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Kapitel VI – Dunkelheit

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Die böse Rechtschreibung :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Targas
Dunkle Seele


Anmeldungsdatum: 29.06.2007
Beiträge: 292
Wohnort: Out in The Nature
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BeitragVerfasst am: 14 Jun 2010 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Targas war inzwischen so weit durch die hoch verschneite Gegend gelaufen, dass er gar nicht mehr so recht wusste, wohin er eigentlich lief. Alles sah so anders aus...
Er knurrte und schnüffelte in der Luft umher, doch auch so konnte er sich nicht orientieren. Zu eisig war der Wind und kein Geruch schien er mit sich zu tragen.

Grimmig stapfte Targas weiter. Er sorgte sich noch immer etwas um sein zugeschwollenes Auge, doch so konnte er sich wenigstens damit "trösten" das er so seine anderen Sinne trainierte.

Er ging weiter, doch blieb er dann wie angewurzelt stehen. Seine Ohren legten sich steil nach hinten an seinen Kopf, er drehte seinen massigen Körper, Schnee stob glitzernd auf.
Ein tiefes, kehliges Grollen entfuhr Targas, als er den Geruch der Wölfin tief aufsog. Er hasste andere Wölfe und bereitete sich schon wieder auf einen Kampf vor.




Targas ist in der Nähe von Mitcha Yahamai, an einem unbekannten Ort im Tal



Ganz großes Sorry -.- Irgendwie steck ich grad mit allen meiner Chars in ner Schreibblockade...Geb mir aber dennoch Mühe...

_________________
Wenn du sein Knurren hören und seine scharfen Zähne in deinem Nacken spüren kannst, dann ist es für dich bereits zu spät!

~TARGAS~
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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 16 Jun 2010 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Oder vier oder fünf oder vielleicht auch gar keine … eigentlich war ihnen doch klar gewesen, dass die Angaben einer Welpin unzuverlässiger waren als das Wetter. Worauf sollten sich bei solch wilden Spekulationen denn verlassen? Der Dunkle konnte wetten, dass die Kleine sich mit ihren waghalsigen Angaben über fremde Gesellschaft nur wichtig machen wollte, nachdem sie durch das Streitgespräch der beiden unfreiwillig an den Rand gerückt war. Sie wusste um die Wichtigkeit der Kenntnis über fremde Wölfe. Fremde Wölfe … das konnte ja alles heißen, eine Bedrohung, ein Nutzen oder gar nichts. Yuka nutzte das aus um ihrem kindlichen Gemüt freien Lauf zu lassen, auf Kosten der Aufmerksamkeit der Erwachsenen. Desinteressiert blickte der Schwarze zur Seite. Wer wusste, welche interessanten Geschichten Yuka noch so einfielen, um den Fokus auf sich zu halten. Er jedenfalls machte da nicht mit, sollte Skadi doch die Mami spielen. Es scherte ihn nicht. Selbst wenn Yuka mit ihrem Glauben um geschwächte Wölfe Recht hatte, änderte das nichts daran, dass er Hunger hatte und er würde jagen, ganz egal wem dieses Gebiet gehörte. Wenn es tatsächlich einem fremden Rudel und damit auch einem Alphapaar gehörte, das es für sich beanspruchte, so musste es ein furchtbarer schlechtes Alphapärchen sein, das noch nicht einmal im Stande war, sein Revier vernünftig zu markieren. Womöglich waren es Yukas Eltern, dann lag dieses heillose, chaotische Temperament wohl in der Familie.
Erst nachdem er eine Weile vor sich hingemosert hatte – still und in sich gekehrt als war er nicht fähig ein Wort zu sagen – bemerkte er, dass die Braun-Graue ihn erwartungsvoll ansah. Was war denn nun schon wieder? Er erwartete neue Vorwürfe. Claire hatte das auch immer ganz wunderbar geschafft. Wenn sie schlechte Laune hatte … oder ihren weiblichen Hormonen unterlegen war, bekam sie stetig neue Anfälle von Vorwurfsfreudigkeit und Angriffslustigkeit Aber Skadi sah ihn nicht provozierend an. Trotzdem verstand er nicht, was sie von ihm wollte. Er erwiderte ihren Blick demzufolge nicht lange, sondern sah wieder in die Ferne, als wäre dort etwas wahnsinnig Interessantes, das man nicht aus den Augen verlieren wollte. Er verstand diese Fähe nicht. Ihre Gestiken waren Rätsel, ihr Temperament zweifelhaft. Sollte sie sich doch klar und deutlich ausdrücken, so wie sie es bis eben geschafft hatte … so, wie sie es immer getan hatte. Sie hatte nie einen Hehl daraus gemacht, ihre Meinung zu äußern und jedem zu sagen, wie sie über ihn dachte. Auch ihren Bruder, Tihar LeNuit, hatte sie dabei kaum verschont. Trotzdem wusste er immer, dass sie ihn so gern hatte, wie er es bis heute tat, und auch, dass sie im tiefsten Inneren eine ebenso verletzliche und von Angst begleitete Fähe war, die schutzbedürftig und empfindlich war, wie man es wohl von jeder Wölfin erwarten durfte. Und er … er hatte miserabel versagt, schändlich!
Ein Gefühl der Scham überkam ihn, er sah schräg nach unten, wie erstarrt, bewegungslos und still.
Er drehte seinen Kopf abrupt um, als er Skadis nahezu aufgeregte Stimme vernahm. Sie riss ihn aus seinen persönlichsten Gedanken, holte ihn aus seiner geliebten Vergangenheit ins grausame Hier und Jetzt und zwang ihn zur Aufmerksamkeit … wofür auch immer.
Er bemerkte, dass sie gebannt in den Fluss starrte, als befände sich dort das Ende aller Sorgen. Mühselig tat er ein paar trottende Schritte an das Ufer und warf einen gelangweilten Blick auf die Eisoberfläche. Wahrscheinlich war es so dermaßen unwichtig, dass er Skadi ein ebenso welpisches Gemüt unterstellen konnte, wie es für Yuka normal war. Nachdem sie den Streit beigelegt hatten, begann Skadi ihm auf andere Weise auf die Nerven zu gehen. Er konnte sich ein Beispiel an seiner Schwester nehmen und ihr sagen, wie er darüber dachte. Er nahm es sich gar fest vor, doch als er bemerkte, was sie meinte, tauchte ein freches Grinsen in seinem Gesicht auf. Sein Blick verfolgte das Treiben aufmerksam, beinahe belustigt. Weißes Fell hatte dieser Wolf … ganz unverkennbar. Aber sie war nicht annähernd so hübsch wie seine geliebte Claire es gewesen war. Vielleicht täuschte das Eis auch nur darüber hinweg und sie hatte ihre Schönheit bereits eingebüßt … das hatte sie auch getan … vom Weiß blieb nichts, unschuldig nicht nach solch einem Tod. Das Blut hatte sie bedeckt wie ein strenger Vorhang, der die Grenze zwischen Leben und Tod ganz deutlich sichtbar für jeden markierte.

„Yuka, schau hier!“ rief er laut und hob seinen Blick vom Fluss zu dem kleinen Welpentier. „Sieh da! Das passiert mit all jenen, die nicht fähig sind unter den rauen Bedingungen der Herausforderung Natur standzuhalten, die vom Leben keine Ahnung haben und sich stets auf andere verlassen haben.“

Er spottete gewiss mit Absicht, das tote Ding war bereits fast fort getrieben, viel war ohnehin nicht zu erkennen. Doch erquickte es ihn, Yuka einen gehörigen Schrecken einzujagen und den Wolf zu verhöhnen, der es nicht so großartig zu meistern geschafft hatte, wie er es tat. Dieser Wolf hatte sein Leben verwirkt, er hatte den Fluss womöglich ebenso zu überqueren versucht und musste sterben. Nicht alle waren so überlebensfähig und stark wie er, sie mussten es einsehen. Tihar war ein Symbol für Standhaftigkeit und Lebensstärke, der selbst nach dem grausamen Tod seiner geliebten Schwestern weiter voranschritt und nicht daran dachte, sein Leben aufzugeben und den Tod zu akzeptieren. So dachte er.


((Nähe Funkelfall/Funkelgebirge - Skadi, Yuka))

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Yuka
Eisiger Nachtwind


Anmeldungsdatum: 04.03.2010
Beiträge: 82

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BeitragVerfasst am: 16 Jun 2010 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Auf ihre Bemerkung hatte die Wölfin, die ziemlich abgebrüht zu sein schien, nichts weiter geantwortet, als dass sie sich nicht weiter darum kümmern sollte. Also, ließ sie das lieber. Was ihr allerdings Sorgen machte war, dass Tihar LeNuit ihr anscheinend nicht zu glauben schien. Sie konnte es an seinem Gesicht ablesen, dass er sie für eine kleine närrische Welpin hielt, die sich nur wichtig machen wollte. Ihr doch egal. Ihretwegen konnte er auch denken, dass sie dumm und schlecht sei, sie hatte ihr Bestes gegeben, um keinen schlechten Eindruck zu machen, mehr konnte die kleine Fähe nun auch nicht tun, sie war ja kein Erwachsener.
Der Rüde sah in sich gekehrt aus, als ob er über etwas nachdenken würde... oder sich an etwas erinnern könnte, was ihm scheinbar schon vor langer, langer Zeit entglitten war. Erinnerungen waren nicht schön, meistens taten sie einem nur weh. Und Tihar LeNuit schien ebenfalls so viel oder noch mehr durchgemacht haben als sie. Aber er schien ziemlich davon überzeugt zu sein, dass er seine Schmerzen verschwinden lassen konnte, indem er sie nicht beachtete und relativ gut verbarg. Aber irgendwann würden sie ihn einholen wie schwarze Schatten, die in allen Ecken lauerten, um sich auf ihn zu stürzen, wenn er nicht hinsah. Wie sollte er ihnen auch entfliehen? Schon größere und stärkere Wölfe waren an inneren Schmerzen zugrunde gegangen.
"Es sind nicht die Wunden, die man bekommt, wenn man kämpft. Es sind die Narben, die man im Inneren mit sich herumschleppt....", murmelte sie leise.
Ein paar Sekunden danach wurde ihr klar, dass sie das laut gesagt hatte. Sofort drehte sie sich erschrocken um, doch niemand schien es bemerkt zu haben, nicht einmal Skadi, denn die schien auf etwas im Fluss zu starren. Im nächsten Moment wäre Yuka fast die Luft weggeblieben, denn sie forderte den schwarzen Rüden auf, dort hin zu schauen. Das war es nicht, was sie so schockierte, denn die Fähe vergaß, ihn bei seinem vollenen Namen zu nennen. Da hatte sie so penibel darauf geachtet, ihn immer und auch immer mit dem größtmöglichen Respekt anzusprechen.
Aber, egal. Das war ja nicht ihr Problem.
Nun sprach er die Welpin direkt an. Er sagte ihr, dass sie in den Fluss schauen sollte, auf den er mit unbewegter Miene fast eine Ewigkeit gestarrt hatte. Was wohl darin schwamm?
Mit gerunzelter Stirn trat sie an den Rand des Flusses und sah durch das Eis. Im ersten Moment sah sie nichts, nur die kristallklare Fläche, über der weiße Schneeflocken verspielt tanzten...
Dann sah sie die Tote. Beinahe knickten ihr die Beine. Erst fühlte sie Entsetzen. Dann Übelkeit. Dann erst verstand sie die Worte des großen Wolfes und Wut stieg in ihr hoch. Unbändige Wut.
Sie drehte sich blitzschnell zu ihm um und starrte ihn mit großen, hasserfüllten Augen an. Dann begann sie zu zittern.

"Wie könnt Ihr so grausam sein? Wie könnt Ihr so dermaßen eine Tote verhöhnen? Eine Wölfin, die bestimmt etwas anderes verdient hat, als so einen grausamen Tod unter dem Eis! Und Ihr verspottet ihr Missgeschick! Noch dazu zeigt Ihr das mir, und Ihr wisst genau, dass es ein Polarwolf ist, genau wie ich? Habt Ihr Spaß daran, mich zu demütigen? Es könnte jemand aus meiner Familie sein und Ihr würdet Euch nicht darum scheren! Ihr seid herzlos und grausam. Herzlos seid Ihr!

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Do you think you know me? Do you know the downs of my once so pure and shining soul? I don't think so. Because you only see the surface of my Fragile Existence.
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Skadi
Auf rastlosen Pfoten


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 133

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BeitragVerfasst am: 16 Jun 2010 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Obwohl sie etwas Dringlichkeit in ihre Stimme gelegt hatte, als sie Tihar an den Fluss rief, trottete er nur sehr behäbig an den Fluss. Bei dem Tempo, das er vorlegte, wäre der Körper schon längst abgetrieben, bis er sich an den Fluss bequemt hätte. Sie wollte gerade dazu auffordern, sich doch einmal zu beeilen, als sie es sich anders überlegte und es doch bleiben ließ. Vermutlich wäre der Rüde aus purem Trotz sofort stehen geblieben und hätte abermals eine Diskussion über Anstand und Respekt begonnen, ohne auch nur einmal auf den Fluss zu schauen. Nein, das wäre mehr als sinnlos. Ungeduldig beobachtete sie ihn, wie er endlich am Ufer anlangte und gelangweilt hineinschaute. Beinahe bereute sie es, ihn nun überhaupt darauf hingewiesen zu haben, so lustlos wie er ihrer Aufforderung nachkam. Was erwartete er wohl zu sehen? Offenbar nur Wasser, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Doch andererseits hatte er sich immerhin dazu herabgelassen, überhaupt hineinzuschauen.
Während sie ihn argwöhnisch beobachtete, gespannt auf seine Reaktion, breitete sich plötzlich ein Grinsen auf seinen Lefzen auf. Irgendetwas an der Situation schien ihn zu amüsieren und sie fragte sich, was das wohl sein mochte. Hier trieb ein toter Wolf vorbei, und wenn sie auch nicht gerade traurig gestimmt war, so doch zumindest nachdenklich - er hingegen fand das Ganze lustig. Offenbar dachte er nicht im Traum daran, dass es sich um Yukas Mutter handeln könne. Gut, vielleicht war der Gedanke auch etwas weit hergeholt, doch auch wenn es ein vollkommen Fremder war, fand sie es trotzdem nicht lustig, mit dem Tod konfrontiert zu werden. Da noch nie eine geliebte Person von ihr gegangen war, empfand sie bestenfalls nichts oder milde Neugierde, wie es wohl dazu kommen konnte. Schlimmstenfalls wurde sie nachdenklich gestimmt oder Empfand den Hauch von Mitleid oder auch, wie in Takatas Fall, ein gewisses Bedauern – doch amüsant fand sie den Tod nie. Dies schien sich bei Tihar grundlegend anders zu verhalten.
Sofort rief er Yuka an den Fluss und versuchte ihr angesichts des toten Wolfes noch irgendeine obskure Lehre zu erteilen über „die rauen Bedingungen der Natur“.
Verärgert schlug sie mit der Rute. Sie hatte extra Tihar allein an den Fluss gerufen, damit Yuka das Ganze nicht unmittelbar mitbekommen würde, zumindest nicht bevor Tihar die Situation einschätzen und dann weiteres entscheiden konnte. Die kleine Fähe war in schlechtem Zustand, das war mittlerweile deutlich geworden. Sie hatte sich vor einer Weile immer wieder die Pfoten gegen den Kopf gepresst, war völlig durchnässt gewesen vom eisigen Flusswasser. Dann hatte sie seltsam unbeteiligt auf das Erscheinen zweier fremder Wölfe reagiert, und sollte ein Welpe solchen Ereignissen nicht mit Interesse begegnen? Auch kam es ihr so vor, als hätte sie vorhin etwas vor sich hingemurmelt, aber sie konnte sich nicht sicher sein, hatte sich in diesem Moment auf den Fluss konzentriert und auch nichts weiter verstanden. Jedenfalls war sie nicht in guter Verfassung und Tihar hatte nichts besseres zu tun, als ihr einen toten Wolf unter die Nase zu reiben. Doch das musste er wissen, immerhin war es seine Sache. Vielleicht wollte er den Welpen mit seinen harten Worten stark machen, vielleicht wollte er aber im Gegenteil auch bezwecken, dass die kleine Fähe es sich anders überlegte und doch nicht mit ihm reisen würde, wer konnte das schon wissen.
Doch auch wenn sie seine Philosophie im Grunde genommen teilte, dass nämlich die Schwachen starben und die Starken überlebten, so schien es ihr doch etwas unangemessen, einen Welpen so vor den Kopf zu stoßen. Noch dazu wusste er nichts über diesen Wolf und seine Behauptungen, dass der oder die Tote sich immer auf andere verlassen habe, wirkte an den Haaren herbeigezogen. Hatte er schon vergessen, dass auch er selbst vor nicht allzu langer Zeit noch beinahe im Fluss umgekommen wäre?
Yuka reagierte sehr heftig auf den Leichnam und begann zu zittern. Ob der tote Wolf doch mit ihr verwandt war? Nun begann sie, ihm ihre Gefühle entgegenzuschleudern, und Skadi wandte leicht betreten den Blick ab, denn diese Szene erinnerte sie nur zu sehr an eine andere, die sich vor Kurzem abgespielt hatte, als nämlich sie selbst ihrem Frust Luft gemacht hatte. Hier würde sie sich besser nicht einmischen, das mussten die zwei unter sich ausmachen. Normalerweise wäre ein Welpe einem erwachsenen Rüden auch in einem Wortgefecht nicht gewachsen, doch hier war sie sich nicht so sicher.
Vielleicht hatte Tihar im Grunde nicht Unrecht, doch es war seine Art und Weise, mit der er andere gegen sich aufbrachte, und auch in den Worten Yukas lag erschreckend viel Wahres, für einen Welpen.


(am Funkelfall, bei Yuka und Tihar)

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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 17 Jun 2010 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendetwas hatte Yuka wohl vor sich hingemurmelt, aber das hatte er nicht verstanden, er wurde wohl wirklich langsam alt, dass er nicht mehr sofort vernahm, was von den Fähen ausging, wenn sie ihre leisen Stimmen reden ließen. Sei's drum, so wichtig konnte es schon nicht sein.
Der Schwarze hatte den Leichnam des fremden Wolfs gar nicht weiter beachtet, er war inzwischen womöglich auch schon weitergezogen. Er hatte einzig das Gesicht der kleinen Welpen beobachtet und versprach sich daraus eine spannende Szene. Wie reagierte ein so kleiner Welpe auf so etwas? Klar, ohne jede Frage war das alles andere als „pädagogisch wertvoll“ aber das interessierte ihn nicht. Genau genommen spielte er mit ihrer Reaktion, er hatte darauf gesetzt, dass sie ein Trauergesicht verziehen würde und zu heulen beginnen würde, mit Tränen. Aber statt dieser Schockreaktion kam ihm viel mehr Beschwerde entgegen. Leicht verblüfft beobachtete er die kleine Polarwölfin und versuchte aus ihrem Zorn zu lesen. Sie machte einen Wind, wie er es nicht vermutet hätte. Aber noch bevor Yuka im Stande war ihre hitzige Rede zu Ende zu führen, stempelte er ihre Aufregung mit einem üblichen

„Welpen …“,


ab und verdrehte seine Augen mehr künstlich als echt. Aber beschämt war er keinesfalls. Er hielt ihre Rede viel mehr für maßlos überzogen und traute ihr nicht zu, dass sie ernsthaft so empfand, wie sie redete. Bestimmt hatte sie diesen niedlichen kleinen Text vollkommen auswendig gelernt und warf ihm nun Wort für Wort an den Kopf, in der Hoffnung, eine Entschuldigung oder dergleichen zu erwirken, vielleicht auch Gewissensbisse, aber dazu war sie nicht im Stande. Yuka war ein Welpe, ein halber Wolf … nein, viel weniger noch, ein Drittel vielleicht. Er konnte sie nicht ernst nehmen. Bevor er sie als das anerkannte, was sie war – eine vollwertige Fähe – musste sie erst einmal älter werden. Allein ihre mickerige Statue verlangte bei ihm nicht den genügenden Respekt ab. Er stöhnte sichtlich entnervt und sah weit weg, als ob dort hinten etwas Spannendes geschah, viel spannender als Yukas kleiner Wutausbruch, der viel mehr niedlich war als dass er den schwarzen Rüden zum Nachdenken anregte.
Herzlos war er … erbärmlich noch dazu … klar war er herzlos. Sein Herz starb mit Claire, aber das brauchte er ihr nicht zu erzählen, sie hatte doch keine Ahnung. Kein einziges Mal hatte sie den Verlust ihrer Eltern und ihrer Geschwister bisher beklagt, gar nichts war von ihr gekommen.
Am liebsten wollte der Dunkle fragen, ob „jemand etwas gesagt hatte“, doch wusste er, dass Skadi einen neuen Tobsuchtsanfall geprobt hätte, weil sie nicht ertragen hätte, wie er Welpen zu erziehen gedachte. Das war doch nicht sein Problem. Was kümmerte sich Yuka überhaupt um die fremde Tote? Es war nur ein Gegenstand, wenn man das nicht persönlich nahm, konnte man damit gut leben. Dass es jemand aus ihrer Familie sein konnte, kam ihm selbst nach Yukas Rede nicht in den Sinn. Nachdem die Kleine fertig war, ergriff er das Wort. Seine Stimme war streng, als hätte er mit ihr zu schimpfen, so war es gewöhnlich auch zwischen einem Erwachsenen und einem Welpen, ganz gleich wie die Tatsachen drumherum aussahen.

„Du hast nichts verstanden, gar nichts. Anstatt den Worten eines erfahrenen Wolfs zu lauschen, machst du das Maul auf und versuchst mir etwas zu unterstellen. Du hast mir nichts zu sagen, Yuka!“

Zum ersten Mal seit langem sprach er wieder ihren Namen aus, er klang fordernd, mahnend, ja fast schon böse, so böse, wie diesen Namen womöglich nie zuvor jemand ausgesprochen hatte, den er selbst bis vor kurzem noch nicht gekannt hatte. Ehrlich gesagt war ihm kaum etwas eingefallen, dass er der Welpin hätte sagen können. Er wartete eigentlich nur auf den Einstieg Skadis, die sich bis jetzt verdächtig ruhig hielt. War Yuka ihr so sehr egal, dass sie zusah, wie er auf ihrer Seele herumtrampelte? Wie lange gedachte sie dieses Szenario noch zu begutachten? Hätte sie eingegriffen, hätte er Yuka am Schopf gepackt und hin- und hergeschüttelt? Ihm war danach, aber er ließ es bleiben. Hätte er das getan, wären Yukas Worte zu offensichtlich zu wahr gewesen. Sie durften in ihm keine Reaktion auslösen, er gab der Welpin keine Chance, seine Gefühle zu erreichen. Einzig Wut konnte sie ernten, aber auch die musste sich in Grenzen halten, was das Am-Schopfe-Packen ausschloss. Er musste es kühl nehmen, sie war es nicht wert, dass man sich wegen ihr aufregte. Ganz nebenbei gab es noch einen anderen Grund … er wusste, dass sie nicht im Unrecht lag, sondern er. Sein Stolz jedoch war wichtiger.


((Nähe Funkelfall/Funkelgebirge - Skadi, Yuka))

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Mitcha Yahamai

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Anmeldungsdatum: 08.06.2010
Beiträge: 21

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BeitragVerfasst am: 17 Jun 2010 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwas konnte hier nicht stimmen. Wieso überhaupt flogen Störche durch so eine Gegend wie die? Hier gab es sonst nichts, was man als Leben betiteln konnte aber die Störche ließen sich von diesem Fakt wohl wenig stören. Aber sie hatte nicht nur die Gesellschaft eines toten Storchs, auch der Wolf musste ganz in ihrer Nähe sein. Es stank nach Rüde! Immer weiter entfernte sie sich von dem gerupften Federvieh und ließ sich von ihrer Nase dem Fremden entgegenführen. Erst nach einigen Schritten hielt sie an und versuchte ihre grauen Zellen zum Nachdenken zu bewegen. War es wirklich so klug auf den Fremden zuzugehen während sie Gesellschaft doch überhaupt nicht mochte? Eigentlich blieb ihr nichts anderes übrig. Vielleicht konnte sie das Vieh auch ausnutzen und etwas über diesen Ort und seine Beute herausfinden. Aber der schwarzen Wölfin war schon klar, dass die Wetterbedingungen nicht nur hier so übel waren. Er hatte sich nach überall hin ausgebreitet und wo man sonst kaum Schnee hatte lagen jetzt Berge davon. Äußerst skurril. Vielleicht spielte Mitcha auch die liebe Fähe die nur zu Gast war und auf Durchwanderung durch dieses Tal auf den fremden Wolf gestoßen war? Nein das nahm man ihr nicht ab. Sie konnte ihre Blicke schlecht verstellen, sie konnte nicht nett schauen wenn sie es garstig meinte, denn sie war garstig! Jeder musste das feststellen oder er war ein Volltrottel. Sie brauchte also gar keinen Hehl daraus machen, dass sie dem Fremden nicht offen gegenüberstand. Vielleicht nahm er das so hin und zog weiter, vielleicht reagierte er aggressiv und forderte sie heraus. Vielleicht, vielleicht vielleicht. Das Spekulieren in freier Luft war völlig sinnentleert. Sie stapfte zurück zu ihrem Storch und schlug die Zähne in sein mageres Fleisch. Wer auch immer der fremde Rüde war, sie wollte ihm die Beute nicht überlassen. Kämpfen musste er wenn er es mit ihr aufnehmen wollte. Es war das ewige Dilemma, denn die meisten Rüden gingen davon aus, dass sie sich nicht wehren konnte. Aber eh man sich versah hatte sie eine Möglichkeit gefunden ihre Feinde flugs den Graben hinabzustoßen dass er sich das Genick brach. Sie rechneten nicht mit ihrer List und unterschätzten sie, wie viele hatten das schon getan und wie viele hatten es büßen müssen. Okay, sie übertrieb, so einen richtig fiesen Kampf hatte sie noch nicht erlebt aber sie rüstete sich dafür, dass es eines Tages so weit war. Ihr Schicksal konnte sie nicht ewig verschonen, vielleicht kostete es sie ein paar schmerzhafte Erfahrungen, vielleicht verlor sie den halben Schwanz oder ein Ohr...sie musste es in Kauf nehmen, wenn sie sich ihre hart erkämpfe Würde dafür erhielt und ihrem Feind stets das doppelte wiedergab. So nicht.

[Mitcha Yahamai ist in Targas' Nähe, an einem unbekannten Ort im Tal]
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Takata
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Anmeldungsdatum: 28.04.2010
Beiträge: 91

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BeitragVerfasst am: 18 Jun 2010 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Einen solch schwachen Rüden, einen geschwächten wie diesen, hatte Takata doch noch nie erblicken müssen. Er tat ihr Leid wie es kein anderer je zuvor getan hatte. Die Wunden an seinem Körper waren unübersehbar, die Sorgen, die auf seiner Seele lasteten, fielen einem guten Betrachter auch schnell auf. Doch was dazu geführt hatte, wusste weder der genauere, noch der desinteressierte Wolf. Takata versuchte mehr zu sein. Sie wollte ihm Vertrauen schenken, mehr als es für eine Fähe üblich war, sodass sie einmal vielleicht im Stande war, ja dass es ihr gestattet war, mehr über ihn und die Gründe seiner Schwäche zu erfahren. Einen Rüden … den hatte sie sich zeitlebens immer stark und stolz vorgestellt. Keiner dieser Eigenschaften konnte sie an ihm ausmachen.
Nun aber konnte die Weiße froh sein, das er sich in die Höhle gelegt hatte, wie sie ihn darum gebeten hatte. Es beruhigte sie, dass sich sein geschundener Körper nun endlich in einem gewissen Schutz vor Wetter und Raubtieren in dieser Höhle befand. Womöglich war er in Gefahr, sogar Opfer eines niederen Raubtiers zu werden, eines Fuchses oder Dachses, zumindest aber durch jene weitere Verletzungen einbüßen zu müssen, die sein Weiterleben auch körperlich gar unmöglich machen konnten. Es erfüllte sie mit Schmerz, ihn derart schlimm unter der Last von Leid und Qual sehen zu müssen. Nun aber war sie da und sie konnte ihr Bestes geben, um ihn zurück auf den rechten Pfad des Lebens zu rücken und sein Weitergehen zu gewährleisten. Sie wollte alles dafür tun, so lange sie selbst nicht von diesem Pfade abkam. Denn mitziehen lassen … das durfte sie sich nicht. Takata liebte das Leben und das egal unter welchen Umständen. Sie wollte versuchen ihn zu halten, mehr als die Gemeinsamkeit, dass sie beide sensibles Leben waren und derselben Art angehörten, brauchte es in ihren Augen nicht. War er jedoch „zu schwer“ zum Aufhalten, musste sie ihn loslassen, bevor es sie mitriss. Sie konnte nur hoffen, dass sie den richtigen Moment abpasste, in dem sie diese wichtige Entscheidung machte. Sollte sie ihn verlieren, so war sie gewiss, plagten sie die Gewissensbisse bis an ihr Lebensende und er würde ihr, so lange sie am Leben war, nicht mehr aus dem Kopf gehen. Fremder …

Nachdem sich der graue Rüde hingelegt hatte, es hatte gedauert bis er ein Fleckchen gefunden hatte, er war wohl sehr wählerisch, legte auch sie sich auf den Bauch und streckte die Pfoten ein Stück von sich weg … die Wunde schmerzte, doch die Anspannung durch diesen langen Lauf, ihr war es wie eine Ewigkeit vorgekommen, war beinahe schlimmer. Sie hatte lediglich den Kopf innerhalb der schützenden Steinwände zu liegen, doch das sollte genügen, ihr dichtes Fell würde sie schon schützen vor der Kälte dort draußen. Sie wagte es aber nicht, ihn zu berühren, auch wenn sie ihm gegönnt hätte, von seinem weißen Fell zu profitieren, sodass es ihn wärmte und vor dem eisigen Griff dieses frühen Winters schützte. Nein … es war noch zu früh, sie durfte ihm nicht zu nahe kommen, sie wusste nicht, wie es auf ihn wirkte. Sie wollte nicht die Klinge sein, die sein Herz durchbohrte. Und sie wollte keinen Schaden erleiden, der erst im Nachhinein sichtbar wurde. Sie musste bleiben, wo sie war. Mitunter war es besser, das zu akzeptieren, was man bereits hatte, als nach dem zu streben, das so oder so kaum erreichbar war und einen in den Abgrund zog, sodass man nichts mehr hatte.

Kurz drehte sie den Kopf um … war dort etwas? Beinahe war es ihr so vorgekommen, als hätte sie die Witterung eines fremden Wolfs gespürt, aber das konnte nur eine Einbildung sein. Welpen … doch nicht in dieser Einöde, ihr Verstand ging mit ihr durch. Sie schüttelte ihren Kopf und legte ihn danach auf ihre weißen Pfoten. Ihr Blick hing fest und bestimmt auf dem Gesicht des Wolfs, der nur wenige Pfotenlängen vor ihr lag. Sein Gesicht wirkte traurig, vernarbt auch ohne sichtbare Wunden, als wollte es zusammenfallen. Seine Augen waren müde, wenn er sie nicht schon schloss. Ohne Nahrung würde ihnen der Schlaf nur wenig an Kraft wiedergeben. Sie spürte die Leere in ihrem Bauch, doch sie konnte nichts dagegen ausrichten. Immerhin, eines hatte sie nun, wenn auch nicht Nahrung. Es war nicht weniger wichtig als das Licht zum Leben: wölfische Gesellschaft, bei ihr. Er wusste nicht, wie froh sie das machte.


(Bei Pilgrim, in einer Höhle, unbestimmter Ort)

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Yuka
Eisiger Nachtwind


Anmeldungsdatum: 04.03.2010
Beiträge: 82

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BeitragVerfasst am: 18 Jun 2010 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Noch nie, nie, nie in ihrem Leben war sie so wütend und gleichzeitig so traurig gewesen. Traurig über den Tod der ihr doch unbekannten Wölfin und wütend über die Art, in der sich der Rüde über sie lustig gemacht hatte. Wie konnte er es wagen? Der Tod war etwas heiliges, niemand, nicht einmal die ältesten und weisesten Wölfe durften darüber spotten. Es war einfach nicht gerecht. Wieso musste diese Fähe sterben? Wieso mussten ihre Eltern und Geschwister sterben? Sie hatten doch niemandem etwas getan! Wieso musste Imoura durch diesen fürchterlichen Schneesturm von ihr getrennt werden?
Fast stiegen ihr die Tränen in die Augen, hastig kniff sie sie zu und schüttelte den Kopf, wie um ihre Gedanken zu vergessen. Yuka schämte sich nicht für ihre Worte, sie waren gerechtfertigt gewesen. Selbst ein Tihar LeNuit durfte so etwas nicht sagen. Sollte er sie doch verspotten und verhöhnen, sie wusste, dass man ihr verzeihen würde. Denn auch wenn man dafür bestraft werden könnte, es war immer gut, die Wahrheit zu sagen, das hatte ihr ihre Mutter schon als kleines Kind beigebracht. Viel wichtiger war ihr im Moment die Fähe, Skadi. Inzwischen fing die kleine Polarwölfin an, sie wirklich interessant zu finden. Ihre Reaktionen waren ziemlich lustig und sie hatte eine so herrliche frische Art, anders als der nachtschwarze Wolf, von dem sie langsam die Schnauze voll hatte. Vor allem nach diesem bescheuerten Kommentar. Und sie hatte ihn noch nicht mal wirklich beleidigt. Okay, sie hatte es. Und wahrscheinlich würde er auch ziemlich wütend werden, doch das machte ihr nichts aus. Sie würde sich unter einer Maske aus Gleichgültigkeit verbergen. Denn er hatte ihr schon mal gar nichts zu sagen, ein Rüde, der allen feindselig und zynisch begegnete. Da konnte er sich auch nicht wundern, wenn die Fähe ihm so begegnete. Vermutlich hatte sie sein Wesen einfach früher erkannt als sie. Und Yuka hatte die ganze Zeit schlecht von ihr gedacht... Das tat ihr doch schließlich leid. Vermutlich musste sie noch etwas an ihrer Auffassungsgabe arbeiten. Aber mit der Zeit würde sie schon lernen, die Wölfe besser zu durchschauen, da war sich die kleine Welpin sicher.
Gerade als sie mit ihrem Satz zu Ende gekommen war, dass er herzlos sei, schien er die Augen zu verdrehen und tat die Sache mit einem genervten "Welpen..." ab. Na wunderbar. Dieser dumme Wolf! Yuka schluckte ihre Wut hinunter und hörte sich mit einer Miene der Gelassenheit an, was er sonst noch zu sagen hatte. Doch in ihren Augen glomm ein Funke von Hass und Wut. Er war nicht besser als die Wölfe, die ihren Vater getötet hatten. Am Besten wäre es für sie, wenn sie alleine weiterziehen würde, Tod hin oder her. Sie hatte ihre gesamte Familie verloren, was hielt sie denn noch hier? Richtig, nichts mehr. Doch für Imoura, die vielleicht, aber nur ganz vielleicht noch lebte, durfte sie nicht aufgeben. Sie würde weiterkämpfen, für ihr Leben und das ihrer kleinen Schwester. Also bekämpfte sie den Drang, Tihar LeNuit eine Beleidigung an den Kopf zu schleudern, für die ihre Mutter sie auf jeden Fall geschlagen hätte und unterdrückte die Wut in ihr. Später... Später würde sie sich an allen Wölfen rächen, die sie gedemütigt hatten.
Der schwarze Rüde redete weiter, erzählte, dass sie ihm schon mal gar nichts zu sagen. Nun musste sie aber ein Grinsen unterdrücken. Der klang ja fast wie ihr Bruder, wenn sie ihm sagte, wie er es besser machen sollte. Um sich aufzuheitern, stellte sie sich Brai anstelle von ihm vor, wie er sie halb beleidigt, halb wütend ansah.
Oh, man sah dem Wolf an, dass er sehr wohl über ihre Worte nachdachte, er täuschte nur vor, dass er sie nicht ernst nahm. Und er wusste verdammt noch mal genau, dass sie Recht hatte.
Anscheinend warteten beide auf eine Antwort von ihr. Mit kühlem Blick, in dem der Hass erloschen war, antwortete sie wohl überlegt:

"Ich habe Euch nie etwas sagen wollen. Weder habe ich Euch Vorschriften gemacht, noch wollte ich Euch demütigen. Und ich verstehe nicht, wie ich Euren Worten lauschen sollte, wenn Ihr mir nur gesagt habt, dass ein toter Wolf im Fluss schwimmt. Was soll mir das für eine Lektion erteilen? Gehorche den Stärkeren, sonst bist du tot? Verängstige kleine Welpen, indem du ihnen Leichen zeigst, die eventuell aus ihrem Rudel sein könnten. Es tut mir Leid, Tihar LeNuit, aber den Sinn verstehe ich nicht. Ich bin noch sehr jung, deshalb könnt Ihr mich wegen ungezogenen Worten maßregeln, aber bitte macht nicht so etwas."

Bei den letzten Worten hatte sie den Kopf gesenkt, doch es war nicht Ehrfurcht oder Demut, es war kühle, klare Berechnung. Damit würde ihr der Rüde wahrscheinlich leichter verzeihen. Obwohl sie ja eigentlich die war, die ihm irgendwann verzeihen würde. Aber da war sie sich nicht sicher, nachdem er sie und Skadi so behandelt hatte.


(Funkelfall - Tihar, Skadi)

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Do you think you know me? Do you know the downs of my once so pure and shining soul? I don't think so. Because you only see the surface of my Fragile Existence.
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Skadi
Auf rastlosen Pfoten


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 133

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BeitragVerfasst am: 18 Jun 2010 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Es war mehr als erstaunlich. Ein kleiner Welpe setzte sich in einem Wortgefecht mit einem erwachsenen Rüden durch. Sie schaffte es nicht nur, ihren Standpunkt zu vertreten, sondern hatte schlicht und ergreifend auch die besseren Argumente, zumindest in Skadis Augen. Ja, im Grunde hatte Tihar mit seinen letzten Worten nichts weiter getan, als sie zu beleidigen. Doch offenbar traf auf die kleine Fähe nicht das Gleiche zu, wie auf sie selbst, denn als Skadi der Kragen geplatzt war und sie Tihar widersprochen und ihn provoziert hatte, hatte er die Sache plötzlich auf sich beruhen lassen, ja, schlagartig war er beinahe friedlich geworden. Bei einem Welpen schien er jedoch nicht gewillt klein beizugeben, im Gegenteil hatte Yukas Ausbruch ihn sichtlich wütend gemacht. Dass er sich überhaupt dazu herabließ, grundlos auf einem Welpen herum zu trampeln, war in ihren Augen seltsam genug. Nun verhielt er sich Yuka gegenüber genauso, wie er es zu Beginn bei ihr getan hatte –respektlos, höhnisch, aggressiv. In diesem Zustand konnte man wohl kaum mit ihm diskutieren, diese Erfahrung hatte sie bereits machen müssen.
Was sollte sie nun tun? Sie könnte sich natürlich zurücklehnen und zuschauen, wie er von einem Welpen in einem Wortgefecht besiegt wurde, doch angesichts seiner heftigen Reaktionen war ihr dabei etwas unwohl. Er würde wohl kaum einen Welpen töten, doch bei einem so großen Rüden wäre es schon gefährlich, würde er sie nur heftig packen oder grob herumstoßen.
Wenn sie aber eingreifen würde, dann hätte sie direkt wieder einen Streit mit ihm, der vermutlich nicht noch einmal so glücklich im Sande verlaufen würde. Sie kannte weder Tihar noch den Welpen, aber beide hatten zu Beginn recht vertraut getan, also wäre es nur fair, wenn die beiden das nun unter sich ausmachten. Außerdem, wenn sie sich nun für Yuka einsetzte, so würde der nachtragende Tihar sicher direkt schmollend von dannen ziehen, und sie hätte dann einen Welpen am Hals, für den sie sorgen müsste.
Doch wenn die kleine Fähe nun bei Tihar blieb, der einzigen Alternative, wie würde es ihr dann ergehen? Immer wenn er schlechte Laune hatte oder sie auch nur einen Pieps von sich gab, der ihm widerstrebte, würde er sie niedermachen und sie als seelischen Fußabtreter benutzen. Auch dann, wenn sie so wie jetzt im Recht war, denn dies erkannte er in solchem Momenten der Engstirnigkeit nicht einmal mehr. Noch schlimmer, der kleine und schwache Welpe erinnerte sie insgeheim an sich selbst. Natürlich war sie erwachsen, größer, stärker, klüger und überhaupt, doch trotzdem war sie Tihar zumindest körperlich unterlegen, und allein aufgrund dieser unfairen Tatsache, auf die sie keinen Einfluss hatte, musste sie jedem Rüden ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringen, selbst wenn es ihr widerstrebte. Wie musste sich Yuka da fühlen, bei der dies ebenso zutraf, doch auf noch extremere Weise? Sie konnte sich nicht einmal allein ernähren, war solange sie ihre Mutter nicht wieder fand abhängig von anderen, fremden Erwachsenen, die sie nicht gerade mit Wohlwollen behandelten. Noch dazu musste sie sich dankbar und unterwürfig zeigen, selbst wenn man ihr Unrecht tat, nur damit man sie nicht zurückließ. Sprach nicht aus ihren Worten, dass ihr diese Tatsache voll und ganz bewusst war? Hatte sie nicht extra darauf hingewiesen, dass sie ihn nicht demütigen wollte und er sie maßregeln dürfe, wenn er es für angebracht hielte? Diese kleine Fähe wusste, dass sie von ihm abhängig war und trotzdem hatte sie den Mut, ihren Standpunkt darzulegen.
Und sie selbst, Skadi, wagte es nun nicht einzugreifen, aus Furcht den Zorn Tihars auf sich zu ziehen? Schon einmal hatte sie sich mit ihm angelegt, und das ohne Grund. Allein ihr Stolz hatte sie dazu getrieben und es war nicht nur glimpflich abgelaufen, sondern hatte auch die große Wende gebracht, denn danach war er wie ausgewechselt. Wenn ihr Stolz also Grund genug war, sich in Gefahr zu begeben, war es dann nicht auch die Würde und vielleicht die Seele eines kleinen Welpen? Schon allein deshalb, damit sie sich später nicht mit Vorwürfen herumschlagen müsste – ja, wenn man es so betrachtete, tat sie es nicht für Yuka, sondern für ihren eigenen Seelenfrieden.

“Er wird dich nicht maßregeln.“

Sie klang sich sicherer, als sie tatsächlich war. Zugleich warf sie Tihar einen mahnenden Blick zu, beinahe als sei er der Welpe, der sich ungebührlich verhielt, und nicht Yuka. Sie hoffte, dies würde genügen, um ihn von dieser peinlichen Diskussion abzubringen, bei der er nur verlieren konnte. Er war drauf und dran, sich vor einem Welpen zu demütigen, oder zumindest Skadi dazu zu veranlassen, dass sie ihn noch deutlicher vor den Augen Yukas ermahnte. Denn sie würde es tun, dessen war sie sich nun gewiss, sah sie vor ihrem inneren Auge doch eine kleine, grau-braune Wölfin, die sich nie gescheut hatte, ihren größeren und stärkeren Brüdern die Meinung zu geigen. Im Unterschied zu dem, was Yuka nun drohte, hatte sie sich frei entfalten können und es hatte ihr nicht geschadet. Und wenn aus ihr selbst etwas geworden war, warum dann nicht auch aus Yuka?


(Am Funkelfall, bei Yuka und Tihar)

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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 19 Jun 2010 3:16    Titel: Antworten mit Zitat

Die völlig untypische Selbstsicherheit, die in Yukas Stimme lag und die von ihrer Mimik ausging, stachelten ihn zu neuer Aggression an. Wie konnte ein Welpe so etwas behaupten? Wie konnte sie überhaupt so reden? Nein, sie hatte ihren Text nicht auswendig gelernt, sie hatte es mit eigenen Worten gesprochen, darin bestand kein Zweifel mehr. Yuka war nicht wie andere Welpen. Vielleicht beruhte das auf der Tatsache, dass sie schon in frühsten Tagen ihres Lebens auf sich allein gestellt war. Yuka war ganz sicher keiner dieser Wölfe, die sich stets nur auf andere verließen und etwa dadurch Fehler begingen, wie er es dem toten Wolf unter dem Eis unterstellt hatte. Er hatte versucht Yuka zu provozieren, wollte sehen, wie es sie mitnahm. Doch statt das geschehen war, hatte es sie viel mehr aufgebaut, getreu dem Motto „Was einen nicht umhaut macht einen stärker“. Tihar hatte sie nicht umgehauen.
Wieder stand er vor einem Zwist mit sich selbst. Er wollte Yuka diese Respektlosigkeit und Großkotzigkeit aus dem Leibe schütteln, bis sie zu jammern anfing und ihr Verhalten aufrichtig bereute. Sein Instinkt aber verriet ihm, dass er seine strategische Niederlage damit eindeutig preisgab und damit auch jeglichen Respekt vor der Wölfin, Skadi, verlieren würde. Er konnte sie entweder beide umbringen, das war wohl mehr absurd als ein in Frage kommender Entscheidungspunkt, oder aber er versuchte Yuka weiter kleinzumachen, bis er sie wieder auf der Größe hatte, auf der sie erträglich war. Yuka hatte einen eigenen Willen, viel zu früh für seinen Geschmack. Sie entwickelte sich genau so, wie es seine Schwester getan hatte. Ohne Claire hätte er wohl nie etwas Wahres über seine Vergangenheit erfahren. Ihrem Mut und ihrer Wagnis war es zu verdanken, dass sie die Wahrheit aus dem alten Wolf herausgeschüttelt hatten, dass sie herausbekommen hatten, woher sie kamen und was ihre Wurzeln waren. Respekt … den hatte derjenige verdient, der ihn zu verteidigen wusste. Aber Tihar wusste sich auch zu verteidigen und wenn auch nur noch ein Wort des Vorwurfs aus dem kleinen Maul der Welpin kam, wusste er nicht, wie er seine Muskeln halten sollte, sie nicht in Stücke zu reißen. Konnte es nicht dazu kommen, dass jeder ein wenig Respekt erhielt? Nein, dafür war es zu spät. Wenn er einen Rückzieher machte und Yuka seine Anerkennung aussprach, gab er auf und stimmte ihr zu, das war keine Option. Es gab keine parate Antwort auf früh entwickelte Welpen, schon gar nicht wenn sie weiblich waren. Fähen hatten sich unterzuordnen … aber das hatte Claire doch auch nie interessiert. Doch hatte es sie das Leben gekostet. Sollte er nun also den Weg ihrer Mörder einschlagen? Auf gar keinen Fall. Er verspottete Wölfe, degradierte sie und beleidigte sie wie es ihm passte aber er war kein Mörder. Er wollte nicht derjenige sein, der anderen Brüdern ihre Schwestern wegnahm, zu sehr schämte er sich selbst dafür, nicht für die dagewesen zu sein, als sie ihn gebraucht hatte.
Bittere Wut begann in ihm zu brodeln. Sein Blick war todesscharf, doch unterbrach er Yukas Rede diesmal nicht. Er versuchte eine Schwachstelle an ihren Worten zu finden um sie dann auszunutzen und es gegen sie selbst zu richten. Yuka war klein und unerfahren, er musste es doch mit einem Welpen aufnehmen können, selbst dann, wenn er früh entwickelt war. Viel gab es nicht daran auszusetzen. Die Polarwölfin musste froh sein, dass die nervige Fremde neben ihm stand, sonst hätte er ihr die schönsten Lügen erzählen können und sie hätte jede einzelne geglaubt. An seine Erfahrung kam sie nicht ran. Doch in Skadis Anwesenheit war das unmöglich. Sie würde sich einmischen. Nach dem, was er über sie erfahren hatte – sie war selbstbewusst und wusste sich zu verteidigen – kam er auf diesem Wege nicht weit, denn sie mischte sich unter Garantie ein, früher oder später.

„Du kannst mich nicht demütigen. Du weißt nicht einmal, was Demut heißt“, sprach er abwertend und sah von besonders weit oben auf Yuka herab, während er seinen großen Körper näher an sie heranmanövriert hatte. „Demut ist etwas, was du noch lernen musst.“

Tihar fiel ihre zunehmend vorsichtige Art auf. Die letzten Sätze sprach Yuka mit „bitte“ und „es tut mir Leid“, womit sie ihren ersten Rückschritt bekundete. Außerdem hatte sie nicht länger den Mut, den Blick auf ihm zu halten, fast beschämt wirkte ihre Haltung auf ihn. Er interpretierte hinein, was er als nötig erachtete, doch es kam ihrem eigene Schutz zugute.

„In deinem Alter hast du nichts zu sagen! Sei still und lerne von den Erwachsenen, nur dann hast du eine Chance zu überleben.“

Seine Verachtung war sicher kaum zu überhören. Dass auch die Braun-Graue sich nun eingemischt hatte, kam ihm nicht gelegen. Der Schwarze fühlte sich zurückgedrängt und das von zwei Fähen. War Gewalt die einzige Möglichkeit, die Zwei zurückzudrängen um wieder etwas mehr Luft zu gewinnen? Seine Muskeln blieben angespannt. Er konnte Yuka nicht angreifen, auch beißen kam bei ihrem kleinen Körper nicht in Betracht, es konnte sie bereits töten. Doch sollte die Braun-Graue die Gelegenheit nutzen ebenfalls auf seinem Stolz herumzureiten, so nutzte er die Situation um ihnen beiden eine Lektion zu erteilen, die sie so bald nicht vergessen sollten. Bis dahin hatte er Skadis Worte im Eifer des Gefechts „überhört“.


((Nähe Funkelfall/Funkelgebirge - Skadi, Yuka))

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Kira
Gezähmte Seele


Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 86

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BeitragVerfasst am: 19 Jun 2010 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kira schnaufte und schleppte sich dann, hart gegen den eisigen Wind gestemmt, mühevoll weiter. So langsam gefiel ihr das alles gar nicht mehr so wie noch ganz am Anfang. Klar, sie war genauso verwundert und erstaunt gewesen über das vom Himmel gestürzte Ding, doch sie hatte diese nachfolgenden Dinge nicht damit in Verbindung gebracht. Überhaupt, warum waren denn plötzlich alle so verdammt angespannt?

Kira kam aus einer Stätte der Menschen, kannte weder Naturgesetze noch Verhaltensregeln oder bis vor kurzem andere Wölfe.
Die zweifarbige Fähe schüttelte sich eine lästige Schneeflocke aus dem Fell, doch in diesem Schneesturm war das eine sehr verzweifelte Geste, die wenig Erfolg versprach.
Am Anfang hatte Kira das alles noch verdammt spannend und lustig gefunden. Sie war gesprungen, hatte die Schneeflocken gejagt und sie sich auf der Zunge zergehen lassen, doch der bittere Geschmack der die Fähe wieder an den Regen erinnert hatte, hatte ihr dieses "Spiel" vermiest. Und auch sonst:
Der noch so toll knirschende Schnee war längst scharfkantig und hart unter ihren Pfoten geworden. Das Laufen und dahintoben durch das weiße Geriesel, machte keinen Spass mehr. Kira fror und der eisige Wind, der ihr immer wieder neue Schneeflocken entgegenwarf, ließ dier Kleine nur noch mehr auskühlen. Nein! Das alles machte gar keinen Spass mehr. Kira hoffte inständig, dass nicht alle Winter so waren...

Sie blieb stehen um sich kurz zu orientieren. Zita war schon weit vorausgestapft, Kira erkannte nur noch an den schnell zuschneienden Pfotenabdrücken im Schnee, wo Zita entlanggelaufen war. Mühevoll folgte Kira diesen Spuren.
Es beunruhigte sie, dass Zita immer und immer wieder nach Ryu und dessen Schwester Sharyana geheult hatte. Immer wieder...bis sie vor wenigen Minuten doch endlich verstummt war. Ein ungutes Gefühl ergriff die Kleine. Unsicher sah sie sich um. Der dichte Schneefall verhinderte eine weite Sicht und doch war es Kira plötzlich als höre sie durch das Heulen des Windes etwas. Verwirrt spitzte sie ihr schwarzes Ohr und drehte den ganzen Körper in die Richtung aus der sie das Geräusch vermutete.

Ein paar vorsichtige Schritte ging Kira durch den Sturm zurück.
Immer wieder drang eine Witterung an ihre empfindliche Nase, doch durch die ständigen Windwechsel konnte die Fähe nicht genau sagen, welche Witterung sie da in der Nase hatte und doch...drängte sich etwas in ihre Gedanken. Kira kannte diesen Geruch!

Und plötzlich fiel es ihr ein. Wie einen Lichtblitz sah sie plötzlich das Bild der Wölfin vor sich!

"Larka?! Larka, bist du das?"

Kira rief so laut sie konnte und versuchte gleichzeitig durch den Wind auf weitere Geräusche zu achten.




Kira ist bei Zita, in der Nähe Larka; unbestimmter Ort, Niederwald

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Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren...
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Larka
Sternschwester


Anmeldungsdatum: 15.04.2008
Beiträge: 266
Wohnort: In The Shadows of My Memories
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BeitragVerfasst am: 19 Jun 2010 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Larka war unsicher stehen geblieben. Der Wind drehte ständig und die vielen Schneeflocken nahmen ihr die Sicht.
Sie sah sich um und versuchte, Zitas Spur wieder zu finden. Wenn sie sie hier verlor und der Schneefall noch länger andauerte…würde sie dann überhaupt wieder auf ihre Freundin stoßen? Ohne sie wusste Larka nicht, was sie tun sollte. Sie wollte nicht allein sein, sie wollte jemanden an ihrer Seite haben.
Die Fähe tappte ein paar Schritte zurück, drehte sich langsam im Kreis und hielt die Nase in den Wind. Da! Kurz drang ein Geruch zu ihr herüber. Er war vertraut, aber er gehörte nicht zu Zita.
Der Wind drehte wieder und Larka wartete etwas, bis er ihr wieder den Geruch entgegenwehte. Schnell sprang sie in die Richtung, aus der er kam und rief, so laut sie konnte:

„Zita! ZITA!! Wo bist du?!“

Immer öfter erschnupperte sie den Geruch und nun wurde ihr auch klar, zu wem er gehörte: Kira!
Die Timberwölfin jaulte auf vor Freude und begann nun, auch nach der Zweifarbigen zu rufen:

„Kira! Kira, wo seid ihr?!“

Sie hoffte sehr, dass ihre Rufe nicht zu leise waren und man sie gehört hatte. Immer noch war ihr Hals etwas rau und schmerzte bei zu lautem Sprechen. Doch sie musste einfach Schreien, sie musste! Ansonsten würden ihre Freunde sie nicht hören, denn wenn sie die Spur wieder verlor und ihr niemand entgegen kam, würde sie früher oder später vollends die Orientierung verlieren. Sie wüsste dann wirklich nicht mehr, was sie noch tun sollte, wohin sie gehen sollte, weil sie kaum etwas sah.
Die Schneeflocken schmeckten bitter, einfach scheußlich, genauso wie der Regen, der zuvor vom Himmel gefallen war. War denn plötzlich alles, was vom Himmel kam, zu Gift geworden, ungenießbar?
So faszinierend der Absturz des Sterns auch war, die Folgen, die er hatte, waren wirklich grausam. Brachte er denn nur Unglück? War es vielleicht seine Schuld, dass Silver…dass sie nicht mehr da war?
Eine Träne lief der Braunen über die Wange, doch die anderen konnte sie noch zurückhalten. Sie wollte nicht mehr weinen, nicht schon wieder. Wie würde es denn aussehen, wenn sie so bei Zita und Kira auftauchte?
Da erklang plötzlich ein Rufen. Larka kannte die Stimme. Ganz sicher, es war Kira!

„Kira! Ja, ich bin es! Bitte, wartet!“, rief sie der Jüngeren zurück.

Schon lange versanken ihre Pfoten nicht mehr im Schnee. Er war bereits so hart, dass sie darauf laufen konnte, nur die obere Schicht war etwas weicher, sodass man darauf Spuren hinterlassen konnte. Aber der härtere Schnee darunter tat weh. Er war hart und kratzte auf den empfindlichen Pfotenballen. Doch Larka ignorierte dies. Sie hatte sich die Richtung gemerkt, aus der Kiras Stimme gekommen war und rannte nun, so schnell es ging, auf sie zu, obwohl sie die Wölfin noch nicht sehen konnte.

„Kira!!“, heulte sie wieder und hustete kurz.

Ihre Kehle brannte wieder und auch ihre Wunde schmerzte wegen dem bitteren Schnee. Sie wollte sie irgendwie verdecken, damit er nicht mehr hineingelangen konnte, doch wie sollte das gehen? Larka sah hier keinen geeigneten Unterschlupf, alle Bäume hatten ihr Blätterkleid verloren und im Moment hatte sie auch nicht die Zeit nach einer Höhle, oder ähnlichem zu suchen. Ihre Freunde gingen vor und bevor sie tagelang allein war, ertrug sie doch lieber die Schmerzen.



[Larka ist nicht mehr weit von Zita und Kira entfernt; unbestimmter Ort, Niederwald]

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„Auch, wenn ich tot bin, so bin ich noch an deiner Seite. Ich bin bei dir, du bist nicht alleine.
Wenn du Hilfe brauchst, sieh nachts nach oben, zum Himmel.
Dort leuchte ich, als einer der vielen Sterne und schaue auf dich herab.“


~ Fel
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Schwarzfell
Bärenklau


Anmeldungsdatum: 11.10.2006
Beiträge: 139

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BeitragVerfasst am: 20 Jun 2010 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ja er hatte ein bestimmtes Ziel hatz dieses aber wohl bei dem Wetter und der Dunkelheit verloren. Normalerweise war die Dunkelheit sein bester Gesell aber für sein Vorhaben war sie ihm jetzt im Weg. Einen Augenblick überlegte er was er ihr jetzt antworten sollte. Es gab hier also noch mehr Wölfe sollte er Catori fragen ob es sich dabei um eine Wölfin handelte? Vielleicht war sie es ja gewesen. Oder jemand anderes aus dem Rudel.

Du wisst nicht zufällig den Namen des Wolfes den du verloren hast?
Frage er dann schließlich.

Mein Ziel

So sprach er weiter

Ist nämlich ein Rudel in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht hatte. Ich bin auf den Weg zu ihnen. Also kann ich dich gerne ein Stück begleiten. Zu Zweit ist es auch sicherer.

Mehr brauchte die Wölfin über ihn erst einmal nicht wissen was Schwarzfell der Meinung und sicherlich war es für eine Wölfin die in der Dunkelheit unterwegs war sicherer einen starken Rüden an der Seite zu haben. Schwarzfell war immer sehr führsorglich wenn Schwächere Hilfe brauchten und dieses Gefühl hatte er jetzt auch bei der Wölfin. Er würde sie begleiten bis sie ihr Ziel erreicht hatte und dann auf seine Suche machen. Er hatte Zeit. Alle Zeit der Welt.

bei Catori


Zuletzt bearbeitet von Schwarzfell am 04 Jul 2010 12:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Catori
Wölfin der Hoffnung


Anmeldungsdatum: 19.02.2010
Beiträge: 121

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BeitragVerfasst am: 20 Jun 2010 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Er suchte also jemanden. Die Wölfe aus diesem Tal. Ob er damit Zita, Kira Larka und die anderen meinte, die alle auf der Lichtung war. Oder -ein leichter Schreck setzte sich in ihre Glieder- suchte er etwa nach den drei kämpfenden Wölfen? Nein bestimt meinte er jene nicht. Er sah nicht aus als wären solche aggressiven Wölfe seine üblichen Freunde, denn sein Körper sah, soweit sie das hier denn überhaupt sehen konnte, nicht sonderlich ramponiert aus und auch besondere Narben aus schweren Kämpfen konnte sie nicht erkennen. Also meinte er wenn überhaupt sicherlich die anderen. Wobei sie hatte je noch eine Wölfin getroffen... ganz am Anfang. Shira hatte sie sich genannt. Aber sie war tot. Erschossen von einem Zweibeiner. Nein, Catori hoffte, dass Shira nicht eine derjenigen war, die der schwarze suchte. Vorerst würde sie ihm nichts über die mittlerweile tote Wölfin erzählen.

"Der Name des Wolfes den ich suche ist mir unbekannt, doch zuvor war ich mit ihm und einigen anderen Wölfen in einer Höhle. Die, dessen Name ich kannte hießen Zita Kira, Larka und Saphira."
Nach einer kurzen Pause sprach sie weiter: "Als ich ging sagte ich allerdings, dass sie lieber flüchten sollten und ich glaube dass sie den Ort sowieso verlassen hätten. In diesem Tal kann man nicht länger leben."

Nach ihren Worten schaute sie ihn an. Auch der Rest den er gesagt hatte, war ihr nicht entgangen und auch nicht, wie er es gesagt hatte. Caori meinte eindeutig herraus zu hören, dass er ihr nicht sonderlich viel zu traute. Er unterschätzte sie, da war sie sich sicher. Denn seine letzten Sätze hatten geklungen, als hätte sie darum gebettelt, das er sie Begleitete und nun hatte er zugestimmt und würde ihr "freundlicherweise" diesen gefallen tun. Ob sie etwas sagen sollte? oder sah sie schonwieder Gespenster?... Auch wenn Catori sich ziemlich sicher war, dass er so dachte, unterließ sie es, ihn darauf an zu sprechen. Es würde mit sicherheit einen Streit oder etwas in der Art hervorrufen und das war hier mehr als unpraktisch. Also nickte sie nocheinmal kurz und sagte:

"Dann lass uns aufbrechen, bevor wir hier noch festfrieren. Reden können wir auch wärenddessen wir gehen"


Dann setzte sie sich in Bewegung. Dabei hoffte sie nur bald hier raus zu kommen. Die plötzliche Kälte und die Nacht die jetzt schon eine ewigkeit anhielten waren ihr einfach nicht geheuer und auch der gedanke an die Geister konnte sie nicht beruhigen. In den Vögeln und in der Tatsache, dass hier so gut wie nichts lebendiges mehr zu sein schien, hatte sie die eindeutige Botschaft gelesen, dass sie verschwinden musste.



(Catori ist bei Schwarzfell; irgendwo im Niederwald)
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Targas
Dunkle Seele


Anmeldungsdatum: 29.06.2007
Beiträge: 292
Wohnort: Out in The Nature
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Targas lauschte.
Seine Ohren bewegten sich unablässig hin und her, wenn seine Augen schon nicht ausmachen konnten, wo die Wölfin war. Zu dicht fiel der Schnee und der Wind verwirrte den Weißen Rüden noch zusätzlich.
Glaubte Targas in der Nähe Schnee unter schweren Wolfspfoten knirschen zu hören, drehte der Wind auch schon wieder und machte es so fast unmöglich eine genaue Position von eventuellen Feinden oder Beutetieren zu bestimmen.

Wieder knurrte Targas kehlig. Der immer wieder drehende Wind machte es schwer zu wissen wer oder was da in seiner Nähe war. Zumindest wusste Targas, dass es eine Wölfin war.
Um seinen momentanen Zustand sorgte er sich wenig. Zwar sah er auf einem Auge noch immer nicht richtig, die Wunden die ihm die lästigen Rabenvögel zugebracht hatten, schmerzten ein wenig und die Stelle an der sich Ilshik in seiner Hüfte verbissen hatte, kribbelte unangenehm, aber all das machte Targas nur noch wütender. Sein Nackenfell hatte sich aufgestellt und wehte im Wind, was ihn nur noch größer, bedrohlicher und wilder erscheinen ließ. Im Schneegeriesel war er fast nicht auszumachen, nur seine schwarzen Markings verieten ihn.

Wieder einmal drehte der Wind und trug Targas eine feine, fast schon vergangene Geruchsnote zu. Es roch nach Blut, wenn auch nur ganz fein und fast nicht ausmachbar. Der Rüde schnaubte. Es war kein Wolfsblut...
Die andere Wölfin musste Beute gemacht haben, wenn auch schon vor langer Zeit.
Doch was sollte man hier denn schon jagen können?

Beutetiere hatte Targas schon lange keine mehr gesehen. Verendete und erfrorene Tiere, ja, die schon aber keine lebendigen mehr. Nur diese Federviecher die über den Himmel streiften. Doch wie tief musste ein Wolf schon sinken, damit er die da fraß? Wieder knurrte Targas. Wer auch immer dort im Schneesturm stand, konnte kein richtiger Wolf sein...Wenn man schon andere Tiere außer große Huftiere fressen musste...




Targas ist in der Nähe von Mitcha Yahamai, an einem unbekannten Ort im Tal

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Wenn du sein Knurren hören und seine scharfen Zähne in deinem Nacken spüren kannst, dann ist es für dich bereits zu spät!

~TARGAS~
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Zita
~Sternenseele~


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 463
Wohnort: An einem bessere Ort...
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz in Gedanken war Zita weitergelaufen, hatte sich gegen den anhaltenden Schneesturm gestemmt und war mühevoll voran gekommen. Bis sie merkte, dass Kira ihr nicht mehr folgte.
Erschrocken drehte sich die Fähe um, starrte angestrengt in die Richtung aus der sie gekommen war, doch Kira kam nicht. Eine Weile satnd sie ruhig da, wartete und hoffte, dass jeden Moment Kira´s schwarze Maske, ihre schwarzen, ungleichen Ohren oder ihr dunkles Bauchfell durch die wirbelnden Schneeflocken stachen. Doch auch jetzt war von Kira keine Spur zu sehen. Zita selbst hatte arge Probleme mehr als nur ein paar Pfotenschritte weit zu sehen.

Sie machte sich Vorwürfe. Sie hätte auf die kleine Fähe warten sollen oder sie zumindest besser beobachten müssen...
Dann schlich sich eine "Weisheit" in ihr Gedächtnis zurück, die sich sich bei Wölfen des Rudels abgeschaut hatte, wo sie mit ihrer Mutter und ihren Schwestern, kurz nach dem Tod ihres Bruders untergekommen war.
Das Rudel hatte keine festgelegtes Revier gehabt, war immer auf Wanderschaft gewesen. Sogar mit nur wenigen Wochen alten Welpen. Verirrte sich einer dieser Welpen oder fiel in einem Schneesturm zu weit zurück, so blieb der Verlorene wo er war, rollte sich an Ort und Stelle zusammen, wenn er mitbekommen hatte, dass er den Anschluss an die Gruppe verloren hatte. Die Gruppe fand den Verlorenen dann meistens wieder dort, wo er verloren gegangen war. Dieses Verhalten hatte auch Zita schonmal vor der Verirrung eines Schneesturmes gerettet. Denn wenn man in seiner Panik allein versuchte das Rudel wiederzufinden, verlief man sich nur noch weiter.

Zita sprang mit langen Sätzen den Weg zurück, versuchte sich an die Stelle zu erinnern an der sie Kira zuletzt noch bei sich wusste. Durch das Heulen des Windes meinte die Fähe leise, aber unverkennbar ein Wolfsheulen zu hören und...ein zweites schien darauf zu antworten!
Zita beeilte sich und stand plötzlich wieder neben Kira.
Verdutzt sahen sich die beiden Fähen an und gerade als Zita eine Entschuldigung murmeln wollte, erhob sich wieder die andere Wolfsstimme, gar nicht weit von Zita und Kira entfernt! Doch was die Stimme sagte, versatnd Zita nicht, sie sah nur, dass Kira urplötzlich durch den Schnee davonstob. Um sie nicht noch ein weiteres Mal zu verlieren, folgte Zita der kleinen Schwarz-Weißen Wölfin durch das dichte Schneegestöber...




Zita ist bei Kira, in der Nähe Larka; unbestimmter Ort, Niederwald

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Ich besitze die Erlaubnis von der Künstlerin "Goldenwolf" um ihr Bild zu verwenden!
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Kira
Gezähmte Seele


Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 86

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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kira traute ihren Ohren nicht!

Sie hielt es für eine unglückliche Wendung des Windes, doch konnte ein pfeifender Wind das Heulen einer Wölfin, dieser Wölfin, die Kira von der Stimme her zumindest etwas kannte, so perfekt, so verzweifelt nachahmen?

Gerade war verunsichert, sie wusste nicht ob es wirklich Larka war, aber ihre Witterung war doch da gewesen...
Die junge Fähe wollte ein paar Schritte auf Larka´s Stimme zugehen, als plötzlich wieder Zita neben ihr stand. Ein Lächeln der Erleichterung huschte über ihre Lefzen. Zita war also nicht weitergegangen.

Wieder schallte Larka´s Ruf durch den Wind und da stürmte auch Kira los. Nur verschwommwn sah sie, dass Zita ihr folgte.

"LARKA!!! Hier her! Wir sind hier!"

Rief sie so laut sie konnte ohne zu viel der bitteren Schneeflocken zu schlucken.

"Hier her Larka!"

Irgendwie wollte sie der Wölfin (Larka) Mut machen, ihr zeigen, dass sie nicht alleine da draußen war. Immer wieder rief sie deren Namen um ihr so die Richtung zu weisen.
Der Wind heulte in Kira´s Ohren und schon bald verstand sie ihr eigenes Wort nicht mehr, doch sie hörte nicht auf nach Larka zu rufen. Jetzt wo sie und Zita so nah dran waren, wieder jemand aus der Gruppe um sich zu haben, setzte Kira alles daran Larka wieder bei sich zu wissen.







Kira ist bei Zita, in der Nähe Larka; unbestimmter Ort, Niederwald

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Yuka
Eisiger Nachtwind


Anmeldungsdatum: 04.03.2010
Beiträge: 82

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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sie war dieses Streites müde. Er machte sie wütend und traurig. Längst ging es schon nicht mehr über die tote Wölfin, womit das Thema eigentlich begonnen hatte, sondern nun ging es den Platz, der den Welpen zustand. Auch wenn er nur davon redete, dass sie lernen müsste, seinen Worten zu lauschen, anstatt anscheinend ungehörig zu reden, kritisierte er in Wirklichkeit alle Welpen an sich und ihre Manieren. Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Doch auch Tihar LeNuit schien nicht ganz bei der Sache zu sein, er schien die ganze Zeit über etwas nachzudenken. Was ihn wohl beschäftigte? Doch das ging sie nichts an. Sie würde es ja auch nicht mögen, wenn jemand in ihrem Kopf hineingucken und ihre Gedanken lesen würde. Ach, was dachte sie denn schon wieder? Sie war wirklich ein bisschen verrückt, wie ihre Brüder es ihr immer gesagt hatten. Verrückte, träumerische Yuka. Aber zu Imoura hatte das nie jemand gesagt, dachte sie leicht bitter, die kleine Schwester war doch viel verträumter gewesen als sie. Und doch hatten alle sie nur verhätschelt, weil sie so niedlich war. Natürlich. Nur weil sie schlanker und zierlicher aussah. Es war so ungerecht, dass sie immer auf sie aufpassen musste. Doch irgendwie hatte sie das auch gerne gemacht. Es war ein gutes Gefühl gewesen, auf jemanden aufzupassen, Verantwortung zu haben, ein winziges Stück vom Erwachsensein. Das sie sich so sehnlich gewünscht hatte. Und jetzt viel zu sehr bekommen hatte. Nun musste sie viel zu schnell erwachsen werden, um Imoura wieder zu finden und wenigstens einen aus ihrer Familie zu retten. Wenn sie das bei den anderen schon nicht hatte machen können.
Das war die klare, kalte Wahrheit. Yuka hatte versagt. Versagt, ihre Eltern zu retten. Versagt, ihre älteren Geschwister zu unterstützen und versagt, ihre kleine Schwester zu beschützen. Wie sehr die Wahrheit doch wehtat. Aber musste sie nicht wehtun, gerade weil sie wahr war? Sie wusste nicht. Und nun hatte sie auch noch versagt, sich Tihar LeNuit und Skadi als würdig zu zeigen. Einfach vor Wut ausgebrochen war sie. So eine dumme, kleine Welpin, hallte es in ihrem Kopf.
Seltsam, wie sich ihre Stimmungen noch ändern konnten. Auf einmal niedergedrückt, davor wütend und eiskalt, davor traurig und so weiter... Wie bescheuert, sich so von seinen Emotionen leiten zu lassen. Sie musste endlich, endlich lernen, ihr Herz zu verbergen, wie der nachtschwarze Rüde, der ihren Worten gerade eben gelauscht hatte und mit einem bösen Funkeln in seinen unergründlichen Augen zu einer Antwort ansetzte. Yuka musste ihm zuhören. Mit einem tiefen Atemzug schob sie ihre Gedanken weg und ihre Augen wurden wieder ausdruckslos, ihr Körper wirkte gelassen, der wütende Zug um ihre Mundwinkel verschwand.
Aber in Wirklichkeit hätte sie liebend gerne angefangen zu schreien, als der Wolf abfällig meinte, dass sie noch lernen müsste, was Demut wäre. Fein, danke. Ihr wurdet doch nicht in einem äußerst strengen Rudel erzogen, oder? Werft mir nicht vor nicht zu wissen, was Demut ist, wenn es Euch so dermaßen an Respekt selbst gegenüber Schwächeren mangelt, dass es selbst ein unerfahrener Welpe bemerkt? Wie könnt Ihr nur so heranlassend gegenüber mir und Skadi sein? Denkt Ihr, es gibt Euch das Recht, auf Kleineren herumzutrampeln, nur weil Ihr größer und stärker seid?
Das hätte sie gerne gesagt. Doch sie hielt lieber die Klappe. Es war besser, zuzuhören und nichts unbedachtes zu tun. Am besten für sie, am besten für Skadi und wahrscheinlich auch am besten für sein Temperament. Aber sie dachte gar nicht daran, etwas zu erwidern, sondern hielt nur still, den Blick anscheinend demütig nach unten gesenkt, um seinen letzten Sätze zuzuhören. Tzz, von wem sollte sie denn lernen. Er selbst war kein schönes Vorbild und Skadi... Moment, von ihr konnte sie wirklich etwas lernen. Auch wenn sie vorlaut war, irgendwie mochte die kleine Welpin sie. Sie hatte etwas Aufregendes, was sie sympathisch machte.
Tihar war näher an sie herangetreten und sah sie kalt an. Na super.
Ruhig antwortete sie ihm:
"Wenn Ihr mir sagt, was ich lernen soll, werde ich es gewiss tun. Nur weiß ich es im Moment nicht, da ich nicht verstehe, was ich von dem Tod dieser Wölfin lernen sollte. Und ich verstehe nicht, wieso ich, ausgerechnet ich, eine kleine Welpin, Euch demütigen könnte. Das will ich nicht und es liegt sehr weit außerhalb meines Vorhabens. Außerdem könnte ich das nichtmal, wenn ich es wollen würde."

Sie hatte absichtlich auf die Tote zurückgeschwenkt, damit sich Tihar LeNuit daran erinnerte, weshalb sie stritten.


(Funkelfall - Skadi, Tihar)

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Do you think you know me? Do you know the downs of my once so pure and shining soul? I don't think so. Because you only see the surface of my Fragile Existence.
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Skadi
Auf rastlosen Pfoten


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 133

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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Noch immer diskutierten die beiden, ihren mahnenden Einwurf in Tihars Richtung schien der schwarze Rüde nicht einmal zur Kenntnis genommen zu haben. Offenbar war er gerade zu beschäftigt damit, einem Welpen Vorwürfe zu machen und wieder einmal eine Rede über Demut zu halten. Er interpretierte doch ohnehin in jede Geste, und sei sie noch so neutral oder sogar freundlich gemeint, hinein, was er wollte. In seinen Augen hatten alle anderen Wölfe offenbar kein anderes Lebensziel, als ihn zu provozieren oder zu demütigen. Hatte er tatsächlich so wenig Selbstvertrauen, auch wenn er versuchte, das Gegenteil zu demonstrieren? Musste er sein Selbstwertgefühl tatsächlich auf Kosten von Welpen und Fähen aufbauen? Jede noch so einfache Bemerkung verwandelte er direkt in eine Grundsatzdiskussion über Demut, Respekt und Anstand – etwas, was sie mittlerweile mehr als unangenehm und nervend empfand. Es musste doch irgendwie in seinen Schädel hinein, dass auch andere Wölfe so etwas wie ein Ego besaßen, das es zu respektieren galt!
Yuka schlug sich für einen Welpen mehr als nur gut in der nun entstandenen Diskussion, aber es war ohnehin umsonst. Tihar würde sich wohl kaum überzeugen lassen, dass er im Unrecht war, allein der Gedanke war absurd. Auch vorher hatte sie ihn nicht zur Einsicht bewegen können, trotz der Tatsache, dass er nach ihrem Ausbruch von selbst aufhörte. Was sollte sie nun also tun, ihn abermals anschnauzen? Doch sie bezweifelte, dass das noch einmal den selben positiven Effekt haben würde, vorallem nicht vor dem Welpen, dem er gerade eine Lektion über „Demut“ erteilen wollte.
Ein immer schlechteres Gewissen bekam sie, wenn sie daran dachte, dass Yuka bei diesem starrsinnigen Rüden bleiben musste. So schlimm war er zwar nicht, immerhin nahm er davon Abstand, seine körperliche Überlegenheit auch zu gebrauchen. Aber psychisch würde er einem Welpen sicherlich nicht gut tun. Doch wohin dann mit Yuka? Bliebe sie hier zurück, wäre das ihr sicherer Tod. Mitnehmen kam aber auch nicht in Frage – es ging ihr nicht einmal darum, mehr Beute machen zu müssen, sondern um das langsamere Marschtempo. Das Schöne an einer Wanderschaft war gerade, so schnell oder langsam gehen zu können, wie man wollte. Aus diesem Tal könnte sie die kleine Fähe herausbringen, doch dann? Auch danach brauchte Yuka jemanden, der sich um sie kümmerte. Weder sie selbst noch Tihar schienen dafür besonders geeignet zu sein und sie zurückzulassen widerstrebte ihr mittlerweile. Immerhin besaß die kleine Fähe für einen Welpen einen besonderen Kampfgeist und war nicht halb so nervig, wie sie sich Welpen immer vorgestellt hatte.
Es gab nur eine weitere Möglichkeit – sie musste jemand anderen finden, der sich um Yuka kümmern würde. Bestenfalls natürlich ihre Mutter, aber auch die fremden Wölfe könnten dafür in Frage kommen. Wenn sie Glück hatte gab es hier noch mehr Wölfe wie Takata, die in ihrer grenzenlosen Gutmütigkeit sicherlich ohne zu Zögern einen Welpen adoptiert hätte.
Doch dafür mussten sie erst einmal mit diesem sinnlosen Gespräch aufhören.

“Die Diskussion ist jetzt beendet“, sagte sie streng.

Dabei bedachte sie sowohl Yuka als auch Tihar mit einem mahnenden Blick, Tihar als den eigentlichen Urheber des Streits jedoch länger.
Ohne jeden Zweifel würde er nun seinen Zorn von Yuka auf sie selbst umschwenken, weiter in die selbe Kerbe schlagen und seine Rede über Demut noch einmal von vorn beginnen, diesmal jedoch auf Skadi gemünzt. Dass sie eine Art ‚Machtwort‘ gesprochen hatte würde ihm gar nicht passen und schon allein aus Trotz würde er sicherlich weiterdiskutieren wollen. Doch sie würde sich darauf gar nicht erst einlassen.
Zum Zeichen, dass sie es ernst meinte und den Streit tatsächlich als beendet betrachtete, wandte sie sich um und machte einige Schritte in die Richtung, aus der Yuka vorher gekommen war, bevor sie ihre Warnung ausgesprochen hatte. Dann blieb sie stehen und drehte den Kopf, ließ den Blick über Tihar wandern und dann schließlich auf Yuka ruhen.

“Komm, Yuka“, forderte sie die kleine Fähe auf. „Sehen wir uns diese fremden Wölfe einmal genauer an.“

Was Tihar tat war ihr gleich. Er konnte mitkommen wenn er wollte, er konnte aber auch zurückbleiben und seiner Wege gehen. Er mochte vielleicht schwierig sein, aber dumm kam er ihr nicht vor. Es blieb also zu hoffen, dass er verstand, was sie gerade tat, dass er begriff, dass sie ihm Yuka abnehmen wollte, wie es ursprünglich sein Ziel gewesen war. Er bekam nun also auf Umwegen doch noch seinen Willen, wenn sie sich auch nicht selbst um Yuka kümmern wollte, sondern ihre Hoffnung zunächst auf die fremden Wölfe richtete. Sollten die keinen Welpen wollen oder sich als völlig ungeeignet erweisen, dann würde man weitersehen, doch wenigstens aus dem Tal heraus würde sie Yuka auch selbst bringen.


(Am Funkelfall, bei Yuka und Tihar)

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Tihar LeNuit
Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ


Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 70

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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2010 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Es war sinnlos mit einem Welpen zu diskutieren, auf jeden Fall dann, wenn sie auch noch permanent widersprach. Allein die Tatsache, dass sie ständig das letzte Wort hatte, machte ihn aggressiv und wütend. Aber er behielt es für sich. Anstatt die Nerven zu verlieren, hielt er sich beisammen und versuchte sich innerlich einzureden, dass Yuka schlicht zu dumm war um ihn zu verstehen. Selbst klare Sätze verstand sie nicht. Er hatte ihr soeben gesagt, sie könne ihn nicht demütigen und das erste, was sie ihm sagte, war genau das. Es hatte wenig Sinn Yuka anzubrüllen oder ihr Gewalt anzutun. Er war kein Erzieher und er hatte nie ernsthaft darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre, wäre er Vater geworden. Eines nur war ihm immer bewusst gewesen. Welpen hatten sich zu unterwerfen. Sie waren nicht nur die Schwächsten des Rudels, sie brauchten den Schutz der Erwachsenen sogar.
Die Polarwölfin redete in Wahrheit nur noch mit sich selbst, sie sprach bereits das nach was er ihr klarzumachen versucht hatte, sah ihn immer seltener an und schien auch sonst kaum noch zu wissen, was sie eben gewollt hatte. In dieser Hinsicht waren kleine Welpen und altersschwache Wölfe ähnlich. Sie waren schwach und ihr Geist eingeschränkt. Er hatte den Vorteil, weder das eine noch das andere zu sein, ein Greis war er noch nicht. Bevor er so beschränkt wurde, wie man es von alten Wölfen kannte, wollte er lieber sterben.
Das Problem war viel mehr Skadi. Die hartnäckige Fähe neben ihm musste stets und ständig ihren Kommentar abgeben. Sie hatte nichts verstanden, überhaupt nichts. Sie beide waren zu widerwillig und selbstsicher, um auf seinen Rat oder auch auf seine Drohungen zu hören. Es war demzufolge völlig gleich, ob er es im Guten versuchte oder ihnen ein Trauma einhämmerte.
Sein Körper wollte nicht wie er. Während sein Geist explodieren wollte und Skadi mit aller Wucht ins Eis schleudern wollte, so waren seine Gliedmaßen still aber trotzdem angespannt. Sie waren keine Feinde, doch das war keineswegs besser. Wären sie richtige Feinde gewesen die es zu bekämpfen galt, dann hätte er sie erledigen können oder wäre getötet worden. Alles war besser als das. Aber was hinderte ihn tatsächlich daran, sie mit Gewalt zum Schweigen zu bringen?
Es war die Verunsicherung. Natürlich konnte er seinen Körper bewegen und seine Zähne taten was er wollte, wenn er es wollte. Aber irgendetwas tief in seinem Inneren ließ das nicht zu. Vielleicht war es ein Teil Claires, der ihn daran hinderte, sich so ins Verderben zu stürzen, wie sie es getan hatte. Impulsiv und egozentrisch … ihr Temperament hatte sie das Leben gekostet. Tötete er jene, die ein ebenso starkes Selbstbewusstsein in sich trugen, wie sie es getan hatte, so war er ihren Mördern gleich. Dabei gab es niemanden auf dieser Welt, den er mehr hasste und verabscheute, nicht einmal die Menschen.
Wie aber sollte er ihnen dann nur klar machen, dass sie ruhig zu sein hatten, wenn er einen anderen Willen hatte? Waren sie tatsächlich so blind und taub, nichts mitzubekommen? Waren sie zu dumm, zu verstehen, dass sie mit dem Feuer spielten? Tihar war überraschend ratlos. Der Schwarze wollte Yuka Antwort geben und ihr lauthals sagen, dass das genau das war, was er eben gesagt hatte und dass sie es sich nicht leisten konnte das letzte Wort zu haben. Die Braun-Graue jedoch unterbrach ihn schon bevor er angefangen hatte und erfüllte damit seine stärkste Vermutung: sie mischte sich ein, sie tat es mit ganzer Absicht.
Er bemerkte Skadis Blick gleichwohl, aber er erwiderte ihn nicht. Sein Blick ging starr geradeaus, kein einziges Mal sah er in diesem Moment auf den starren Blick Skadis. Was glaubte die Fähe, wer sie war, dass sie ihm Befehle erteilen durfte? Seine Läufe zitterten leicht. Seine Rute hob sich und er wollte die Ohren anlegen. Nein, er musste sich beherrschen. Das kam von Herr; war er noch Herr über seiner Selbst? Natürlich war er das. Viel mehr als das dumme Gerede einer fremden Fähe würde ihm ein für ihn völlig untypischer Wutausbruch den Stolz nehmen. Wenn er gewalttätig geworden wäre, als es darum ging, seine Schwester aus der Todeshölle zu befreien, dann wäre das gerechtfertigt gewesen. Hier aber gab es diesen Anlass nicht, das wusste er.
Doch sollte er noch länger so tun, als hätte er Skadis Einwände überhört? Nein, das ging auch nicht. Sie war nicht seine Mutter, sie stand nicht über ihm und sie hatte ihm erst recht keine Befehle zu erteilen. Da er sie nicht angreifen wollte und brüllen wollte er auch nicht, gab es nur eines. Er musste das Gegenteil von dem tun, was der Fähe am liebsten sein mochte. Aber zum Widerspruch blieb keine Zeit. Er hatte so lange über seine weitere Strategie nachgedacht, dass die Fremde bereits von Neuem das Wort ergriffen hatte. Sie bewegte sich von ihm weg, womit er eine übermäßig provokante Nähe weniger bei sich hatte. Während sie davon trabte, sprach sie davon, dass Yuka mit ihr gehen solle.
Moment … waren sie nicht so weit gewesen, dass Yuka mit ihm mit ging? Was hatte ihre Meinung geändert? Hatte sie ihm nicht klipp und klar gesagt, dass sie für die Kleine nicht verantwortlich sein wollte? Er hingegen hatte nur vorgeschlagen, sie nur gefragt, ob sie Yuka nicht nehmen wolle, ergo hatte er nie ausgedrückt, dass er Yuka partout nicht in seiner Nähe haben wollte, nur weil es ihm nicht beliebte. Hier war seine Chance, nun war der Moment gekommen, in dem er Skadi auf den Spieß setzte und ihr wahres Gesicht zeigte, dass Yuka ganz deutlich erkennen musste. Skadi war eine Lügnerin, feige und konsequenzlos, ganz und gar nicht wie seine Schwester.

„Yuka!“ rief er zu ihr, als hätte sie bereits in einem großen Abstand von ihm gestanden. „Du gehst nicht mit!“ befahl er mit strenger Stimme.

Yuka war zum Spielball der Macht geworden, zum Symbol des Rechthabens. Wer Yuka hatte, der hatte gewonnen, denn Welpen gingen zu demjenigen, dem sie vertrauten, so war es doch, oder nicht? Auf einmal lag dem Schwarzen eine Menge daran, die kleine Welpin bei sich zu halten. Wenn es nun soweit kam, dass sich Yuka für ihn und gegen die Fremde entschied, so war die angespannte Atmosphäre blitzartig verraucht. Tat sie jedoch das Gegenteil und fügte sich der braun-grauen Wölfin, so wusste er genau einen Weg, ihnen die Freude daran zu verderben und sie zu Verlierern zu machen, ohne Wenn und Aber.


((Nähe Funkelfall/Funkelgebirge - Skadi, Yuka))

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