge: 21

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BeitragVerfasst am: 30 Jul 2010 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der schwarze Rüde, der jüngere, machte Mitcha wahrhaftig Spaß. Was redete er da? Freunde? Sie war ganz sicher nicht darauf aus Freunde von dieser Ansammlung von Wölfen zu werden. Freunde bedeuteten immer Vertrauen und wer vertraute konnte enttäuscht werden. Mitcha kannte das, sie hatte es oft genug so erlebt und sie ließ sich ganz sicher nicht noch einmal darauf ein. Außerdem stellte sie fest, dass der junge Rüde sich sein eigenes Lachen scheinbar verkneifen musste, auf jeden Fall guckte er sie dabei nicht an, was immer ein Zeichen dafür war, dass der jenige log oder dass er seinen eigenen Worten nicht glaubte. Aber das konnte man ihm ja auch nicht übel nehmen, solch einen Unsinn konnte keiner glauben, schon gar nicht Mitcha. Die schwarze Fähe wollte ihm eine gehörige Antwort geben aber die Fähe unterbrach sie bevor sie ihr Wort erheben konnte.

Sie brachte es auf den Punkt, denn es war ja wohl offensichtlich dass nicht jeder Fremde ein Freund wurde, er konnte auch eine Art Alptraum für einen werden. Vielleicht wurden die Drei sogar zum Alptraum für sie, auch wenn der junge Schwarze sie derzeit eher zum Lachen brachte. Die Graue hatte es so gesagt wie sie es auch sagen wollte, wenn auch in einem deutlich spöttischeren Ton, denn das war doch einfach nur kindisch und albern!
Um die Rede der Grauen zu unterzeichnen stieß sie ein Lachen aus, dass die anderen als Auslachen zu Kenntnis nehmen sollten. Aber das Lachen stellte sie ein als der ältere Wolf mit schwarzem Fell sprach. Im Gegensatz zum jungen Schwarzen sah er sie dabei eindringlich an und das hatte zur Folge, dass Mitcha sofortig aufhörte zu lachen und wieder so ernst wurde wie zuvor. Mit dem dort war wohl nicht so sehr zu spaßen. Er legte genau das Misstrauen an den Tag dass man von einem erwachsenen Wolf erwarten konnte. Außerdem drängte er die schwarze Fähe förmlich an die Wand, sie musste mehr über sich preisgeben.

Sie konnte versuchen einfach abzuziehen und diese Drei hinter sich zu lassen. Wahrscheinlich waren sie froh darüber, allerdings wollte sie gern mehr über den jungen Schwarzen erfahren. Er musste wohl seinen Eltern davongelaufen sein, wenn er so wenig vom Leben und der Rauheit der Wildnis verstand. Außerdem hatte sie nach wie vor im Sinn ihren leeren Bauch zu füllen. Sie hatte sich von den Fremden versprochen etwas Beute abzubekommen und das ohne dafür großartig etwas tun zu müssen. Dies konnte ihre Gelegenheit sein, aber dafür durfte sie sich das letzte bisschen Sympathie nicht völlig verspielen.

„Ihr dürft mich Mitcha nennen.“ Sagte sie und schloss die Augen kurzzeitig, sodass sie etwas Überhebliches an sich hatte.
„Ich bin auf der Suche nach Beute, das ist ja wohl mehr als nachvollziehbar.“

Sie fixierte den jungen Schwarzen und brachte ein hämisches Grinsen zum Ausdruck. Wenn sie erwirken konnte, dass sie alle zusammen eine Jagd begingen, konnte sie dem Schwarzen zeigen, wie ungeschickt er war. Er musste jung sein, zu jung um eine gute Jagd auf die Beine zu stellen. Sie wollte sich davon überzeugen wie ungeschickt er sich dabei anstellte und obendrein vom Futter profitieren, dass die anderen erbeuteten. Mitcha war so schlecht im Jagen nicht. Sie hatte sich seit der Befreiung von ihrem alten Rudel allein durchs Leben geschlagen und bis zu diesem Tage überlebt. Es war ihr nicht immer ein leichtes, aber sie verstand etwas vom Überleben und konnte sich immer irgendwie über Wasser halten. Warum die beiden Wölfe, die Fähe und der ältere Schwarze, diesen Jungen mit herumschleppten, der doch wohl kaum eine Hilfe sein konnte, wusste sie nicht. Vielleicht fand sie es heraus, wenn sie ihnen etwas Vertrauen vorspielte.


[Mitcha Yahamai ist bei Catori, Schwarzfell & Slifer, im Niederwald]
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Skadi
Auf rastlosen Pfoten


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 133

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BeitragVerfasst am: 30 Jul 2010 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Sie konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob ihre Worte überhaupt irgendetwas bewirkt hatten, denn keiner der beiden antwortete ihr. Dennoch wirkte Pilgrim nun etwas wacher auf sie, etwas klarer und es handelte sich nicht nur um bloßes Wunschdenken. Nein, er hatte genickt, hatte seinen Namen somit bestätigt. Das überraschte sie nun doch etwas. Hatte Takata sich den Namen am Ende doch nicht ausgedacht? Doch warum dann die unsichere Reaktion, als würde sie gerade ein Ratespiel spielen, das sie zufällig gewonnen hatte?
Auch die Weiße erwiderte nichts. Vermutlich ein schlechtes Zeichen, natürlich würde sie das alles ganz anders sehen, auf ihre naive Weise. Dabei war sie es, die den fremden Wolf unter Druck gesetzt hatte und ihn dazu nötigen wollte, gegen seinen Willen mitzukommen. Skadi dagegen hatte ihn lediglich zu einer Entscheidung aufgefordert und hätte seinen Willen respektiert, egal wie er ausgefallen wäre. Natürlich hatte sie ihre Worte nicht unbedingt in Watte gepackt, aber das musste ein erwachsener Wolf aushalten können. Vielleicht hatte es ja sogar irgendetwas in ihm wachgerüttelt, eine Art Trotz oder sonst etwas, völlig egal, solange es ihm dabei half, am Leben zu bleiben.
Er hatte zwar keine Antwort auf ihre Aufforderung gegeben, ob er nun mitkommen wolle, doch immerhin bestand er auch nicht mehr darauf zurückzubleiben. Das war vermutlich besser so, ansonsten hätte sie nicht nur den Grauen, sondern auch Takata zurücklassen müssen, falls diese lieber mit ihm zusammen sterben wollte, als mit ihr zu überleben. Das wäre doch recht unangenehm gewesen, schließlich hatte sie den beiden gerade eben noch versprochen, sie aus dem Tal herauszubringen. Ganz zu schweigen davon dass dies bedeuten würde, dass der Tod ihrer Gesellschaft vorzuziehen war.
Doch dieses Problem stellte sich nun mit etwas Glück gar nicht mehr, immerhin schien Pilgrim nun ansprechbar und bei recht klarem Verstand zu sein. Diese Phase wollte sie nutzen – genau jetzt sollten sie aufbrechen, als es ihm scheinbar besser ging. Je länger sie hier noch in der Kälte standen, desto schwerer würde ihnen der Aufbruch nur fallen.

“Also dann, brechen wir auf?“

Wieder war sie es, die das Schweigen gebrochen hatte, die es brechen musste, damit es voran ging. Sie wollte nicht noch länger warten, außerdem bekam sie langsam Hunger und hier schien keine Beute in Sicht. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Takata es wohl schon bereute, den Fuchs damals nicht gefressen zu haben. Damals…, so lange konnte es noch nicht her sein und doch schien es, als hätte sich ihre erste Begegnung vor unendlich langer Zeit abgespielt.
Sie trabte ein kleines Stück voraus, wie um die beiden aufzufordern, es ihr gleich zu tun, und wandte sich dann um.

“Kommt“,

rief sie ihnen erwartungsvoll zu und beobachtete die beiden. Wer ihr nun folgen wollte, der sollte es tun und sie würde ihn sicher aus diesem Tal bringen, wie sie es versprochen hatte – oder es zumindest versuchen. Doch jeder musste für sich selbst entscheiden und wenn Takata oder Pilgrim sich nun doch dafür entschieden, hier allein oder gemeinsam zurückzubleiben, so sollten sie es tun. Durch ihr Versprechen empfand sie nun Verantwortung für die beiden, doch diese Verantwortung bezog sich mehr auf das körperliche Wohl. Jetzt hatten sie die Chance, diese einmalige Möglichkeit anzunehmen, doch wenn sie es nicht tun wollten und sich aus freiem Willen dagegen entschieden, so fiele jegliche Verantwortung von ihr ab und sie wäre von ihrem Versprechen entbunden. Insgeheim war sie sich nicht sicher, ob sie dies begrüßen würde oder nicht, denn zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie eine Aufgabe, und das obwohl sie eigentlich gar keine gesucht hatte.


(Pilgrim und Takata, nahe dem Funkelfall)

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NPC
… unverhofft kommt oft …


Anmeldungsdatum: 20.02.2010
Beiträge: 43

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BeitragVerfasst am: 01 Aug 2010 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Gruppe der drei Wölfe, Skadi, Takata und Pilgrim zog im langsamen Schritttempo voran. Die Wanderschaft der Drei führte durch die eisige, dunkle Gegend mit einer höherwerdenden Schicht von Schnee und Eis. Schon lange hatte dieses Stück Land kein Sonnenstrahl mehr gestreichelt. Die Helligkeit schien für immer verdrängt vom kalten Dunkel dieses bitteren Winters. Nur die Störche zeugten neben den drei Wölfen von Leben in dieser Gegend. Sie flogen weit über ihren Köpfen hinweg, hatten ihr sicheres Ziel voraus.
Müde und geschafft wirkten mindestens zwei der Drei. Ihre Läufe wurden schwerer und ihre Köpfe hingen nur knapp über dem Boden.
Doch jede noch so lange Wanderung konnte ein Ende finden, entweder in der Verzweiflung mit anschließendem Hungertod, oder mit dem erhofften Ziel. Die drei Wölfe erreichten nach schier unendlicher Zeit den Funkelfall und seinen zugefrorenen Fluss, der als ein gnadenloses Aushängeschild für Tod und Starre zu dienen schien. Das Glitzern des Eises war von Trübheit gedämpft, es mangelte an allem, auch an dem Licht, das die Farben um sie herum erstrahlen ließ. Nur der schwache Dunst der Hoffnung hatte ihnen die Kraft zum Weiterlaufen gegeben, immerhin für zwei der drei Rudeltiere. Nun hatten ihre Pfotenspuren eine endlose erscheinende Linie vom Ort des Todes zum Wasser des Lebens geprägt und ihnen bot sich die Chance auf ein Leben nach der allesumfassenden Veränderung in Form einer langen Schicht aus dickem Eis.


(Skadi, Takata, Pilgrim, Funkelfall)


Meister Petz




Der Kampf wurde für den Bären immer unangenehmer. Obwohl er mittlerweile nur noch die Wölfin an seinem Körper zu hängen hatte und keine allzu ernste Gefahr für ihn bestand, wurde diese Auseinandersetzung lästig. Ihr Gebiss war scharf und tat ihm weh, er spürte wie er einige Fellbüschel verlor und sich das Blut unter seinem Pelz ausbreitete. Er strengte sich noch einmal mit ganzer Kraft an um die Fähe von sich zu schütteln, sie stellte sich als hartnäckiger heraus, als er gedacht hatte.
Der schwarze, männliche Wolf hingegen schien seit der für ihn brenzligen Situation nicht mehr am Kampf interessiert. Er hatte sich nicht das Genick gebrochen und sah auch sonst nicht weiter verwundet aus, er lief sogar normal und sah auf sie zurück. Doch er hatte jetzt keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, auch wenn der Widerstand gegen diese lästige Fähe um ein Vielfaches leichter wurde ohne den Schwarzen, dessen Kräfte noch eher eine Gefahr dargestellt hätten. Womöglich war er gar nicht so mutig, wie er im ersten Moment wirkte. Oder aber er hatte erkannt, welche Gefahr auf ihm ruhte, wenn er den Kampf weiterführte und zog sich zurück, das war sicherlich ratsam. Die Wölfin in seinem Nacken hingegen wollte er so einfach nicht davonkommen lassen. Sie sollte büßen für das, was sie tat. Wie konnte sie es wagen, sich gegen eine höhere Macht aufzulehnen? Sollte sie nicht lieber fortrennen und hoffen, dass sie mit dem Leben davonkam? Normalerweise waren Wölfe doch eher soziale Tiere, warum war sie nun die einzige, die gegen ihn zu kämpfen versuchte?

Der Bär schüttelte sich immer heftiger und spürte bald selbst, wie ihm schwindelig wurde. Er drückte seine Pranken hinter sich und erreichte die Flanke der Wölfin, denn ihr Körper war recht lang und reichte bis auf die Höhe seiner Pranken, auch wenn sie mit ihrem Gebiss in seinem Nacken hing. Der Braune wollte sich diese Endwürdigung nicht länger gefallen lassen, er konnte es kaum erwarten ihren Leib aufzureißen und sie sterben zu lassen. Ein Bär ließ sich nicht von einem Wolf unterkriegen. Sein Gebrüll war laut und von ganzer Wut getragen. Doch auch Schmerzenslaute mischten sich in sein Getöse, die Zähne der weiß-grauen Wölfin schmerzten in seinem Fleisch. Erst nach mehrmaligem Versuch schaffte er es endlich, die Fähe von sich zu werfen. Er drückte dabei mit einer Pranke gegen ihre Flanke und drehte sich hastig nach hinten, sodass sie allein durch die Bewegungsgeschwindigkeit und die damit verbundene Fliehkraft von ihm abging.
Als die Fähe auf dem Boden landete, versuchte er seinen Lauf auf ihren Körper zu stampfen, sein Gewicht würde sie ganz sicher umbringen, wenn er mit Kraft nachhalf. Aber er berührte sie nicht. Zu ungeschickt stellte er sich an, immerhin war die Wölfin so schlecht nicht im Kämpfen.

Gerade als er es weitere Male probieren wollte und sie töten wollte, da fiel ihm etwas anderes ins Blickfeld. Seine dunklen Augen richteten sich ab von seinem vermeintlichen Opfer, hin in Richtung des Schwarzen. Der dunkle Rüde lief zielgerade von ihnen davon, denn er hatte scheinbar etwas, zu dem er hin wollte. Nun war sein Jagdinstinkt geweckt, er wurde wieder an seinen bärengroßen Hunger erinnert, der ihn nach wie vor plagte. Er war des Kampfes müde und sah seine Gelegenheit gekommen, zwei Probleme auf einen Schlag zu lösen. Er wollte diesen lästigen Kampf loswerden, in dem er den Wölfen einen Schlag widersetzte, den sie nie wieder vergaßen und obendrein wurde sein Hunger fürs Erste gestillt.

Ein Wolfsjunges! Gierig sah er auf das kleine Tier mit seinem dichten Fell in der Ferne. Der große Bär ließ von der Weiß-Grauen ab, ebenso von der „geschlachteten“ Gefährtin der Weiß-Grauen und eilte in Richtung des Schwarzen. Er hatte den Welpen, der womöglich zu ihm gehörte oder sein Junges war, noch nicht erreicht. Der Braune konnte ihn überholen und zuerst bei dem hilflosen Welpen sein. Er wollte ihnen den schlimmsten Schlag verpassen, den ein Wolfsrudel nur erleben konnte. Wenn sie ihren Nachwuchs verloren, wussten sie, dass er der Mächtigere war.
Von seiner Besessenheit, den Welpen zu erhaschen getrieben, eilte er fast sprungartig in die Richtung der kleinen Polarwölfin. Den schwarzen Rüden wollte er wegdrücken von seinem Körper, eh er ihn angreifen konnte. Vielleicht versetzte er ihm dieses Mal einen Schlag, der ihn zumindest ohnmächtig werden ließ, sodass er nicht eingreifen konnte und die Jagd auf den kleinen Wolf noch einfacher für das schwere Tier wurde.



(Bei Larka, Zita und Kira nahe Larka, Yuka und Tihar LeNuit; Niederwald)

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NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla
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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 02 Aug 2010 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Das Beste war, sie verschwanden hier einfach und ließen das ganze Chaos hinter sich. Was brachte es, ständig gegen solche Ungetüme zu kämpfen, nur um seinen Stolz zu verteidigen? Das alles hatte nur unnötig Kraft gekostet und ihm rein gar nichts gebracht. Diese Skadi hatte einen nicht weniger stürmischen Geist und schlug auch um sich, wenn ihr etwas nicht passte, wenn auch nicht physisch. Yuka bekam lediglich ein schlechtes Vorbild und wurde verwirrt, woher sollte sie noch wissen wer etwas richtig machte und wer sich einfach nur dumm anstellte? Zugegebenermaßen war seine Kampfaktion gegen den Bären eher aus übertriebener Selbsteinschätzung heraus entstanden, aber er hatte sich zurückgezogen, bevor er es bereuen musste. Diese übermütige Wölfin mit dem grauweißen Fell allerdings war nicht im Stande gewesen ihre Kräfte richtig einzuschätzen, nun hatte sie einen Bären an der Backe, beziehungsweise der Bär sie. Natürlich konnte man nicht leugnen, dass sich die Situation letztlich für ihn zum Vorteil entwickelt hatte. Ihre braune Freundin konnte ihr nicht mehr aus der Patsche helfen und er musste sich um einen Welpen kümmern, das war Verantwortung genug für einen Wolf der eigentlich nie wieder etwas mit anderen Wölfen zu tun haben wollte.

Auf einmal registrierte er das dumpfe Auffallgeräusch der Fähe auf den Boden. Mit einem prüfenden Blick sah er hinter sich und vergewisserte sich, dass der Bär noch gut beschäftigt war. Aber er hatte die Wölfin einfach von sich geschüttelt und anstatt – wie zu erwarten gewesen wäre –, dass er über sie herfiel und ihr die Kehle durchbiss, schien er etwas anderes erspäht zu haben – ihn.
Sofort als er den fixierenden Blick des unförmigen Ungeheures wahrgenommen hatte, stellte sich seine Miene zu einer Drohgebärde ein und ein lautes Knurren, begleitet vom Fletschen der Zähne, sollte das Vieh von ihm fernhalten, für den Fall, dass er tatsächlich darauf aus war sich noch einmal mit ihm anzulegen. Tihar hatte akzeptieren wollen, dass der Bär um einiges stärker gewesen war als er. Das bedeutete aber nicht, dass er sich von ihm auf seinem Stolz herumtrampeln ließ und sich wie ein Beutetier aufreißen ließ, wie er es mit der Braunen getan hatte. Genügten ihm zwei unvorsichtige Fähen als Opfer nicht? Wollte er ihn wirklich umbringen? Der Schwarze schwor sich, dieses Mal nicht von ihm abzulassen, bis sein letzter Muskel kein Zucken mehr von sich gab oder er den Bären verjagt hatte. Allerdings wusste er, dass das Verjagen oder gar das Töten des Bären sehr unwahrscheinlich, um nicht zu sagen, unmöglich war. Der Bär konnte zwar kaum über das nächste Futtermahl hinausdenken, besaß aber Kräfte wie kein Zweiter hier. Wenn der Schwarze etwas gegen ihn ausrichten wollte, so half nur List und Schnelligkeit, schnell genug, bevor er ihn erledigt hatte und er keine Chance mehr gegen den Bären hatte.
Er verstärkte seine Drohgebärden und warf ihm einen verärgerten Blick zu. Er hatte den Kampf doch aufgegeben, warum genügte das nicht? War der Bär so dumm, dass er nicht einmal diese einfache Geste verstand? Musste er auf Teufel komm raus ihr beider Verderben heraufbeschwören? Tihar mochte es nicht, weiter mit ihm zu kämpfen. Trotzdem sah er nicht ein, sich von einem Bären töten zu lassen, wer hätte das auch getan. Seine Muskeln spannten sich erneut an. Dieses Mal schoss des Adrenalin schneller durch seinen Körper, es konnte ihm ermöglichen Schmerzen zurückzustellen und mehr Mut zu erzeugen, so dass es teilweise vielleicht ein wenig wagemutig und risikoschwer wurde, er aber nur so die Möglichkeit hatte dem Bären die versprochene Lektion zu erteilen. Allein die Dreistigkeit und die Dummheit des Bären stachelten ihn weiter dazu an, es mit ihm aufzunehmen und dieses Mal nicht von ihm abzulassen, bevor ein eindeutiger Sieger feststand. Zwei Fähen hatte ihm der Schwarze überlassen, eine hatte er schon totgebissen, doch er wollte partout gegen ihn kämpfen. Die Wölfin hatten mehr Glück als Verstand. Aber er hatte nicht mit einer übermächtigen Gerechtigkeit gerechnet. Nur wurde es für Yuka vielleicht etwas schwer und sie durfte sich neue Begleiter suchen, wenn er beim Kampf gegen den Bären draufging. Wie auch immer der Kampf ausgehen mochte, er würde ein guter Verlierer sein, ein sehr guter!
Gerade wollte der Schwarze den Bären anspringen bevor er ihn ganz erreichte, da bemerkte er, dass der Koloss an ihm vorbeilief. Verwundert und auch etwas verärgert über den „Streich“ sah er ihm nach. Er ging etwas in Deckung und duckte sich, für den Fall, dass er ihm doch an den Hals wollte. So ein Bär war immerhin unberechenbar. Das bemerkte er besonders dann, als er endlich verstanden hatte, dass das Vieh nicht ihn als Ziel ausgesucht hatte, stattdessen aber genau auf Yuka zuhielt, die weiter ab auf ihn warten sollte. Überkommen von Entsetzten und Erschrecken sah er dem Bärenvieh nach, wie sich sein großer Körper näher auf den winzig erscheinenden Welpen zu bewegte. War das, wie er auf einen kleinen Welpen Acht gab? Tihar spürte die Enttäuschung über sich selbst, wie er versagt hatte, wie ihn alle Wölfe des Tals ausschimpfen würden, dass er sich im aussichtslosen Kampf mit einem Bären messen wollte und dabei ganz vergessen hatte auf Yuka Acht zu geben, eine halbjährige Welpin, die schwächer war als ein Fuchs aber intellektuell mit den Großen mithalten konnte. War nun etwa der Moment gekommen, in dem er zum zweiten Mal versagte? Der Tag, an dem ihm zum zweiten Mal seine eigene Verantwortung durch die Krallen rann, weil er nicht im Stande war, auf diejenige Acht zu geben, die seinen Schutz brauchte? Sollte er ein weiteres Mal in seinem Leben so bitterlich versagen, dass er sich bis an sein Lebensende für zwei unschuldige Tote schämen musste oder … besser noch gleich von der nächsten Klippe springen sollte? Tihar LeNuit, der Wolf, der mehr Selbststolz besaß als alles andere, der sich gleichzeitig so sehr selbst hasste wie niemanden anderes, der so viel Ungeschick über sich kommen ließ wie niemand anderes und der so oft enttäuschte wie niemand anderes … war er noch des Lebens wert?
Ein weiteres Mal starb jemand, den er hatte beschützen sollen, eine Wölfin, deren Schutz er garantieren sollte. Er selbst war es doch gewesen, der in seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung für Yukas Überleben sorgen wollte, der sie zu sich nehmen wollte, weil er die Wölfin Skadi für so unfähig und willkürlich gehalten hatte. Jetzt starb sie ihm einfach vor den Augen weg, durch einen haarigen, fetten Bären, der kaum etwas von natürlichem Überleben verstand und stattdessen Jagd auf Wölfe und deren Welpen machte.
Ohne länger zu zögern und sich verschiedene Schreckensszenarien auszumalen, verließ er geistesgegenwärtig seinen Platz und sprintete wie ein Besessener auf den riesigen Räuber zu, der sich an kleinen Welpen zu schaffen machen wollte. Der Schwarze setzte zum Sprung an und warf sich mit seinen vier Läufen auf den Rücken des Bären, an dem schon das Blut durch die Wunde im Nacken heruntergerieselt war. Aber sein Ziel war nicht der Nacken. Noch einmal wollte er dieses Theater nicht mitmachen, in dem er sein Leben übermäßig riskierte und am Ende doch wie ein Depp dastand, der sich selbst nicht zu kennen schien und seine Kräfte nicht beurteilen konnte. Dieses Mal sollte der Bär bekommen, was er verdient hatte. Dieser Kampf sollte ihn unfähig machen, sich je wieder über jemanden herzumachen, der unter Tihar LeNuits Schutz stand. Der Rüde hackte seine spitzen Reißzähne in das Gesicht des Bären. Von all seiner Wut und seiner Verachtung getrieben hackte er ihm in die Schnauze, in die Stirn, bis er endlich die richtige Stelle erreichte. Das Tier bewegte sich wild und versuchte ihn abzuschütteln, denn Tihars Kräfte waren, vor allem wenn Wut sein Antreibemittel war, auch für einen Bären eine ernstzunehmende Bedrohung. Der Schwarze hatte nichts mehr zu verlieren, nur einen Welpen, der seinen Stolz verkörperte, weil er ihm seinen Schutz zugesichert hatte. Seinen Schutz und seine Deckung zu haben bedeutete mehr, als sich unüberlegten Worten eines eingebildeten Rüden hinzugeben. Wenn er von Beschützen sprach, so meinte er es auch. Und nur wenn er starb, konnte er das nicht verwirklichen, aber vom Tode war er nun so weit entfernt wie nie, sein Körper bewegte sich voller Kraft und Gewalt, er war am Leben. Lebendig genug um einen Bären fertig zu machen, so oder so.
Seine spitzen Vorderzähne drückten sich in das Gesicht des Bären, in das weiche Fleisch seines rechten Auges, bis es nicht mehr weiter ging. Schon allein wegen den heftigen Bewegungen, die das leidende Tier ausübte, musste sich der Schwarze so tief ins einer Augenhöhle verbeißen, ja in seinem Schädel sogar, damit er nicht ohne weiteres abgeworfen werden konnte. Nachdem er sicher sein konnte, dass der Braune auf diesem Auge so schnell nichts mehr ins Visier nehmen konnte, was nach Welpe aussah, wollte er sich das linke Auge vornehmen. Aber auch seine kurz hervorgerufenen Höchstkräfte neigten sich dem Ende entgegen. Er hatte mehr Mühe sich auf dem Rücken dieses widerspenstigen Viehs zu halten. Die Bewegungen schüttelten auch ihn ordentlich durch und bereiteten ihm Schwindel.
Yuka war fürs Erste gerettet, die kleine Arktikwölfin konnte sich sicher sein, dass der böse Bär jetzt ganz andere Sorgen hatte. Dafür hatte sich Tihar wieder ins Bad der Gefahren begeben. Er verbiss sich im Gesicht eines Monsters, das nun wortwörtlich zum Zyklopen manipuliert wurde und sich auch nicht weniger wütend aufführte. Das unrhythmische Rodeo auf dem Rücken eines leidenden Bären wurde für den Schwarzen zum lebensbedrohlichen, sprichwörtlichen Tanz auf dem Vulkan. Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließ, wie auch er mit dem Leben davonkam, wurde er Opfer der unbändigen Wut dieses einäugigen Bären. Das war freilich nicht mehr lustig.



((Yuka, Larka, Zita und der Bär | Niederwald))

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Zuletzt bearbeitet von Tihar LeNuit am 18 Aug 2010 12:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Zita
~Sternenseele~


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 463
Wohnort: An einem bessere Ort...
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BeitragVerfasst am: 03 Aug 2010 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zeit raste an der Fähe vorbei wie sie so im Nacken des Bären hing und mit aller Macht und ihren körperlichen Kräften versuchte sich nicht abschütteln zu lassen oder gar abzurutschen.
Ihr Zeitgefühl verschwamm und schon bald wusste sie nicht mehr ob sie erst wenige Minuten oder gar schon viele Stunden mit dem Bären kämpfte.

Noch immer flutete ein Gefühl der Wut und auch, wie die Fähe erschreckt feststellte, ein ganz leichtes Hass-Gefühl durch ihren angespannten Körper. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie dem Rüden nun gehörig die Meinung gesagt...
Ihre Läufe wurden langsam taub und verkrampften sich, als sie sich noch immer verbissen ins dicke Nackenfleisch des Bären vorkämpfte und weiterhin versuchte auf dem wild um sich schlagenden Raubtier Halt zu finden.

Der Rüde war inzwischen schon fast wieder verschwunden und er schien den Vorwurf der Fähe entweder nicht gehört zu haben oder er ignorierte sie absichtlich, das wusste Zita nicht und es war ihr auch egal. Sie hatte sich für ihn in Gefahr begeben, um den Bären abzulenken und ihn so vor dem gefährlichen Gewicht des Bären zu retten und so dankte man es ihr? Zita knurrte und schloss kurz die Augen als sie sich an diese feige Aktion des Rüden erinnerte. Es schmerzte sie und machte sie sauer. Sie hätte zumindest ein "Danke" hören wollen...

Doch plötzlich griff etwas nach ihrer Flanke und zu spät erkannte Zita, dass sie in Reichweite der mächtigen Bärenpranken war.
Zuerst spürte sie nichts, doch dann sickerte langsam ein pochender Schmerz durch ihre taube linke Flanke. Der Bär musste sie erwischt haben! Erschrocken sah Zita nach unten, sah das rote Blut, das aus der Wunde quoll und schon durch ihr weißes Fell nach unten in den Schnee tropfte. Die Wunde schien nicht tief zu sein, wahrscheinlich hatte der Bär sie nicht richtig erwischt, doch es reichte um Zita vor Schmerz Knurren zu lassen.

Und wieder war der Bär schneller als sie. Mit einer Drehung die viel zu schnell für Zita kam und die sie dem Bären gar nicht zugetraut hätte, warf er sie schließlich von sich ab.
Mit einem dumpfen Aufprall landete die Fähe in einer Schneewehe, kurz wurde es schwarz vor ihren Augen. Der heftige Aufprall drückte ihr mit einem Schlag die Luft aus der Lunge und ließ sie husten. Schnee stob wirbelnd auf, als Zita zu Boden ging und der Bär auf sie zustampfte.
Wie betäubt lag die Fähe auf dem Rücken und kam erst langsam wieder zu sich, der bittere Schnee brannte in der neuerlichen Wunde und verhinderte so zumindest, dass Zita ohnmächtig wurde. Der Bär schien sich an ihr rächen zu wollen und kam auf sie zu. Zita hatte schon mit ihrem Leben abgeschlossen, als sich das riesenhafte Raubtier von ihr abwandte und nun dem Rüden hinterher rannte.

Verwirrt und noch arg benommen, rollte sich die Fähe herum und stemmte sich dann auf ihre wackeli8gen Pfoten. Was hatte der Bär denn nun vor? Auch der Rüde schien sich das kurz zu fragen, doch dann knurrte er den Bären bedrohlich an. Doch dieser rannte ganz einfach an ihm vorbei! Erst da dämmerte es der Fähe... Er hatte es auf den Welpen abgesehen!
Zita begann zu zittern, doch sie war zu weit weg um noch rechtzeitig dort zu sein, doch da war auch schon der Schwarze dem Bären ins Gesicht gesprungen und attackierte ihn hart.
Zita humpelte ein paar Schritte und sah dann stumm zu. Der Welpe musste dem Rüden viel bedeuten, wenn er sich so in Gefahr begab um ihn zu beschützen. Zita schluckte, sie dachte an Stormy und plötzlich verstand sie den Schwarzen. Auch sie hatte Stormy schon mehr als einmal aus einer lebensbedrohlichen Situation gerettet...

Sie schob die Gedanken die ihr sagten, dass sie dem Rüden nun seine feige Flucht mit gleicher Münze heimzahlen und auch einfach gehen könnte und, dass sie das hier nichts mehr anging beiseite. Auch wenn der Gedanke, in Sicherheit und außer Gefahr zu sein, da der Bär nun wieder mit dem Rüden kämpfte, übermächtig war und in Zita´s Kopf schrie.

Die Fähe überlegte nicht weiter, sondern sprang durch den wirbelnden Schneefall auf Rüde, Bär und bedrohten Welpen zu.

"Lauf! Verschwinde, Welpe! Mach, dass du von hier fort kommst!"

Rief Zita dem Polarwelpen zu, ehe sie sich tief in die Hinterhand des Bären verbiss. Tief drangen ihre Fangzähne in das vergleichsweise zarte Fleisch seiner mächtigen Läufe ein und immer weiter schlossen sich die Kiefer der Fähe um den hinteren Lauf des Giganten. Irgendwie schaffte sie es, trotzdem den trampelnden Schritten des Bären auszuweichen, während sie immer wieder zubiss.

Der Rüde mochte in Zita´s Augen ungerecht gehandelt haben, doch er kämpfte nun für jemand anderes, versuchte einen Welpen zu beschützen und Zita verstand diese Sorge sehr gut, auch wenn "ihr" Welpe sie vor langer Zeit verlassen hatte. Der Schutz eines Welpen war es wert, sogar gegen einen wütenden und hungrigen Bären zu kämpfen. Immerhin ging es um den Schutz eines Artgenossen und nicht darum etwas vor jemand anderen zu beweisen... Und so kämpfte Zita weiter, wenn auch mit wenig Hoffnung für sich selbst, doch sie tat es gerne!






Zita ist bei Larka, Tihar, Yuka und dem Bären; Niederwald

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Ich besitze die Erlaubnis von der Künstlerin "Goldenwolf" um ihr Bild zu verwenden!
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Pilgrim
Vom Schicksal gezeichnet


Anmeldungsdatum: 27.03.2010
Beiträge: 60

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BeitragVerfasst am: 03 Aug 2010 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Pilgrim schleppte sich weiter, immer und immer weiter. Unbeugsam und tapfer setzte er eine stolpernde Pfote vor die nächste und versuchte dabei gleichzeitig den stechenden Schmerz, den der grausame Winter durch seine alten Knochen sandte, geflissentlich zu ignorieren, doch immer wieder machten ihm seine Schritte klar, dass sein Körper am Ende war.

Von Zeit zu Zeit blieb der Rüde weit hinter den beiden Fähen zurück, doch aus irgendeinem Grund konnte er immer wieder zu ihnen aufschließen und blieb so ein Teil dieser kleinen Gruppe.
Noch immer begriff er nicht warum die andere Fähe (Skadi) ihn überhaupt mitnahm, nachdem was sie über ihn gesagt hatte… Wieder blieb der Rüde kurz stehen. Er hatte nicht genau verstanden was diese Fähe über ihn gesagt hatte, dazu war sein Geist zu vernebelt gewesen, doch am Ton ihrer Worte hatte er zumindest festmachen können, dass sie nicht begeistert von ihm war…

Er legte den Kopf schief und sah beide Fähen kurz von der Seite her an. Er hechelte und sein Atem ging schnell, teilweise rasselnd und doch schien ihn etwas voran zu treiben, ihn zumindest soviel Kraft zu geben, dass er weiterlief.
Am Anfang hatte Pilgrim noch versucht sein Interesse an der unwirklichen Welt um ihn herum aufrecht zu erhalten und, soweit es für ihn möglich war, positiv nach Vorne zu sehen. Die Störche die über die kleine Gruppe flogen hatten ganz kurz sein ehrliches Interesse geweckt, doch schon bald hatten ihn körperlicher und seelischer Schmerz wieder eingeholt. Auch wenn eine andere Wölfin den Bann gebrochen hatte und ihm einen Namen gegeben hatte, so war er doch noch immer ein gebrochener Wolf.

Pilgrim fragte sich leise, was es für ihn noch in diesem Leben geben sollte, was er erhalten würde sollte er es wirklich bis zum Meer schaffen. Ganz sicher wären seine Sorgen auch dort noch die gleichen… Den Kopf tief gesenkt, kämpfte er sich vorwärts, stemmte sich gegen den Schneefall und schon bald waren Rücken und Kopf vom Schnee bedeckt.
Jeder Schritt tat ihm weh, jeder Moment in dem er sich weiter vorankämpfen musste. Schon bald war sein Kopf wieder nach unten gesackt, zeigte kaum noch Interesse an der Umgebung die um ihn herum war. Pilgrim bemerkte nur, dass der Schnee tiefer wurde und er noch mehr Schmerzen heraufbeschwor in dem Versuch mit den anderen Beiden mitzuhalten. Seine Hüfte schmerzte und mehr als einmal stolperte er und fiel in den bitteren Schnee. Nach jeder Schneewehe fragte sich der Rüde wie weit er noch gehen müsste. Die Wanderung wurde für ihn immer mehr zu einer unhaltbaren Qual und so langsam begann er sich zu fragen ob er das Richtige getan hatte, mit den beiden Fähen mitzugehen.

Doch gerade als er wieder aufgeben wollte, sah er zwischen den wirbelnden Flocken eine große glatte Fläche. Ein zugefrorener Fluss oder See? Pilgrim stand hechelnd vor dem Fluss und fragte sich, ob das das Meer war, ob das der Ort war zu dem Takata unbedingt gewollt hatte…





Pilgrim ist bei: Skadi und Takata, Funkelfall
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Slifer
Ravensoul


Anmeldungsdatum: 28.06.2010
Beiträge: 40

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BeitragVerfasst am: 04 Aug 2010 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Mitcha war also eine weitere verlorene Seele, die nach einem Ausweg aus dem Dilemma suchte, in dem sie sich alle befanden. Aus irgendeinem absurden Grund war Slifer enttäuscht darüber, hatte er doch insgeheim die Hoffnung gehegt, endlich auf jemanden zu treffen, der ihm die ganze Situation erklären konnte. So jedoch zerplatzten seine Hoffnungen und verschwanden im Nichts. Der Schwarze seufzte leise.

"Beute..."

Sein Blick schweifte gedankenverloren an Mitcha vorbei in die Ferne, ein seltsames, trauriges Funkeln glänzte in seinen bernsteinfarbenen Augen.

"Es ist lange her, dass ich zuletzt etwas sah, dass überhaupt entfernte Ähnlichkeit mit Beute hatte...hier gibt es nichts. Einfach gar nichts. Dieses Land ist nichts weiter als eine tote Wüste aus Eis. Hier kann man nicht überleben."

Jetzt schaute er Mitcha tief in die Augen.

"Selbst wenn hier wider Erwarten doch noch ein Beutetier umherstreift, es dürfte kaum größer als ein Hase sein...zu wenig, um uns alle zu sättigen."

Erneut seufzte der Schwarze schwer.

"Sehen wir den Tatsachen ins Gesicht: Es ist unmöglich, dass wir überleben...wenn wir hier bleiben. Aber auch wenn wir diesen Ort verlassen - und das wäre das einzig Sinnvolle, was wir tun können - wohin sollen wir uns wenden? Ich kann mich hier nicht orientieren...alles sieht absolut gleich aus."

Slifers Stimme klang bewusst depressiv und von aller Hoffnung verlassen, doch so fühlte er nicht. Zumindest nicht völlig. Sicher, ihm war nur allzu deutlich bewusst, dass sie sich in einer schwierigen Lage befanden, gefangen in einer Eiswüste, ohne einen Weg heraus, aber eins war sicher: Er würde nicht kapitulieren und auf seinen Tod warten. Nein, er würde kämpfen und alles Wolfsmögliche versuchen, um zu überleben. Dennoch wusste er, alleine hatte er nur wenig Chancen.
Dass er auf Schwarzfell und Catori gestoßen war, konnte man einen glücklichen Zufall oder eine Fügung des Schicksals nennen...konnte man. Tatsache war, dass Slifer nicht wusste, ob er mit den beiden wirklich etwas anfangen konnte. Mit Catori vielleicht, aber Schwarzfell machte einen ziemlich hilflosen und verlorenen Eindruck auf ihn - und wenn er Mitchas Grinsen in seine (Schwarzfells) Richtung richtig deutete, dann dachte sie wohl ebenso. Aber zumindest sah sie wesentlich stärker und erfahrener aus. Vielleicht war sie ja doch ihr Weg nach draußen...in Sicherheit...

"Aber ich gebe nicht so einfach auf. Vielleicht finden wir ja doch eine Möglichkeit, zu überleben. Allerdings werden wir dazu...zusammenarbeiten müssen."

Der letzte Satz kam Slifer nur sehr schwer über die Lefzen. Er verabscheute es, Fremden vertrauen zu müssen. Aber leider war es nun mal der einzige Weg, die einzige Hoffnung...

"Für den Anfang wäre es nicht verkehrt, wenn wir nach etwas zu fressen suchen...ganz egal, was."

Nun schaute er Mitcha wieder in die Augen.

"Du hast die Wahl, Mitcha. Schließt du dich uns an und sicherst dir so zumindest eine kleine Überlebenschance, oder ziehst du alleine weiter und läufst geradewegs in dein Verderben?"

Slifer glaubte nicht, dass die Schwarze so dumm war, sich wieder von ihnen zu trennen. Und selbst wenn, es wäre nicht schade um sie...





(Slifer ist bei Mitcha Yahamai, Catori und Schwarzfell; irgendwo im Niederwald)
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Catori
Wölfin der Hoffnung


Anmeldungsdatum: 19.02.2010
Beiträge: 121

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BeitragVerfasst am: 04 Aug 2010 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Als der schwarze neben Catori wieder zu sprechen begann, ließ er nur all zu deutlich seinen Unmut herraushören. Er war eindeutig auch nicht erfreut von der Antwort, die ihm die schwarze Fähe gegeben hatte. Kurz schaute Catori zu ihm herrüber, um seine Stimmung noch ein wenig besser einschätzen zu können, dann jedoch wandte sie sich wieder der fremden Fähe zu. Diese schien warhaftig zu überlegen. Sollte sie tatsächlich so dreist sein drei fremde Wölfe wegen nichts zu verärgern? So leichtsinnig konnte sie doch nicht sein! Nachdem weitere Sekunden verstrichen waren, schien die schwarze doch noch zur vernunft gekommen zu sein und gab eine grade so angemessene Antwort. >Na lieber spät als nie<, dachte Catori und seuftzte innerlich, wobei sie doch ein wenig anfing an dem geisteszustand der schwarzen zu zweifeln. Erst hatte diese viel zu lange gebraucht um den richtigen Weg zu finden und dann hatte sie ihren Namen auf eine Art und Weise genannt, die auch leicht ein gefährlicheres Verhalten ihres Gegenübers an den Tag legen konnte. Catori selbst konnte über soetwas nur lachen, auch wenn sie das nie zeigen würde. Doch sie wusste nicht ob es die anderen stören würde. Neugierig schaute sie zu Slifer, der schien sich jedoch wieder beruhigt zu haben und setzte erneut zum reden an. Was er sagte, hatte Catori auch schon festgestellt und somit langweilten seine Worte sie ein wenig. Trotzdem tat sie als hörte sie interressiert zu, wärend sie die fremde Fähe aus den Augenwinkeln herraus genau beobachtete.
Als der schwarze jedoch sagte, so sollten zusammenhalten horchte Catori auf. In der Hoffnung, dass niemend das leichte Zucken ihres Kopfes bemerkt hatte(er war nur leich in die Höhe geschnellt), hörte sie nun tatsächlich aufmerksam zu. So recht konnte sie nicht sagen was sie von dem ganzen hielt. Bei den beiden Rüden war es ihr nicht all zu schwer gefallen, doch die schwarze zu akzeptieren und mit ihr zu Jagen fiel ihr schwer. Noch dazu beinhaltete dies, dass sie die Beute nun zu viert teilen mussten und Catori nam nicht an, dass sie viel mehr als einen Hasen oder etwas ähnliches finden würden... wenn sie denn überhaupt etwas aufspüren konnten. Trotz ihrer Zweifel behielt sie ihre Gedanken für sich, denn so, wie sie die fremde Wölfin bis jetzt einschätzte, würde sie das Misstrauen der grauen nur anstacheln. Somit stellte sie sich hin und tat das genaue Gegenteil. Sie schaute die Fähe freundlich an, als ob sie sagen wollte: "Na komm, gib dir einen ruck und bleib bei uns!" Innerlich jedoch hoffte sie, dass die schwarze ablehnte. Ob man dies sah? ...Catori hoffte, dass ihre missgunst den anderen verborgen blieb. Wenn sie nur wüsste, ob sie mit ihrer bisherige Einschätzung richtig lag! Aber diese Frage konnte ihr wohl niemand außer der Fremden selbst beantworten. Somit war sie mit ihrer Ungewissheit verdammt.


(Catori ist bei Schwarzfell, Slifer und Mitcha; irgendwo im Niederwald)
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Leyla
L'âme qui s'oublie
<center>L'âme qui s'oublie


Anmeldungsdatum: 11.10.2006
Beiträge: 987
Wohnort: Dort, wo die Existenz aufhört
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BeitragVerfasst am: 04 Aug 2010 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Catori, Slifer, Mitcha und Schwarzfell – kriegt ihr noch was mit? Hier! ‹‹
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Takata
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Anmeldungsdatum: 28.04.2010
Beiträge: 91

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BeitragVerfasst am: 05 Aug 2010 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Nun hatten sie scheinbar endlose Wege zurückgelegt und hatten sich davon überzeugen können, dass sowohl die Finsternis als auch die bittere Kälte überall zu herrschen schienen. Takata tat nicht mehr nur die Wunde weh, die die Rippe in ihrem Körper verursacht haben musste, sondern nun mehr auch die Läufe. Ihr Körper war geschwächt und sie konnte nicht mehr. Immer wieder mahnte sie sich, durchzuhalten, denn immerhin tat der Graue es auch. Obwohl er mitunter etwas zurückfiel und später wieder aufholte, hielt er sich im Großen und Ganzen wirklich gut. Er musste doch noch versteckte Kräfte besitzen, Kräfte, die sie nicht hatte. Skadi schien das von ihnen Dreien am besten wegzustecken. Sie war nicht verletzt und hatte womöglich nicht so großen Hunger, dass sie vom Gefühl der Schwäche übermannt wurde.
Die Weiße atmete schwer, ihr Kopf hing dicht über dem Boden. Auch sie verspürte nun den Wunsch sich einfach fallen zu lassen und zu ruhen, bis die alten Kräfte wiederhergestellt und die Wunden verheilt waren. Aber von allein kam das nicht. Die Leere in ihrem Bauch zwang sie etwas zu fressen. Aber hier gab es nichts. Konnte sie noch weitere Tage ohne Nahrung überstehen? Sie wollte nicht dran glauben, zu schlimm war das Hungergefühl, zu groß die Schwäche in ihren Gliedern. Sie brauchte jetzt etwas zu fressen. Es gab wohl nur Eine, die ihnen dabei helfen konnte. Takata hatte zu große Schmerzen in der Flanke und zu wenig Kraft in ihrem Körper, um auf eine Jagd zu gehen. Sie musste Skadi bitten, das für sie zu erledigen, zumindest zu versuchen, etwas zu fangen. Sie würde ihr dafür auf ewig dankbar sein, das war gewiss.

Voller Erleichterung blickte sie auf den Fluss, der in kurzer Entfernung vor ihnen lag. Sie schienen dem Meer nicht mehr fern zu sein. Noch einmal mobilisierte sie ihre letzten Kräfte und schleppte sich nach vorn zum Wasser. Je näher sie der Fläche jedoch kam, desto deutlicher wurde, dass das Wasser zu Eis erstarrt war. Natürlich … es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Bei Kälte gefror das Wasser, das wusste doch ein jeder. Wie hatte sie das vergessen können? Oder hatte sie es verdrängt?
Hatte sie sich von ihrem unbezähmbaren Optimismus in die Irre führen lassen und wurde nun von bitterer Enttäuschung heimgesucht? Wie war es überhaupt, dass ein Fluss zu Eis erstarren konnte? Ungläubig blickte die Weiße auf die spiegelglatte Oberfläche, teilweise konnte sie ihr eigenes Abbild darin erkennen … die Enttäuschung, die sich in ihrem müden Gesicht breit machte. Vorsichtig tat sie eine Pfote auf das Eis, die Kälte wurde von ihrem Körper förmlich aufgesogen und es schüttelte sie beinahe. Das Eis schien fest, das lebenspendende Wasser war darunter gefangen und sie wusste nicht, was sie tun konnten, um es zu erlangen. Takata seufzte. Sie hatte nicht bedacht, dass die Eiseskälte alles erstarren ließ. Sie hatte gehofft, dass Flüsse und das Meer nicht so leicht zufroren. Hatte sie selbst die Kälte schon so sehr verdrängt, dass sie daran nicht gedacht hatte? Sie schüttelte fassungslos den Kopf und schämte sich für diesen Irrtum. Es war zum Verzweifeln …



(Pilgrim, Skadi am Funkelfall)

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