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Die böse Rechtschreibung :: Nächstes Thema anzeigen |
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Catori Wölfin der Hoffnung
Anmeldungsdatum: 19.02.2010 Beiträge: 121
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Verfasst am: 20 Aug 2010 15:57 Titel: |
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Kurz nachdem Catori sich in Bewegung gesetzt hatte, vernahm sie, wie der schwarze ihr folgte. schon lustig wie sie hier auf Leute traf, um sie kurze Zeit wieder zu verlassen. die wievielten Wölfe waren das nun gewesen, die sie wieder verllassen hatten? ... Nach einer kurzen Überlegung einigte sie sich innerlich darauf, dass es ungefähr sieben sein mussten, wenn man die, mit denen sie nicht gesprochen hatte, nicht mit zählte. Wer weiß, wie lange der schwarze bei ihr bleiben würde? bei ihren derzeitigen bekanntschaften würde es Catori nicht wundern wenn plötzlich ein Bär hervorsprang und ihn fraß, wo es sonst doch keinen Grund gab, sich voneinander zu trennen.
Wärend die graue sich also auf diese Weise die Zeit vertrieb, lief sie gemächlich durch den weißen Schnee. Hinter sich vernahm sie ein leises Knurren. Es klang jedoch nicht, als sei es an einen Anwesenden gerichtet. Dennoch schielte Catori kurz über ihre Schulter um sich zu vergewissern. Doch als sie ihn ansah, war sie sich ziemlich sicher, warum der Rüde geknurrt hatte. Mit Sicherheit war er genauso überrascht wie sie gewesen, als die beiden anderen Wölfe so kurzfristig von dannen gezogen waren. Von ihrer Zeit im alten Rudel wusste die Fähe, dass nicht jeder immer alles so gelassen hin nahm wie sie selbst. Nachdem sie ihren Blick wieder nach vorne gerichtet hatte sprach sie:
"Falls dieses Knurren gerade Mitcha und Schwarzfell galt, so würde ich dir raten dich nicht unnütz auf zu regen. Es bringt nichts, außer dass du unnütz Energie verschwendest, die du später mit Sicherheit noch gebrauchen kannst."
Eigendlich war es nicht so von Bedeutung gewesen, sodass sie ihre Gadanken hätte ausprechen müssen, doch dieses weiß war wirklich einschläfernd und außerdem hatte sie schon lange kein Gespräch mehr mit jemanden geführt. Somit hatte sie es einfach ausgesprochen, in der Hoffnung, das ihre Vermutung auch richtig war. Andererseits; wen hätte er sonst anknurren sollen? Schließlich lief er immernoch hinter ihr her, also konnte es kein Fremder sein. Dass der Rüde Catori selbst angeknurrt hatte schien ihr ebenfalls irgendwie unlogisch. Was sollte ihn dazu veranlasst haben? Er hatte sie angeschaut, ja, doch auch wenn er sie schon fast angestarrt hatte, so meinte Catori doch, keinen Ärger darin gesehen zu haben... zummindest nicht über denjenigen, den er anstarrte. Viel eher schien er mit Gedanken fort gewesen zu sein. Der Blick hatte zwar nicht ganz ausgesehen, wie der, den Kimi damals immer gemacht hatte, wenn Catori ihr eine besonders knifflige Frage gestellt hatte, doch er war diesem eindeutig ähnlich gewesen. Ob er nur über die beiden schwarzen Wölfe nachgedacht hatte, oder noch etwas anderes? Vielleicht hatte er sich ja auch an etwas ganz anderes erinnert und geknurrt? Wenn dem so war, hatte er durch ihre Worte mit Sicherheit etwas zu lachen. Das würde zwar einerseits ein wenig peinlich für sie sein, andererseits, so dachte die graue, wäre es mal eine wilkommene Stimmungsschwankung. Seid sie hierher gekommen war, konnte sie sich nicht daran erinnern, auf einen fröhlichen Wolf getroffen zu sein. Eigendlich waren sie alle immer mit ihrgend etwas schmerzlichen beschäftigt gewesen. >Nunja, wer weiß...< dachte sich die Fähe, wärend sie weiter "trabte", auf eine Antwort wartend.
(Catori ist bei Slifer; irgendwo Niederwald / Arkadia) |
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Tihar LeNuit Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ
Anmeldungsdatum: 02.03.2010 Beiträge: 70
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Verfasst am: 21 Aug 2010 10:35 Titel: |
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Langsam erstarrten seine Schmerzen in der Kälte. Der feuchte Schnee hatte sein Fell mehr oder weniger durchnässt, die kalte Luft trug ebenso mit dazu bei, dass er die Kälte spürte. Während der Schmerz der alten Narben abklang, fing das Frieren erst an. Eine Höhle oder eine vergleichbare Deckung hätte sein Verlangen fürs erste ganz und gar erfüllt. Stattdessen marschierten sie durch die weiße Schneewüste. Nur der Gedanke an den entstellten Bären konnte ihn ermuntern. Wie sie alle wegrannten, wenn er aufkreuzte und seine leere Augenhöhle präsentierte. Wenn es erst einmal zu trocknen begann sah das richtig übel aus, nicht das, was man von einem lebendigen Bären erwartete. Selbst wenn er ihm noch einmal über den Weg laufen sollte und Tihar bis dahin wieder etwas in den Bauch bekommen hatte, ängstigte ihn dieses Tier keineswegs. Was konnte ihm ein einäugiger Bär anhaben? Mit einem Auge hatte man keine richtige räumliche Vorstellung und wenn er sich daran hielt und sich dem Vieh von der „toten Seite“ näherte, konnte er ihm locker auch noch das andere Auge ausbeißen und ihn zum Sterben verdammen. Ein blindes Raubtier überlebte in dieser Gegend nicht, kein Bär, der die anderen wütend machte und sich ans Ende der Möglichkeitsskala katapultierte. Dieses Vieh war zu nichts mehr fähig, ihm gebührte der Dank, dass dort ein potenzielles Ungeheuer weniger herummarschierte und wehrlose Fähen angriff.
Immerzu wehte ihnen das Schneegeriesel um die Ohren, in Ohren, Nase und Maul, erinnerte sie immer wieder daran wie trostlos dieses Land war.
Ein Geruch … Tihar hielt inne und sah aufmerksam auf. Er lenkte seinen Blick um und sah nach Yuka, wahrscheinlich hatte sie das noch nicht bemerkt. Wenn dort Wölfe waren, hatten sie vielleicht auch Nahrung. Seine Rettungsaktion nutzte der Welpin nichts, wenn sie einfach verhungerte und auch er konnte ein wenig Fleisch gut vertragen. Vielleicht waren es aber auch wieder nur irgendwelche Spatzenhirne die einfachsten Anweisungen nicht Folge leisten konnten, die nur sahen, dass er ein kräftiger Wolf war und hofften, er würde sie retten. Jetzt stellte sich also die Frage ob er mit anderen zusammenhalten musste um zu überleben oder ob er andere lieber hintergehen sollte, um als einziger zu überleben – zusammen mit Yuka.
Aber nein, das war absurd. Er konnte sich in seinem Zustand unmöglich mit anderen Wölfen anlegen. Auch wenn er keine offenen, blutenden Wunden außer der auf seiner Schädeldecke trug, war er geschwächt – zumindest schwächer als sonst –, müde und vom Hunger gequält. Es war gewiss nicht seine Art herumzujammern und andere um Nahrung anzuflehen. Wenn er allerdings mit Yuka bei ihnen auftauchte, hatte er vielleicht Glück und wurde in ihrem Rudel aufgenommen, er musste sich nur als unabdingbarer Begleiter der Kleinen ausgeben. So wurde ihm die Polarwolfwelpin sogar noch von Vorteil. Tihar durfte nicht sterben so lange Yuka auf ihn angewiesen war. Die Zeiten waren hart, darin bestand nicht der geringste Zweifel, aber trotzdem konnte es kein normaler Wolf mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn ein Welpe starb, wenn er es ohne große Schwierigkeiten verhindern wollte. Nachdem er Yukas Leben gerettet hatte, wurde es Zeit, dass die Kleine einmal etwas für ihn tat. Sie log gewiss nicht, wenn sie den fremden offenbahrte dass sie vor Hunger beinahe starb, dass sie eine Rast wollte und etwas Nahrung beanspruchte. Wenn die Wölfe sogar nicht hörten, dass er nicht einmal der Vater der Kleinen war und sich trotzdem rührend um sie kümmerte, mussten sie einsehen, dass er das Leben genauso verdient hatte Er wurde zu einer Art Heldenfigur, ein Fremder, der sich einer verwaisten Welpin annahm und sie vor einäugigen Bären beschützte, niemand konnte sagen, dass er ein schlechter Kerl war. Sein schwerer Körper setzte sich erneut in Bewegung, näher zu den Fremden. In Wahrheit wusste er selbst nicht, ob er nun gut oder böse war.
((Yuka | Niederwald | wittert Catori & Slifer)) _________________
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 22 Aug 2010 21:12 Titel: |
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Nach und nach wurde der Weißen klar, dass es etwas Dringendes sein musste, dass Skadi dazu veranlasst hatte, nach ihnen zu rufen. Spätestens als sie ihr zweites Heulen vernahm, konnte sie sich sicher sein, dass der Ruf kein Zufall gewesen war. Die Weiße trat unruhig mit den Pfoten hin und her. Sie konnte nur schwer abschätzen aus welcher Entfernung der Ruf zu ihr gedrungen war, denn der Wind manipulierte die Schallwellen oftmals und der feuchte Schnee irritierte die besten Nasen. Aber der zweite Ruf war ganz deutlich gewesen, Takata hatte ihm genügend Aufmerksamkeit geschenkt und konnte sich sicher sein, dass sie sich beim ersten Mal nicht verhört hatte. Womöglich benötigte Skadi wirklich Hilfe, dann durfte sie hier nicht einfach warten, sondern musste zu ihr. Pilgrim konnte sie schlecht mitnehmen, obwohl es ein schlechtes Magengefühl bei ihr verursachte, ihn allein zurückzulassen. Zweifelnd blickte sie auf den Grauen, wie er hilflos im Schnee lag. Aber wer, außer den Menschen, konnte Interesse daran haben einen ohnehin so sehr gequälten und geschwächten Wolf zu erledigen? Die Weiße konnte sich das nicht vorstellen. Niemand, der ich als Bedrohung ansehen konnte, niemand, der ihn als Konkurrenten betrachten konnte und ein potenzielles Beutetier war erst recht nicht. Pilgrim tat sicher niemandem etwas zuleide und wohl führten diese Wunden nicht von feindlichen Auseinandersetzungen her, sonst hätte er sicher keine solch ruhige Mentalität besessen, sondern wäre grober, rauer, wie man es von anderen Wölfen kannte, die von ihrer Vergangenheit abgekühlt und hart geworden waren.
Sie seufzte unmerklich und lief ein paar Schritte auf ihn zu. Ihr Schritt deutete nach wie vor Eingeschränktheit. Ein jeder, der sie so sah, konnte sofort ahnen, dass sie geschwächt war und nicht einfach wegrennen konnte, wenn Gefahr drohte. Trotzdem hatte sie keine andere Wahl als zu Skadi zu „eilen“. Sie vertraute ihr und wusste, dass es einen triftigen Grund geben musste, dass sie nach den beiden rief. Die Arktikwölfin sah betrübt in das Gesicht des müden Wolfs. Leise wisperte ihre Stimme, so, als sollten sie seinen tranceähnlich-anmutenden Zustand nicht erschüttern und ihn in die eiskalte Realität zurückholen.
„Pilgrim, Skadi ruft nach uns. Ich werde zu ihr gehen und mich vergewissern, dass nichts geschehen ist. Bitte bleibe hier und warte, wir sind sicher bald zurück.“
Eine ungeheuerliche Sorge begleitete sie, wenn sie daran dachte, dass sie den Rüden nun allein ließ. Zum Einen hatte sie Angst, dass der Grauwolf fortgehen konnte, weil er an dem Erfolg von Takatas Vorhaben, das Meer aufzusuchen, zweifelte und vielleicht sogar von Skadis kalter Kritik zurückgeschrocken wurde. Zum Anderen hatte sie Furcht, dass ihm etwas zustoßen konnte, wenn sie auch keine Idee hatte, was das sein konnte. Ihr Blick schweifte auf das Eis, Skadi hatte sie davor gewarnt es zu betreten. Auch er musste sich daran halten, denn wenn er auch nicht sehr viel wog, so war er aber doch viel zu geschwächt um sich ganz allein wieder aus dem eisigen Wasser zu befreien. Die Weiße schenkte ihm ein beherztes Lächeln, bevor sie langsam umdrehte und mit einem geschwächten Gang fortging, in der Dunkelheit verschwand, begleitet von einer weiteren Sorge: Wie mochte es der Braun-Grauen gehen? Was war der Anlass ihres Rufes?
(Pilgrim, am Funkelfall) _________________
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 28 Aug 2010 17:36 Titel: |
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Yuka
Und da liefen sie wieder … als ob nichts gewesen wäre. Aber in Wahrheit hatte das Leben aller Wölfe auf dem Spiel gestanden, die bei dem Kampf anwesend waren. Und nicht nur das … Yuka hatte mit angesehen, wie die braune Wölfin gestorben war. Jedenfalls glaubte sie, dass die arme Wölfin es nicht überlebt hatte, sie hatte sich gar nicht mehr bewegt und war voller Blut. Yuka wurde schlecht, wenn sie daran dachte, wie sehr sie gelitten hatte. Bestimmt hatte es sehr wehgetan und irgendwie hatte die Kleine Wölfin gar keine Vorstellung, wie es war, zu sterben. Aber das war bestimmt normal und sie wollte es so bald auch nicht wissen. Nur das Erlebnis, einen anderen Wolf beim Sterben zu sehen, hatte sie ins Nachdenken versetzt. Die grau-weiße Wölfin, die dazugestoßen war, kannte die braune ganz offensichtlich und war bestimmt zutiefst traurig, dass ihre Freundin oder Schwester tot war. Yuka hatte ein schlechtes Gefühl dabei, dass sie jetzt einfach so weitergingen. Sie wollte am liebsten alles rückgängig machen und nicht, dass die Wölfin starb. Aber niemand hatte das verhindern können, auch Tihar nicht, weil sie beide zu spät gekommen waren.
Warum blieben sie nicht noch etwas? War es nicht ungerecht die grau-weiße Fähe einfach allein zu lassen, wenn dort ihre tote Freundin oder Schwester starb? Aber sie wusste, dass sie Tihar das gar nicht fragen brauchte. Nicht nur dass es ihn ganz sicher nicht kümmerte, er hatte ja auch seine eigenen Probleme. Der Bär hatte ihm sichtlich zu schaffen gemacht und was Yuka sah, sah brutal aus, sie wollte nicht versuchen sich vorzustellen, wie schlimm es auch für ihn gewesen sein muss. Zum ersten Mal hatte Yuka gesehen, dass auch der schwarze Rüde nicht unverletzlich war, dass er nicht superstark war und das ein Bär ihm schaden konnte, auch wenn sie das doch eigentlich auch vorher schon gewusst hatte. Was wäre nur gewesen, wenn der Bär ihn genauso umgebracht hätte? Yukas Pfoten zitterten. Das wollte sie sich erst recht nicht vorstellen. Es war nicht gut über so schlimme Dinge nachzudenken, sie musste sich auf andere Gedanken bringen. Zum Glück war der schwarze Wolf noch am Leben und auch ihr hatte der Bär nichts Schlimmes antun können, weil der Bär sie nicht erreicht hatte. Sollte sie ein Dankeschön sagen? Hätte Tihar LeNuit sich nicht auf den Bären gestürzt und ihm diese fürchterliche Wunde zugefügt, bei der so viel Blut gelaufen war wie Yuka noch nie gesehen hatte, dann wäre ihr vielleicht das gleiche passiert wie … nein jetzt war aber Schluss! Yuka hatte sich doch vorgenomemn nicht mehr darüber nachzudenken. Sie schüttelte mit dem Kopf.
Ihr fiel auf, dass es zum ersten Mal nicht sehr schwer war dem Großen zu folgen, weil er geschwächt zu sein schien und nicht so zügig laufen konnte. Und als er auf einmal sogar ganz stehen blieb, tat sie es auch. Sie reckte ihren Kopf und hob die kleine Nase hoch, vielleicht war dort ja etwas Interessantes? Vielleicht hatte der schwarze Wolf Beute gewittert? Oder … oder eine neue Gefahr? Yuka traute sich nicht noch näher an ihn zu gehen. Sie konnte sich ja nicht einfach hinterer seinen Hinterläufen verstecken, das mochte er bestimmt wieder nicht und auf streiten hatte sie jetzt wirklich keine Lust.
Aber da … jetzt konnte sie es auch riechen. Da waren fremde Wölfe. Ihre Ohren stellten sich spitz und sie versuchte auch etwas zu hören, aber hören konnte sie doch noch nichts.
Kaum versah sie sich, lief er auch schon wieder weiter. Sie zögerte nicht lange. Fremde Wölfe mussten ja nichts Schlechtes heißen. Vielleicht konnte sie dann endlich mal wieder etwas fressen, denn ihr Bauch war leer und nach diesen anstrengenden Wanderungen brauchte sie wieder etwas Kraft und Ruhe. Wenn Tihar LeNuit entschied zu den fremden Wölfen zu gehen, konnte das doch nicht so falsch sein, oder doch? Vielleicht legte er sich aber auch nur wieder mit jemandem an und Yuka musste befürchten, dass die Wölfe sie auch einmal so verachteten, weil sie immer mit dem Rüden umherwanderte, der sich überall Feinde machte.
(Mit Tihar in der Nähe von Catori und Slifer)
(Wegen Krankheit kurzzeitig übernommen.) _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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Pilgrim Vom Schicksal gezeichnet
Anmeldungsdatum: 27.03.2010 Beiträge: 60
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Verfasst am: 29 Aug 2010 13:43 Titel: |
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Der graue Wolfsrüde lag noch immer müde und erschöpft auf dem kalten aber durchaus weichen Schneebett unter ihm und war mit seinen Gedanken, Wünschen und Träumen schon wieder in jener Welt, die ihm noch verschlossen blieb. Wieder sah er Luna und seine Welpen. Sie lagen im Sonnenschein, im hohen, dichten Gras und lächelten ihm zu. Wie sehr wünschte er sich zu ihnen…
Nur ganz am Rande hatte er Takata´s Antwortruf auf den von Skadi gehört, doch er hatte nichts genaues verstanden. Und wo war die Fähe (Skadi) überhaupt hin verschwunden?
Erst als sich auch Takata zum Gehen wandte und ihn bat zu bleiben, begann sich der Rüde zu wundern. Misstrauisch hob er seinen Kopf.
Skadi hatte also gerufen…Und er sollte jetzt hier auf beide Fähen warten?
Ungläubig schüttelte der Rüde leicht den Kopf, als Takata in der Dunkelheit verschwand. Er war froh über die Pause die man ihm so gönnte, doch da war auch noch ein anderes Gefühl… Hatten sich Takata und Skadi nun entschieden, den weiteren Weg ohne ihn fortzusetzen? Ließen sie es nur nach etwas anderem aussehen, damit der Rüde keinen Verdacht schöpfte?
Im Grunde war es Pilgrim egal. Sein Kopf sank wieder auf seine Pfoten, seine Augen schlossen sich.
Der Rüde hatte schon immer gewusst, dass er nicht der ideale Weggefährte war, Schweigsam und langsam und doch bekümmerte ihn dieser plötzliche Abschied schon etwas. Immerhin ging er fest davon aus, dass man ihn nun zurückließ um selber besser und schneller voran zu kommen.
Erschöpft und müde, rollte sich Pilgrim zusammen und trat ein in die Traumwelt, in der ihn seine Familie schon erwartete…
Pilgrim ist allein |
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 30 Aug 2010 12:00 Titel: |
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Schnell war sie nicht, aber sie lief unaufhörlich. Die Schmerzen nahmen wieder zu und erinnerten sie an ihre eigentliche Schwäche. Die Dunkelheit war ein echtes Hindernis, sie kam sich vor, als stand sie die ganze Zeit über vor einer dicken Mauer die mit nichts zu durchdringen war. Tatsächlich war es viel mehr eine gedankliche Hürde, die Gefahren, die Ungewissheit die mit dieser Dunkelheit verbunden waren. Die sonst so gewohnte Natur war zu einem fremden Land geworden, es wirkte fast, als war dies nicht mehr derselbe Planet, auf dem sie wohnten. Aber natürlich war das noch der Grund, auf dem sie sich immer befunden hatten, bedeckt von Unmengen an Schnee, die kalte Luft, die auf sie drückte und sich durch ihre Atemwege schlich und den Frost in ihr Inneres trieb.
Takatas müde Läufe wollten nicht mehr. Nur ihr eiserner Wille brachte sie noch voran. Sie durfte nicht aufgeben oder zurückgehen, dann war all das umsonst gewesen, der lange Weg, die Gefahr und die Schmerzen. Mittlerweile war sie sicher, dass es eine gebrochene Rippe war, eine andere, innere Verletzung kam nicht in Frage, denn wenn es eines ihrer Organe betroffen hätte, wäre sie womöglich gar nicht mehr am Leben gewesen. Sie schleppte sich mühsam voran durch den tiefen Schnee. Immerhin war sie auf diesem weißen Hintergrund nicht all zu leicht zu erkennen, denn wehren konnte sie sich gegen eventuelle Gefahren kaum. Doch da die meisten Tiere –und dazu konnte man gewiss auch die Menschen zählen– ihre eigenen Sorgen hatten, jeder musste für sein Überleben kämpfen, tat dies nicht ganz so viel zur Sache wie sonst üblich.
Nach einiger Zeit endlich bekam sie die Witterung Skadis in die Nase. Sie versuchte noch einmal an Geschwindigkeit zuzulegen, aber das war nicht möglich. Hoffentlich brach sie nicht vor ihr zusammen und gab das Bild einer schwachen Fähe ab, die sich selbst überschätzt hatte. Wenigstens konnte Takata keine fremde Gefahr ausmachen, die Skadi womöglich bedrohte. Sie konnte auch nichts weiter hören, keine weiteren Stimmen oder befremdliche Geräusche, die vielleicht nichts Gutes verhießen hätten.
Trotz der Dunkelheit konnte sie die Braun-Graue nach einiger Zeit endlich erkennen. Ein erschöpftes Lächeln breitete sich auf ihren Lefzen aus, ihre Rute aber hing müde und schlaff vom Körper herunter, zu viel der Euphorie ging nicht. Wenigstens schien Skadi in Ordnung zu sein. Erst jetzt begriff die Weiße, dass die Fähe Beute geschlagen hatte. Sie stand neben einem toten Reh, dessen Blut den Schnee rot färbte. Zufrieden sah sie auf das Fleisch. Ihr Blick aber wurde misstrauisch und sie sah prüfend auf, als sie auch den Geruch des Luchses bemerkte. War es nur Einbildung? Takata lief näher an die Braun-Graue heran, sah sich aber unablässig nach dem Fremden um. Die Beute war wirklich ein freudiges Ereignis, die Witterung eines weiteren Raubtiers allerdings weniger. Wie sollte sie Skadi denn helfen, das tote Reh vor einem Luchs zu verteidigen?
Obwohl der Zeitpunkt denkbar ungünstig schien, setzte sich die Polarwölfin in den Schnee und verschnaufte erst einmal. Die Wunde im Innern machte ihr zu schaffen. Sie schloss ermüdet die Augen und versuchte den Schmerz zu vergessen. Hoffentlich hatte Skadi Verständnis dafür, dass sie eine Pause brauchte, auch wenn offensichtlich Gefahr drohte.
(Nahe Funkelfall, mit Skadi am Kadaver) _________________
Zuletzt bearbeitet von Takata am 03 Sep 2010 20:17, insgesamt einmal bearbeitet |
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Slifer Ravensoul
Anmeldungsdatum: 28.06.2010 Beiträge: 40
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Verfasst am: 30 Aug 2010 17:30 Titel: |
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Bei Catoris Worten verzogen sich Slifers Lefzen zu etwas, das man mit viel Fantasie als Grinsen bezeichnen konnte. Ganz schön schlagfertig war sie...wenn ihre Beine ebenso schnell und geschickt waren wie ihre Zunge, dann müsste er sich zumindest keine Gedanken mehr ums Fressen machen...
Der Schwarze kicherte leise in sich hinein und verstummte abrupt. Hatte er etwa gerade gelacht? Das sah ihm doch gar nicht ähnlich. Seit jenem schicksalshaften Tag, an dem seine Familie ausgelöscht worden war, hatte er nicht mehr gelacht.
Slifer sah wieder zu Catori. Kaum zu fassen, aber dieser Fähe, die er gerade erst kennengelernt hatte, war es doch tatsächlich gelungen, ein Gefühl in ihm zu wecken, von dem er dachte, dass er es schon gar nicht mehr besaß...Freude. Aber vielleicht war es nur tief verborgen gewesen, begraben unter einem Berg aus Schmerz und Zorn...und vielleicht besaß Catori die Fähigkeit, diesen schwarzen Berg zu...
Slifer hielt plötzlich an. Seine Ohren schossen in die Höhe, und sein ganzer Körper spannte sich binnen eines Herzschlages an. Er reckte den Kopf nach oben und lauschte, die Augen geschlossen. Da war ein Geräusch gewesen, kaum wahrnehmbar, und er hatte ein Schemen in der Ferne bemerkt. War dort etwas? Oder gar jemand? Fremde Wölfe?
Der Schwarze öffnete die Augen einen Spalt und spähte in die Richtung, aus der er das Geräusch vernommen hatte. Da war tatsächlich jemand! Das Knirschen von verharschtem Schnee wurde lauter, und aus dem schemenhaften Umriss formte sich eine Gestalt. Ein Wolf. Nein, sogar zwei Wölfe...genauer gesagt, ein ausgewachsener Wolf und ein Welpe. Slifer legte leicht den Kopf schief. Ein Wunder, dass ein Welpe unter diesen Bedingungen überleben konnte...er musste der Sache auf den Grund gehen.
"Warte einen Moment", zischte er Catori zu, bevor er einige Schritte auf die Fremden zuging und sich zu voller Größe aufrichtete.
"Ihr da! Bleibt, wo ihr seid!"
Slifers Stimme schallte laut in den Wald hinaus. Zwar lag keine Feindseligkeit darin, aber er klang auch nicht allzu gut gelaunt.
"Wer bist du, Wolf? Und was macht der Welpe an deiner Seite?"
Der Schwarze wünschte, der Wind würde drehen, dann hätte er wenigstens etwas mehr über die beiden erfahren können. Zwar war der ausgewachsene Wolf mit größter Wahrscheinlichkeit der Vater des Welpen, aber sicher konnte er das nicht sagen.
Slifer kniff erneut die Augen zusammen im Versuch, etwas mehr zu erkennen, während auf eine Antwort seines Gegenübers wartete.
(Slifer ist bei Catori, Tihar und Yuka sind in der Nähe; irgendwo im Niederwald) |
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Skadi Auf rastlosen Pfoten
Anmeldungsdatum: 06.04.2010 Beiträge: 133
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Verfasst am: 01 Sep 2010 22:10 Titel: |
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Sie war zwar satt, aber nicht zufrieden. Die Warterei machte sie nervös und sie wusste nicht, ob Takata und Pilgrim überhaupt kommen würden oder wie lange es noch dauerte. Beide waren verletzt und konnten sich nicht besonders schnell fortbewegen – und das traf seit heute auch auf sie selbst zu. Wütend legte sie die Ohren an. Nachdem sie einige Male rastlos um das tote Reh gehumpelt war, gab sie es schließlich auf und ließ sich neben dem Kadaver in den Schnee sinken. Abermals merkte sie, wie müde sie eigentlich war und dass sie gern geschlafen hätte, doch die innere Anspannung machte es ihr unmöglich. Nicht hier, wo das frische Blut jederzeit andere Raubtiere anlocken konnte. Trotzdem bettete sie den Kopf auf die Vorderpfoten, die Ohren aufmerksam aufgestellt und auf verdächtige Geräusche lauschend.
Es war angenehm, wieder allein zu sein. Zum ersten Mal seit längerer Zeit konnte sie sich hinlegen, verschnaufen und nun sogar herumhumpeln, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie auf andere wirkte. Der Schnee kühlte ihr Hinterbein und es fühlte sich gut an. Später, wenn die anderen beiden zu ihr stießen, durfte sie sich nicht mehr so gehen lassen und musste Stärke demonstrieren. Nicht um der beiden sondern um sich selbst willen – Schwäche zu zeigen kam nicht in Frage, ihr Stolz würde es ihr verbieten.
Doch was, wenn niemand kam? Wenn der Weg zu weit war und Takata einfach umgekehrt war? Doch was würden die beiden dann ohne sie tun, einfach alleine weiterzuziehen? Nein, das war unwahrscheinlich. Takata würde wohl kaum ohne sie weiterziehen, aber man konnte nie wissen. Unwillig zog sie die Nase kraus – wie sehr die Situation sich doch geändert hatte. Nun fühlte sie sich auf einmal von ihr abhängig, dabei war es gerade eben doch noch umgekehrt gewesen. Sie war sich nun nicht mehr so sicher, wie geschwächt die beiden wirklich waren. Immer noch schwächer, als sie es jetzt mit dem kaputten Hinterbein war? Waren die beiden ihr nun womöglich überlegen? Das durfte nicht sein.
Als sie Schritte vernahm, rappelte sie sich sofort auf. Takatas Geruch stach ihr in die Nase und sie versuchte eine Position zu finden, in der es sich einigermaßen erträglich dastehen ließ.
„Takata“, sagte sie erleichtert.
Doch die Erleichterung darüber, dass Takata ihrem Ruf gefolgt war, währte nicht lange, musste sie sich doch nun zusammenreißen, um sich ihre Verfassung nicht anmerken zulassen. Eigentlich paradox, denn Takata würde es noch früh genug bemerken, wenn sie zusammen weitergehen würden.
Die Weiße war mittlerweile herangekommen, lächelte ihr kurz zu und ließ sich dann schweigend im Schnee nieder. Sie sah ziemlich fertig aus, der Gang wirkte unsicher und nun saß sie mit geschlossenen Augen da und sah todmüde aus. Dies alles registrierte sie beinahe mit einer gewissen Zufriedenheit, bedeutete es doch, dass sie noch immer stärker war, es ihr immer noch wesentlich besser ging. Bereits im nächsten Moment schämte sie sich für den Gedanken – hier saßen sie nun in diesem verdammten Tal, waren aufeinander angewiesen und sie freute sich, dass andere noch schlimmer dran waren als sie selbst…
“Wo ist Pilgrim?“, fragte sie eher beiläufig.
Sie war nun nicht gerade außer sich vor Sorge um den Rüden, doch es wunderte sie, dass Takata allein gekommen war. Hatte sie ihn etwa zurückgelassen? Dabei hatte er sich bisher gut geschlagen und nun waren sie alle drei in einem elenden Zustand, so dass einer mehr auch nicht weiter ins Gewicht fiel. Ja, sie hatte sich mittlerweile fast schon an die unauffällige Gestalt gewöhnt, die ihnen immer schweigend folgte. Sie rief sich ins Gedächtnis, wie sehr Takata ihn gedrängt hatte, mitzukommen. Niemals hätte sie ihn ohne Weiteres zurückgelassen. Noch dazu Takatas seltsames Auftreten, die in vollkommenem Schweigen zu ihr gekommen war und sich nun wortlos niedergelassen hatte. Sie spannte sich an.
“Ist etwas passiert?“, fragte sie, plötzlich alarmiert.
(Nahe Funkelfall, mit Takata am Kadaver) _________________
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 03 Sep 2010 20:34 Titel: |
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Omg, ist mir das peinlich! <.> Skadi, sag doch mal was! >.< ^^'''
Der Gedanke an den Luchs ließ sie nicht los. Sie mochte vielleicht am Ende ihrer Kräfte sein und diese Dunkelheit nahm ihnen beinahe den Verstand. Aber ihre Nase täuschte sie ganz gewiss nicht. Sie witterte ihn, ganz deutlich, als ob er noch immer in der Nähe war. Spätestens aber als sie die Spuren im Schnee entdeckte, zu denen auch die eindeutigen Abdrücke eines Felidae gehörten, bestand kein Zweifel mehr. Sie starrte auf die wild umhergworfenen Schneebrocken und rappelte sich letztendlich auf, um das ganze näher zu begutachten. Sie schob die Nase leicht durch den Schnee und versuchte die Gerüche einzufangen. Natürlich war das ein Luchs gewesen, scheinbar war er noch nicht lange fort. War das der Grund gewesen, weshalb Skadi nach ihr gerufen hatte? Aber was sollte Takata gegen einen Luchs ausrichten? Sicherlich hatte sie gehofft, sie konnten den Luchs allein durch ihre Überzahl in die Flucht schlagen, das war nicht dumm. Aber in Wahrheit wäre er eher eine Gefahr für die bereits verletzte Takata gewesen, sie konnte nicht kämpfen … sie konnte allenfalls Trost spenden, für jene, die noch schlimmer dran waren als sie und von Natur aus nicht so viel Zuversicht besaßen.
Takata sah misstrauisch auf. Ihr kamen Skadis Fragen zu Ohren, aber diese überraschten sie nur noch mehr. Wo Pilgrim war? Sie erschrak innerlich leicht. Ja, dachte sie denn sie würde ihn hier her mitbringen? Und wenn es stimmte und hier ein Luchs gewesen war, sollte sie ihn gleich mit in Gefahr bringen? Skadis Worte verwirrten sie. Irgendetwas war doch vorgefallen, was verschwieg sie ihr? Und warum sollte sie Pilgrim mitbringen? Der arme Kerl konnte doch kaum mehr laufen. Takata wusste nicht, was sie hatte.
Als die Braun-Graue sie dann auch noch fragte, was passiert war, verschlug es der Weißen endgültig die Sprache. Völlig perplex sah sie die Braun-Graue an. Die Frage konnte sie doch ganz genauso gut ihr stellen. Was führte die Fähe im Schilde? Aber Takata hatte keine Idee, was sie damit bezweckte, dementsprechend konnte und wollte sie ihr auch nichts unterstellen, doch ein paar Antworten mussten her, oder überhaupt erst einmal eine Erklärung. Eine Erklärung für dieses Chaos hier und für diese seltsamen Fragen.
„Skadi, Pilgrim ist krank und geschwächt hat. Warum hätte ich ihn mitbringen sollen?“
Takatas kritische Haltung ließ sie ihre Schmerzen kurzzeitig fast gänzlich vergessen. Sie richtete sich aufrecht auf, stand dabei aber nach wie vor auf ihren vier Läufen und sah die Wölfin eindringlich-fordernd an. Sie wollte kein Misstrauen aufkommen lassen, das tat Takata denkbar ungern. Aber normal schien ihr das alles ebenso wenig.
„Möchtest du mir nicht sagen, was vorgefallen ist? Hattest du Ärger?“,
fragte die Weiße bestimmt und spielte damit indirekt auf die Witterung des Luchses an, der ohne jeden Zweifel hier gewesen sein musste. Sie konnte sich partout nicht erklären, warum Skadi solch ein Geheimnis aus dem Beuteerfolg machte. Sie musste fast den Gedanken bekommen, Skadi hatte die Beute einfach nur geklaut und wollte sich nun vor ihr und Pilgrim mit fremden Federn schmücken, aber welchen Grund hatte sie dazu? Takata wollte Pilgrim viel mehr als Freundin betrachten, nicht als Heldin.
(Nahe Funkelfall, mit Skadi am Kadaver) _________________
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Catori Wölfin der Hoffnung
Anmeldungsdatum: 19.02.2010 Beiträge: 121
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Verfasst am: 04 Sep 2010 13:57 Titel: |
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(tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet ._.)
Nach ihren Worten kicherte der schwarze nur. Catori nahm einfach mal an, dass sie ins Schwarze getroffen hatte, denn sonst hätte er ihr bestimmt widersprochen. Zumindest nahm sie das an. Während sie weitergingen sah Catori aus den Augenwinkeln wie der Schwarze sie anschaute. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, so beobachtet zu werden. Vor allem nicht von jemanden, mit dem sie sich spontan wegen dieser missratenen Situation zusammengeschlossen hatte. Ob er irgendeine Schwäche suchte um sie später doch angreifen zu können? Normalerweise machte sie sich nicht so schnell solche Sorgen, doch nachdem sie diese anscheinend sinnlos Kämpfenden drei Wölfe gesehen hatte, musste sie mit allem rechnen. Natürlich konnte es auch sein dass sie den Grund des Kampfes einfach nicht mitbekommen hatte, weil sie erst später dazu gestoßen war, doch die Gesichter der Wölfe und die Tatsache, dass sie zu dritt (und dabei jeder gegen jeden) gekämpft hatten, war einfach ein wenig verstörend gewesen. Catori hing also mal wieder diesem Gedanken hinterher, als sie durch das Weiß stapfte. Einerseits, weil sie es tatsächlich immer noch faszinierend fand, andererseits um sich einfach abzulenken.
Plötzlich vernahm sie ein leises Geräusch und blieb stehen. War dort vielleicht jemand? Auch Slifer hatte neben ihr angehalten und reckte nun seinen Kopf in die Höhe. Eindeutig um genauer nach zu forschen ob dort tatsächlich jemand war. Auch Catori richtete ihre Aufmerksamkeit in die Richtung. Wobei sie es jedoch nicht so deutlich wie der Rüde tat. Ob sie vielleicht auf irgendeinen verirrten Pflanzenfresser gestoßen waren? Oder waren es schon wieder ein paar verirrte Wölfe? Mittlerweile war die zweite Variante eigentlich schon eher typisch. Seitdem die Dunkelheit sich über dem Tal ausgebreitet hatte, waren ihr immer wieder neue einzelne Wölfe begegnet. Klar sie war froh nicht alleine zu sein, doch ein Wolf weniger und dafür zum Beispiel ein Hase oder gar ein Reh mehr wäre schon ganz praktisch.
Mittlerweile konnte man die Umrisse eines Wolfes erkennen und die eines kleineren Wesens. War das ein Welpe? Nein das konnte doch nicht sein! Musste es jedoch, denn welches kleinere Tier sollte sonst so bei dem Fremden sein? Auch Slifer schien neugierig geworden zu sein, doch bevor er ging raunte er ihr zu, sie solle hier bleiben. Sah sie in den Augen der anderen so schwach aus, dass sie sie ständig irgendwie bevormunden wollten?! Mittlerweile begann es Catori wirklich zu ärgern. Erst Schwarzfell und jetzt fing auch noch dieser Rüde mit solchem Mist an! Auf leisen (soweit das bei diesem Schnee denn ging) Pfoten folgte sie ihm. Mit Sicherheit würde sie sich nicht wie ein Welpe abstellen lassen und warten, bis man ihr erlaubte, am Geschehen Teil zu haben. Was dachte dieser Wolf was er war?! Anscheinend jemand Großes, beantwortete sie ihre Frage, als er doch tatsächlich den Fremden zu rief, was sie zu tun hatten. Waren bei ihm irgendwie noch alle Gehirnzellen vorhanden? Wie konnte er so dreist sein, Befehle auszuteilen, wo sie doch noch nicht mal richtig erkennen konnten, wer da vor ihnen stand! Catori konnte nur den Kopf schütteln. Andererseits, was hatte sie erwartet? In einer ähnlichen Art hatte er zuerst Catori und Schwarzfell und später auch die Wölfin Mitcha "begrüßt". Wo auch immer er aufgewachsen war, viel gelernt schien er in dieser Richtung nicht zu haben. Wie konnte man einem Fremden nur so einfach Befehle erteilen?! Er musste doch wissen, dass so etwas auch mal böse enden konnte! Die graue Wölfin konnte dieses Verhalten einfach nicht verstehen. Dennoch rief sie sich nun zur Ordnung. Ändern konnte sie es nicht und somit musste sie nun umso mehr darauf achten, was der Fremde mit seinem Welpen jetzt tun würde. Eins war jedoch sicher: Es würde mit Sicherheit kein so freundliches Zusammentreffen werden, wie es hätte sein können.
(Catori ist bei Slifer, Tihar und Yuka sind in der Nähe; irgendwo im Niederwald)
Zuletzt bearbeitet von Catori am 05 Sep 2010 14:52, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tihar LeNuit Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ
Anmeldungsdatum: 02.03.2010 Beiträge: 70
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Verfasst am: 04 Sep 2010 19:34 Titel: |
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Fast schon gemächlich trottete er den restlichen Weg bis zum Platz, an dem die Fremden stehen mussten. Verglichen damit, wie schwer er durch den Bären angeschlagen worden war, lief er doch wieder recht normal, man sah ihm nicht gleich an, dass er nach wie vor eingeschränkt war in seiner Kraft. Das änderte sich aber spätestens, als er die kecke Stimme eines alten Rüden hörte, die ihn zum Stehenbleiben aufforderte. Abrupt blieb der Schwarze stehen, dabei konnte er durch das anhaltende Schneetreiben gerademal die Umrisse zweier Wölfe ausmachen, eine Fähe befand sich ebenfalls bei ihm.
Mit leichter Überraschung blinzelte er auf die Silhouette der fremden Wölfe, er wollte mehr von ihnen erkennen und sich – im wahrsten Sinn des Wortes – ein Bild von ihnen machen. Wer war der Typ, dass er ihm Befehle zu erteilen glaubte? War der Wolf ein Alpha oder ein anderer, mit einer hohen Rangstellung in seinem Rudel, dass er so etwas verlangen durfte? Dann fragte er sich aber, warum er seinen Geruch nicht in irgendeiner Art von Markierung wahrgenommen hatte. Vielleicht war die Reviermarkierung durch den schnell dicker werdenden Schnee verwischt worden oder er hatte das Markieren ganz aufgegeben, damit er sich nichts abfror.
Als nächstes wollte er wissen, wer er war und was ein Welpe bei ihm tat. Fast ein wenig verunsichert sah er auf Yuka herab, die ihm bis hierher gefolgt war und erstaunlich gut durchgehalten hatte, aber für ihn war es auch nicht mehr einfach gewesen nach der schmerzhaften Begegnung mit dem Bärenvieh. Er betrachtete die Polarwölfin mit einer leichten Verunsicherung. Ja, was tat sie schon bei ihm? Entweder war sie seine Tochter – das war sie nicht, aber das konnte der fremde Tollpatsch ja nicht wissen – oder sie war einfach so bei ihm. Dann war die Frage sicherlich berechtigt, er wusste doch strenggenommen auch nicht, was sie eigentlich bei ihm tat. Dies sich selbst wieder einmal mehr fragend, sah er auf die Kleine und suchte nach einer Antwort. Er kam zu dem Ergebnis, dass das den Fremden nichts anging. Aber warte, war das so klug? Tihar wollte immerhin Nahrung. Die Frechheit in der Stimme des unbekannten Rüden verärgerte ihn, diese Selbstverständlichkeit, mit der er ihm Befehle erteilte. Er sah mit kritischem Blick in die Richtung ihrer Gestaltenumrisse.
Wenn ihn der Fremde so entschieden zum Stehenbleiben aufforderte, musste er entweder Alpha sein oder er hatte einen Riesenschiss vor ihm, allerdings konnte er keinerlei Angst aus seiner Stimme heraushören und wittern konnte er auch nichts, nicht einmal ein Anzeichen darauf, dass die Fähe sich fürchtete. Tihar entschied, dass es vorerst das Beste war, er befolgte diese komischen Anweisungen und wartete ab, dass die Zwei ihre gutherzige Gnade über ihn und seine Begleiterin ergehen ließen. Wenn der männliche Wolf mit der kecken Stimme nur einer war, der gerne große Töne spuckte, konnte er ihn immer noch zurechtweisen. Vorerst aber spielte Tihar darauf an, etwas zu fressen zu bekommen, also tat er gut daran, sich nicht mit den Fremden anzulegen. Außerdem war er nach wie vor verletzt, seine Kopfwunde blutete noch ein wenig und in unregelmäßigen Zeitabständen kamen leichte Schwindelgefühle auf. In diesem Zustand konnte er unmöglich Kräfte messen. Jeder noch so kleine Kampf war jetzt eine ernstzunehmende Gefahr für ihn, nachdem er sich mit dem Bären heillos übernommen hatte, anfangs seines großen Ego Willens, zuletzt um eine fremde Welpin vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Tihar verharrte also in seiner Position und durchkramte seinen angeschlagenen Kopf nach Antworten, die möglich so gut waren, dass er ohne endlose Diskussionen an etwas Beute kam.
„Man nennt mich Tihar, Tihar LeNuit.“ Er sah auf Yuka. „Die Kleine heißt Yuka. Sie ist eine Waise und hat ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Ich bin ihre letzte Hoffnung.“
Tihar gab sich alle Mühe den beinahe unmöglichen Anforderungen des Fremden gerecht zu werden, auch wenn seine Stimme nicht unbedingt zu jemandem passte, der sich öfter gern elternlosen Welpen annahm um sie zu pflegen, viel mehr hatte seine Stimme etwas Dominierendes, Durchdringendes, Unsterbliches, Raues und Männliches, aber das war schlicht Gewohnheit. Es lag ihm nicht, mit honigsüßer Stimme zu betteln, dass man ihm doch bitte etwas Nahrung geben mochte. Aber wenn der Typ nicht völlig daneben war, erlaubte er ihnen den Zutritt, wenigstens um Yuka vor weiteren Ego-Befriedigungen zu bewahren, bevor sie den Hungertod starb. Um seine Lage noch deutlicher zu machen, bekräftigte er seinen ganzen Willen mit einem letzten Satz.
„Wir sind weit gewandert und unsere Mägen leer. Yuka braucht Nahrung.“
Auch ein übertrieben selbstgefälliger Rüde, wie der dort, konnte diesen Willen nicht ausschlagen. Wollte er ihn mit einer hungernden, verwaisten Welpin wegschicken, hinaus in den Schnee und die Kälte? Der Schwarze war sicher, dass spätestens die Wölfin an seiner Seite genügend Muttergefühle entwickelte, um das nicht zuzulassen, selbst wenn sich ihr männlicher Begleiter vielleicht etwas daneben benahm. Tihar schob Yuka in seinen Forderungen nach Schutz und Nahrung vor, benutzte sie, damit er einem weiteren Machtkampf ausweichen konnte und stattdessen viel eher etwas Fleisch bekam, mit dem er seine Kräfte wiederherstellen konnte. Wenn das getan war und er eine Weile geruht hatte, konnte er den Fremden gleich mal fragen, welchen Rang er eigentlich besaß, dass er eine so vorlaute Klappe hegte.
((Yuka | Niederwald | Nähe Catori & Slifer)) _________________
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Zita ~Sternenseele~
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 463 Wohnort: An einem bessere Ort...
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Verfasst am: 05 Sep 2010 13:41 Titel: |
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…
Dunkelheit
Schwärze
Kälte
Nur unterbrochen von den wirbelnden Schneeflocken.
All das sah Zita nicht. Nichts von alledem fühlte sie. Nichts davon war wahr…
Wie betäubt, wie erstarrt sah die Fähe in das undeutliche Schneegeriesel vor sich. Ihre Augen waren blind, sahen nicht die Wahrheit, sahen gar nichts mehr.
Jeder Atemzug schmerzte, jedes Blinzeln verwischte die Wirklichkeit und jeder Windhauch, der an ihrem Fell zog kam der Fähe unwirklich, unecht, falsch vor.
Sehr undeutlich und verschwommen sah sie, wie der Schwarze Rüde mit dem Welpen von der Lichtung verschwand. Blind und steifbeinig taumelte die Wölfin ihnen hinterher. Doch schon nach ein paar Schritten verließ sie ihre Kraft schon wieder. Erschöpft, wie ausgemergelt, sackte sie neben Larka´s Leichnam zusammen und erst da schien Zita richtig zu begreifen was geschehen war. Sie (Zita) war „nur“ verletzt, es würde alles wieder heilen, doch für Larka würde es kein Erwachen mehr geben…Nie wieder.
Tränen traten in die dunkelgrünen Augen der Wölfin und bahnten sich schließlich ihren Weg durch das Schneenasse Fell.
Tief grub Zita ihre Schnauze in Larka´s Nackenfell, nahm so stumm Abschied von ihrer besten Freundin.
Während sie so um Larka trauerte, überschwemmte ein dumpfes Gefühl die Weiß-Graue. Schon zu oft hatte Zita es in den letzten paar Monaten spüren müssen. Es war ein dumpfer, pochender Schmerz, nicht mehr so heftig wie damals als das Leben ihr ihren Bruder nahm oder als Targas´ unbarmherzige Kiefer ihr Crying genommen hatten. Dieser Schmerz war so anders und doch genauso schlimm. Dumpf und pochend.
Traurig hob Zita den Kopf.
Hatte sie gegen irgendeine Regel der Natur verstoßen? Warum nahm man ihr plötzlich, Schritt für Schritt alle diejenigen die ihr Wichtig waren, etwas Bedeuteten?
Schwerfällig erhob sie sich. Larka konnte sie nicht mehr retten. Der Schnee bedeckte sie bereits, verbarg sie, sanft aber für immer.
„Leb wohl, Larka…“
Wisperte ihr die Weiß-Graue Fähe sanft in die Ohren, ehe sie sich noch einmal in ihrem Nackenfell vergrub und sich dann, schweren Herzens zum Gehen wandte.
Ihre Pfoten waren bleischwer, jeder Atemzug schmerzte und der dichte Schneefall brannte in der Kratzwunde auf ihrem Oberschenkel, doch Zita lief tapfer weiter. Ohne sich ein letztes Mal umzudrehen. Sie wollte ein lebensfrohes und unbeschwertes Bild von Larka, ihrer Freundin im Gedächtnis behalten und sie nicht so sehen wie sie gestorben war. Mit zerfetzter Kehle und in ihrem eigenen Blut liegend.
Ein neues Gesicht kam der Fähe plötzlich in den Sinn: Kira. Es wäre wohl das Beste, wenn sie sie suchte und dann mit ihr weiterzog.
Lange wanderte Zita umher, doch so sehr sie sich auch anstrengte und versuchte die Stelle wieder zu finden an der sie Kira zurückgelassen hatte, es gelang ihr nicht und auch der dichte Schneefall hatte schon längst sämtliche Spuren im Schnee verwischt.
Ein paar Mal jaulte und rief Zita noch nach Kira, wollte ihr sagen wo sie war, doch Kira antwortete nicht.
Wieder kam Zita der Gedanke, dass die Natur, das Schicksal sie bestrafte. Kira war also auch fort und Zita nun ganz alleine.
Ohne wirklich zu wissen warum, ging Zita den Weg den sie gerade gekommen war wieder zurück, mit einem großen Umweg. Sie wollte nicht noch einmal Larka´s toten Körper sehen müssen. Auch wenn ihr der Schwarze Rüde sehr unsympathisch gewesen war und wohl nur gegen den Bären gekämpft hatte weil er sich selbst bedroht gefühlt hatte (und nicht Larka verteidigen wollte), so war er doch der einzige Wolf, den Zita seit langen in diesem verfluchten Tal gesehen hatte und nach Nähe und Gesellschaft anderer Wölfe sehnte sie sich nun mehr als je. Und auch wenn der Rüde sie abwies, so konnte Zita dennoch darauf hoffen, dass sie mit dem Welpen irgendwie in Kontakt kommen konnte.
Mit hängendem Kopf trabte sie durch den dichten Schneesturm und den heulenden Wind davon, dem Rüden und Welpen hinterher.
Zita ist noch allein, will aber zu Tihar und Yuka (und Catori und Slifer); Niederwald
(Sorry, dass es so lange gedauert hat ) _________________
Ich besitze die Erlaubnis von der Künstlerin "Goldenwolf" um ihr Bild zu verwenden! |
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 07 Sep 2010 19:59 Titel: |
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Yuka
Als sie etwas näher an die Fremden gegangen waren, konnte Yuka erste Umrisse erkennen. Der Schnee nahm die Sicht zwar etwas aber ihre Nase verriet ihr eindeutig, dass die fremden Wölfe dort waren, ein Rüde und eine Wölfin. Sie hielt ihre Nase in die Höh’ und fing ihre Gerüche ein. Der Rüde sprach auch ganz bald und meinte damit den schwarzen Wolf.
Erschrocken blieb Yuka stehen. Erst später bemerkte sie, dass Tihar LeNuit genau das gleiche tat. Seltsamerweise empfand sie keine Angst vor den Fremden, aber Respekt war es, sie hatte immer gelernt, dass sie Respekt haben musste, auch wenn sie nicht mal so selten das Gefühl hatte, dass die Erwachsenen es wieder verlernt hatten. Als der fremde Rüde so viele Dinge sagte und befahl, wurde ihr schon etwas mulmig. Aber da war auch das behagliche Gefühl, bei dem Schwarzen zu sein, ganz nahe. Er hatte sie doch eben schon einmal gerettet, vor einem wütenden Bären. Dann überließ er sie bestimmt nicht einfach irgendwelchen fremden Wölfen, sonst hätte er nicht sein eigens Leben riskiert, das erkannte sie ganz deutlich.
Nach Yukas Meinung fragte der fremde Wolf ganz schön viele Dinge, sie war sich nicht sicher, wie sie an der Stelle von Tihar LeNuit reagiert hätte. Vielleicht war der fremde Wolf ein Leitwolf und die Fähe seine Begleiterin oder seine Lebensgefährtin. Er hatte ja noch nicht einmal seinen Namen verraten! Offenbar betrachtete er die beiden als eine Bedrohung. Aber sie bedrohte doch niemanden, oder? Wer hatte denn schon Angst vor ihr? Yuka wollte keinem Angst machen, nicht einmal wenn sie das konnte und das war schon unwahrscheinlich genug. Sie rümpfte die Nase und sah leicht verärgert auf den Umriss des Fremden. Sie hatten ihnen nichts getan, kein Grund, böse zu werden!
Der schwarze Rüde neben ihr aber blieb erstaunlicherweise kühl, er wurde gar nicht wütend, dabei hatte Yuka fast schon fest damit gerechnet. Er war doch sonst noch nie ein Wolf gewesen, der sich von jemandem etwas sagen ließ. Na gut, so lange kannte sie ihn ja dann auch wieder nicht. Aber weder von Skadi noch von einem tödlichen Bären, der eine andere Wölfin kaltblütig erledigt hatte, hatte er sich etwas bieten lassen. Und jetzt ließ er sich von einem fremden Wolf so anschnauzen, obwohl er dieses Mal wirklich noch gar nichts getan hatte? Yuka war verunsichert. Sie empfand das doch schon als einen Zacken zu streng, wieso er dann nicht auch?
Aber sie konnte sich bald einen Reim drauf machen, als sie sein Reden hörte. Na klar, Hunger hatten sie, und wie! Vielleicht hatte Tihar LeNuit auch endlich gemerkt, dass man die Herzen der Wölfe eher erreichte, wenn man freundlich daherkam. Okay, das war vielleicht etwas übertrieben formuliert, aber so in etwa hatte man es ihr immer gesagt und sie hatte sich immer versucht daran zu halten, zumindest bis sie Tihar kennen gelernt hatte, der sich nicht immer ganz so streng daran hielt. Vielleicht hatten ihm seine Eltern etwas anderes erzählt. Vielleicht hatten sie das auch getan, weil Tihar ein Rüde war und weil er sich eher noch verteidigen konnte, als sie es tat.
Yuka erschrak etwas – eine Waise war sie? Aber woher wusste er denn das? Yuka hatte ihm doch aber erzählt, dass sie ihre Eltern am Funkelfall verloren hatte. Sie wusste doch gar nicht, ob sie alle tot waren, sie hatte es viel mehr immer versucht hinauszuzögern und versucht sich einzureden, dass es ihnen gut ging, irgendwie …
„Aber …“,
rutschte es ihr raus, als sie bemerkte, was sie dort tat. Nein nein nein, sie durfte sich nicht einmischen, wenn Erwachsene redeten. Obwohl Tihar vielleicht momentan nicht ganz so schlecht gelaunt war wie bei Skadi, so war es bestimmt doch besser, sie provozierte niemanden unnötig, das tat der fremde Rüde schon ausreichend genug. Sie sollte doch still sein, wenn Erwachsene redeten. Etwas dumm kam ihr das ja schon vor. Sie wurde das Gefühl nicht los, der Schwarze log einfach so und wusste in Wahrheit, dass niemand sicher sein konnte, was mit ihren Eltern war. Vielleicht ging es ihnen doch gut, dann hatte Tihar völlig umsonst erzählt, sie war waise. Waise, keine Eltern mehr … an diesen erschreckenden Gedanken wollte sie sich nicht gewöhnen. Sie hatte kaum daran zu denken gewagt, der Wolf neben ihr drückte es so deutlich aus, als sprach er nur darüber, welche Fellfarbe sie hatten. Traurig senkte sie den Kopf. Es war, als hatte der Riese soeben ihr Schicksal unterschrieben. Wenn man sich das Schlechte immerzu einredete, wurde es wahr. Sie fragte sich, ob das der Grund war, warum Tihar nie lachte.
(Mit Tihar in der Nähe von Catori und Slifer)
(Wegen Krankheit kurzzeitig übernommen.) _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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Skadi Auf rastlosen Pfoten
Anmeldungsdatum: 06.04.2010 Beiträge: 133
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Verfasst am: 07 Sep 2010 20:58 Titel: |
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Ich finde das nicht so schlimm, so was kann doch mal passieren ^^
Missmutig und verständnislos blickte sie Takata an. Zunächst einmal störte sie der bestimmende Tonfall der Weißen – was sollte das? Wäre nicht viel eher etwas Dankbarkeit oder Anerkennung angemessen gewesen? Stattdessen sprach sie mit ihr als wäre sie ein Welpe, dem man erklären musste, das Pilgrim geschwächt war. Das wusste sie selbst, hatte sie sich doch die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht, was sie mit den beiden verletzten oder kranken Wölfen anfangen sollte. Hatte Takata denn nicht bemerkt, dass sie extra ein langsames Tempo angeschlagen hatte, um die beiden zu schonen? Dass sie die ganze Last, den Druck, Beute zu machen, wie selbstverständlich auf sich selbst genommen hatte? Eben weil es nicht anders ging, das war doch offensichtlich. Was sollte also dieser versteckte Vorwurf, den sie aus ihren Worten herauszuhören glaubte?
“Damit er fressen kann natürlich. Wie hätte ich denn das Reh zu euch schleppen sollen?“
Gekränkt starrte sie die Fähe an. Hatte sie denn nicht genug getan? Sie hatte nun nicht gerade erwartet, dass Takata vor Freude außer sich sein und sich wortreich bei ihr bedanken würde – doch, wenn sie ehrlich war, eigentlich hatte sie genau das erwartet. War ein bisschen Anerkennung etwa zu viel verlangt? Sie verstand nicht, was Takata von ihr wollte.
Auch auf ihre nächsten Worte hin entfuhr ihr nur ein ärgerliches Schnauben. Dann hatte sie also doch bemerkt, dass es mehr oder weniger zu einem Kampf gekommen war und sprach trotzdem mit ihr, als müsse sie sich rechtfertigen, als hätte sie etwas falsch gemacht. Dass sie selbst, wäre die Situation umgekehrt gewesen, Takata natürlich ebenso befragt hätte, kam ihr in diesem Moment nicht in den Sinn. Doch das Gefühl, dass Takata soeben versuchte, ihre Entscheidungen zu hinterfragen, ließ sie nicht los, und es gefiel ihr ganz und gar nicht. Hatte sie bisher denn nicht richtig entschieden? Es war das einzig Vernünftige, dem Fluss weiterhin zu folgen, um dieses Tal endlich zu verlassen. Außerdem hatte sie sich genau im richtigen Moment dazu entschlossen, ohne die beiden auf die Jagd zu gehen – allein der Erfolg gab ihr bereits recht.
“Und ob ich Ärger hatte“, erwiderte sie leicht gereizt. “Ein Luchs hat mich angegriffen und wollte mir die Beute streitig machen. Ich habe ihn vertrieben, aber der Bastard ist nicht abgezogen, ohne die besten Stücke mitzunehmen.“
Wütend humpelte sie zum Reh zurück, stieß grob mit der Nase dagegen. Dass sie sich eben noch vorgenommen hatte, vor Takata nicht zu hinken, war vor lauter Frust bereits vergessen. Der Erfolg, auf den sie gerade noch so stolz gewesen war, fühlte sich nun, als sie es aussprechen musste, plötzlich wie eine Niederlage an. Dass sie allein einen wild gewordenen Luchs vertrieben hatte, das zählte nun nicht mehr, stattdessen musste sie nun zugeben, dass er sich im Grunde durchgesetzt hatte, ihr ein Schnippchen geschlagen hatte, und sie hatte nichts dagegen tun können.
Sie war wütend auf sich selbst, dass sie es zugelassen hatte, wütend auf den dreisten Luchs und auch ein bisschen wütend auf Takata, von deren Ankunft sie sich mehr – ja, was eigentlich? – erhofft hatte. Noch dazu war Pilgrim nun allein zurückgeblieben, was die Sache zusätzlich verkomplizierte. Warum hatte Takata ihn nicht mitgebracht, als sie die beiden gerufen hatte? Vertraute sie ihr so wenig? Wenn die Weiße ihn nicht plötzlich zurücklassen wollte, dann musste ihn jemand abholen, und keiner von ihnen war im Moment besonders gut zu Fuß.
(Nahe Funkelfall, mit Takata am Kadaver) _________________
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Slifer Ravensoul
Anmeldungsdatum: 28.06.2010 Beiträge: 40
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Verfasst am: 08 Sep 2010 9:19 Titel: |
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Misstrauisch legte Slifer den Kopf schief. Tihar war also sein Name. Und dieser Welpe - Yuka - war also gar nicht seine Tochter. Sehr interessant. Den Schwarzen interessierte brennend, was ein Wolf wie Tihar dazu bewegte, sich um einen hilflosen Waisen zu kümmern. Seinem Tonfall nach war er offenbar nicht so ein weichherziger Feigling wie dieser Schwarzfell...oder war das nur gespielt?
Slifer schloss für einen Moment die Augen und dachte angestrengt nach. Tihar schien ja recht kräftig zu sein, aber konnten sie es riskieren, einen halb verhungerten Welpen mitzunehmen? Der Schwarze kannte die Gesetze eines Rudels: Die Leitwölfe und die Welpen fraßen zuerst von erlegter Beute. Allerdings gab es in ihrem "Rudel" keinen Leitwolf, was bedeutete, dass Yuka das Recht hatte, zuerst zu fressen. Das ging Slifer mächtig gegen den Strich. Sollte er seine Kraft verbrauchen, um etwas zu jagen und zu erlegen, nur um dann zusehen zu müssen, wie ein schwächlicher Halbwüchsiger sich sattfraß, während er selbst vor Hunger kaum noch stehen konnte?
Der Schwarze seufzte innerlich. Ihm war klar, dass er in seinem momentanen Zustand alleine ohnehin nichts Größeres als ein Kaninchen erlegen könnte. Zwangsweise war er wohl auf die Hilfe von Catori und auch von Tihar angewiesen...auch wenn ihm das überhaupt nicht gefiel.
"Eins sollte dir aber klar sein, Tihar. Wenn ihr Nahrung wollt, müsst ihr dafür auch etwas tun!"
Fast direkt nach seinen Worten verfluchte Slifer sich innerlich. Er tat es schon wieder! Durch seine provozierende, vorlaute Art verjagte er potentielle Verbündete - etwas, das er sich in seiner gegenwärtigen Situation ganz und gar nicht leisten konnte.
Fast schon schuldbewusst legte er die Ohren ein klein wenig an. Dann fügte er in versöhnlicherem Tonfall hinzu:
"Was ich damit meine, ist: Wir sind selber auf der Suche nach etwas zu fressen. Wenn ihr also mit uns kommen wollt, müsst ihr uns dabei unterstützen - auch der Halbwüchsige da."
Seine letzten Worte richtete Slifer direkt an Yuka, und diesmal waren sie bewusst provozierend gewählt. Ihn interessierte, wie stark die Kleine war - aber dennoch, irgendetwas in seinem Inneren sträubte sich dagegen, den Welpen in Gefahr zu bringen. Slifer unterdrückte das Gefühl rasch. Für so was hatte er nun wirklich keine Zeit.
"Also, was ist nun? Kommt ihr mit oder wollt ihr lieber warten, bis ihr am Boden festfriert?"
Er sollte sich seine dummen Sprüche wirklich mal abgewöhnen...
(Slifer ist bei Catori, in der Nähe von Tihar und Yuka; irgendwo im Niederwald) |
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Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 08 Sep 2010 14:20 Titel: |
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Auch ohne große Personenkenntnis bekam man schnell das Gefühl, Skadi reagierte in einer Art Abwehrhaltung, ja sogar eine gewisse Gereiztheit lag in ihrem Auftreten. Außergewöhnlich misstrauisch legte sie den Kopf schief und lauschte ihrer Worte. Nach diesem Erfolg –ein fast vollständiges Reh für sie alle– gab es doch keinen Grund zum Streiten. Takata wollte nicht streiten, auch wenn sie alle um ihr Leben kämpfen mussten, gab es keinen Grund die Waffen auszufahren. Hinzu kam, dass sie und ganz besonders Pilgrim auch gar nicht im Stande waren Kräfte an sinnlose Streitereien zu verschwenden. Zusammenhalt war allemal wichtiger. Das Wichtigste hatte Takata doch immerhin erreicht– Pilgrim durfte mit ihnen kommen und Skadi war bereit ihnen zu helfen, trotz dass er die Gruppe weiter verlangsamte in ihrem Schritttempo. Takata seufzte entkräftet, sie kannte eine ganze Menge Argumente, mit denen sie jetzt hätte herausrücken können, aber es war ihr suspekt über Dinge zu streiten, die sich nicht ändern ließen. Pilgrim war nicht hier, das änderte sich auch nicht, wenn sie noch länger über den Sinn stritten. Dass die Weiße sich Sorgen um Skadi gemacht hatte und für einen Moment lang damit gerechnet hatte, dass der Braun-Grauen etwas zugestoßen sein könnte, das kam ihr scheinbar nicht in den Sinn. Aber nun, vielleicht war das auch dumm gewesen, Skadi war nicht hilflos und anstatt Hilfe zu benötigen, hatte sie nach ihnen gerufen, weil sie Nahrung erbeutet hatte. Sie hatte in der Tat Respekt verdient, die Weiße sah den Fehler also einmal mehr bei sich.
Dennoch war die Entscheidung, Pilgrim zurückzulassen, nicht nachhaltig schlimm. Sie konnten beide etwas Fleisch für ihn mitnehmen und von der alten Stelle aus weiterlaufen, so wie sie es auch getan hätten, wenn Skadi nicht auf Beutejagd gegangen wäre. Keinen Grund zur Panik. Dabei fiel ihr ein: Warum machte Skadi das überhaupt so sauer, dass sie den Grauen zurückgelassen hatte? Sie wäre doch ganz und gar ohne ihn weitergezogen und schien sich nicht übermäßig um den Rüden zu scheren. Natürlich wollte sie ihr nicht unterstellen, sadistisch zu sein und ihm den Tod an den Hals zu wünschen. Aber großes Mitleid hätte sie sicher auch nicht empfunden, kamen sie nun zurück und … ihm war etwas zugestoßen. Skadis Verärgerung musste doch von irgendwo anders herrühren.
Skadis Erzählung, eigentlich war es mehr so etwas wie ein Schimpfen über den Luchs, überraschte sie nicht sonderlich, sie hatte es sich nach einigem Überlegen denken können, man brauchte immerhin nur Eins und Eins zusammenzählen und dass es noch andere Tiere in dieser Einöde gab, die mit Hunger zu kämpfen hatten, war auch wenig überraschend. Nur Skadis Art, davon zu berichten, überraschte sie etwas. Leicht verblüfft blickte sie ihr ins Gesicht, versuchte ihre Mimik zu studieren und der Melodie ihrer Stimme mehr zu entnehmen. War das wirklich die ganze Wahrheit? Das erklärte immerhin, warum sie etwas gereizt war. Wenn man angegriffen wurde und zu kämpfen hatte, war man natürlich etwas aufgewühlt, das war nachvollziehbar. Takata sah prüfend auf den aufgerissenen Leib des toten Rehs. Sie hatte Recht, da hatte jemand drin herumgewühlt, äußerst unwölfisch sah es aus. Die Polarwölfin atmete noch einmal ruhig durch, damit schien die Sache geklärt. Sie mussten sich nun dran machen, so viel wie möglich zu fressen. Anschließend nahmen sie beide etwas für den Grauen mit. Sicherlich konnte er gar nicht so viel mit einem Mal fressen, damit er seinen geschwächten Körper nicht überforderte und alles wieder ausbrach, dann war alles umsonst gewesen. Zuerst natürlich wollte sie die Jägerin an die Beute lassen. Sie wollte dann wenige Augenblicke später vorsichtig herantreten und beginnen mitzufressen, denn all zu viel Zeit hatten sie nicht, bevor der Luchs vielleicht wiederkam, oder ein anderes Raubtier.
Als Takata plötzlich bemerkte, dass Skadi humpelte, erschrak sie. Sie starrte entgeistert auf ihren Lauf, dem man aber keine offene Wunde ansehen konnte und verinnerliche diese neue Tatsache. Skadi war verletzt? Offenbar hatte sie ihr immer noch nicht alles erzählt. Die Weiße bekam Furcht. Wenn Skadi nun auch verletzt war, schien ihr Schicksal besiegelt. Sie konnten es sich nicht alle drei leisten, körperlich eingeschränkt zu sein … nicht in dieser Ödnis. Verzweifelt sah sie auf ihren Hinterlauf, dabei war dort überhaupt nichts zu erkennen. Gleichzeitig tat ihr Skadi natürlich auch Leid, das hatte sie ihr nicht gewünscht. Ein schlechtes Gewissen überkam sie. Das erklärte Skadis Verärgerung natürlich noch viel mehr. Doch die Wölfin traute sich nicht, sie darauf anzusprechen, immerhin fühlte sie sich etwas schuldig. Wahrscheinlich verletzte es den Stolz der Grau-Braunen, darüber zu reden und sie hatte deshalb mit keinem Wort erwähnt, was geschehen war und von dem Luchs erst berichtet, nachdem sie sicher sein konnte, dass Takata es gewittert hatte.
„T-tut mir Leid …“,
wisperte die Weiße voller Ehrfurcht und ihr Blick fuhr zum Boden, löste sich in einer leeren Starre auf, während sie eine neue Art der Kälte überkam. Die Geborgenheit, die sie eben noch gespürt hatte, das Frohsein über den Jagderfolg und die Zufriedenheit, Skadi getroffen zu haben, wandelten sich auf einmal in ein ganz schreckliches Gefühl um. Scham und Selbstzweifel überkamen sie, sie wagte nicht, an die Beute zu treten und zu nehmen, was sie nicht mehr verdient hatte …
(Nahe Funkelfall, mit Skadi am Kadaver) _________________
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Skadi Auf rastlosen Pfoten
Anmeldungsdatum: 06.04.2010 Beiträge: 133
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Verfasst am: 10 Sep 2010 0:51 Titel: |
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Überrascht blickte sie auf. Es tat ihr leid? Was tat ihr leid? Dass sie während der Jagd Probleme gehabt hatte? Oder entschuldigte sie sich dafür, dass sie Pilgrim nicht mitgebracht hatte? Vielleicht meinte sie aber auch die Verletzung, denn Takata musste ihr Humpeln bemerkt haben. Wie ein Häufchen Elend blickte die Weiße zu Boden. Ihre Reaktion war entwaffnend und besänftigte sie sofort.
„Das ist nichts weiter“,
behauptete sie und zwang sich zum Beweis, ihr Hinterbein auf dem Boden abzustellen. Eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn, als sie den Schmerz störrisch zu ignorieren versuchte.
Gerade jetzt, wo sie sich auf ihren eigenen Körper nicht mehr voll und ganz verlassen konnte, war es wichtig, dass Takata Stärke zeigte. Warum also versuchte sie trotz dieser Erkenntnis immer wieder, die Weiße zu dominieren, sobald diese etwas selbstbewusster wurde? Es war zum verrückt werden.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie den großspurigen Tihar einzuschätzen versucht und war dabei zu dem Schluss gekommen, dass er Welpen und Fähen unterbutterte, um sich selbst größer und stärker zu fühlen. Was sie nun machte, war jedoch um keinen Deut besser. Sie ergötzte sich daran, stärker als zwei verletzte Wölfe zu sein und versuchte beständig, sie zu unterwerfen, auch wenn sie es subtiler tat als ein Tihar LeNuit. Trotzdem war es armselig, vor allem da sie nun plötzlich auch auf Takata angewiesen war. Allerdings konnte sie dieses zwanghafte Verhalten nicht plötzlich abstellen und der Gedanke, sich auf jemanden verlassen zu müssen, sich vielleicht sogar unterzuordnen, widerstrebte ihr zutiefst.
Umgekehrt war es jedoch auch alles andere als produktiv, wenn die Weiße nun in Selbstmitleid versank und zu nichts mehr zu gebrauchen war. Ob sie wohl an die Zukunft dachte und ihre Überlebenschancen schwinden sah? Drei Wölfe, unfähig zu jagen, mitten in einer Eiswüste – wirklich großartig. Vielleicht in Kürze auch nur noch zwei Wölfe – gut möglich, dass sie Pilgrim auf ihrem Rückweg nicht mehr dort antreffen würden, wo sie ihn zurückgelassen hatten. Womöglich war er im Delirium fortgewandert, denn immer wieder schien er wie weggetreten. Vielleicht war er dann irgendwo dort draußen im Schneegestöber und starrte verträumt ins Leere, bis er erfror. Sie wünschte ihm nicht den Tod, aber wenn das nun einmal sein Schicksal war? Vielleicht wäre es auf diese Weise sogar für alle…einfacher. Sie wusste, dass sie sich für diesen Gedanken im Grunde schämen sollte, aber sie konnte es nicht.
Doch fürs Erste hatten sie genug Fleisch, wenigstens ein kleiner Lichtblick. In einigen Tagen sah die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus, solange man überhaupt von Tagen reden konnte. Noch immer gab es nicht die leisesten Anzeichen dafür, dass die Sonne bald aufgehen wollte.
“Wir müssen uns zusammenreißen. Friss, bevor das Fleisch steinhart gefroren ist“.
Sie hatte einen versöhnlichen Ton angeschlagen und sich bewusst selbst mit einbezogen. Ja, auch sie selbst musste sich zusammenreißen, und das betraf nicht nur ihr Hinterbein. Doch ob diese Erkenntnis lange anhalten würde?
(Nahe Funkelfall, mit Takata am Kadaver) _________________
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Catori Wölfin der Hoffnung
Anmeldungsdatum: 19.02.2010 Beiträge: 121
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Verfasst am: 10 Sep 2010 15:57 Titel: |
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Catori musste zugeben, dass sie über die Reaktion des Fremden irgendwie überrascht war. Seine Stimme sowie sein Aussehen, schienen ihr nicht recht das wieder zu spiegeln was sie hörte. Denn egal was für einen Wolf sie vor sich hatte, dass er so ... ja beinahe gelassen, auf Slifers unangebrachten Ton reagierte, hatte sie einfach nicht vermutet. Den Kopf leicht gesenkt trat sie ein wenig vor, um den Fremden und mit ihm den Welpen etwas mehr zu mustern. Ein leichtes Grinsen huschte über ihre Leftzen. Als sie sich an ihre Gedanken zurück erinnerte, die sie gehabt hatte, als die andere Fähe und der Zeite Rüde noch bei ihnen gewesen waren. Schwarz. Nun wären es also schon vier schwarze Wölfe gewesen. Wie konnte sowas sein? Sie war in einer Schneewüste mit schwarzen Wölfen gelandet. Ein wunder, dass der Welpe nicht auch noch schwarz war. Denn sonst wäre sie sich sicher gewesen, dass sie diesen ganzen Unsinn nur Träumte. Ein Traum in Schwarz-Weiß. Ohne eine Andere Farbe. Nunja, so stark begrenzte es sich doch nicht, aber es war, wie Catori fand nahe dran, würde nicht hier und da das Grün eines Blattes oder das Braun der Stämme der Bäume hindurch schimmern. Wenn Kimi das nur sehen könnte! Was hätte sie wohl zu dieser seltsamen Situation gesagt? Schmerzlich wurde Catori bewusst, wie sehr sie doch diese weit ausschweifenden Gespräche mit der alten Wölfin vermisste. Verträumt schaute sie zum Himmel und schloss auch einige Sekunden die Augen um sich kurzzeitig nur auf den Wind zu konzentrieren. Wie er mit ihrem Fell spielte und es leicht zerzauste. Kurz spürte sie die tiefe traurigkeit über den Verlust in sich, doch schon kurz danach öfnete sie wieder entschlossen die Augen. Sie würde nicht in dieser Trauer versinken! Kimi hatte sie gelehrt, welche Bedeutung der Tod hatte. Kurzzeitig verspürte die graue Fähe noch den Drang, nach ihrer weisen Lehrerin zu rufen, doch dann hatte sie ihre Stimmungsschwankung wieder im Griff. Jetzt gab es anderes um dass sie sich Gedanken machen musste!
Nach dieser kleinen Zurechtweisung schaute sie wieder den Rüden und den kleinen Welpen an. Sie hatte den Kopf nur einen Moment gen Himmel gerichtet, das merkte sie nun, doch es war ihr viel länger vorgekommen, so viele Gedanken waren ihr dabei durch den Kopf geschossen.
Nun richtete Slifer das Wort wieder an die beiden und Catori konnte nicht anders als sich zu ihm um zu drehen und ihn kurzzeitig missbilligend an zu sehen. Konnte er sich denn kein bisschen zurammenreißen?! Anscheinend war es ihm auch aufgefallen, denn er fügte einige sanftere Worte hinzu. Dennoch spürte Catori das Verlangen, ihm einfach mal lieber die Schnautze zu zu halten. Was sie natürlich niemals einfach so bei einem Wolf versuchen würde, den sie nichtmal einen Tag kannte. Dass es jedoch eindeutig besser wäre, wusste Catori bei seinem letzten Sätzen. Den Kopf leicht schüttelnd und die Augen verdrehend wandte sie sich wieder zu den beiden anderen Wölfen und sprach mit ruhiger, freundlicher Stimme:
"Wir würden uns freuen, wenn ihr uns begleiten würdet. Mit Sicherheit haben wir so auch alle eine größere Chance unsere Mägen zu füllen."
Catori wusste nicht, ob ihre Worte für den fremden Rüden eine Bedeutung hatten, doch sie hatte einfach noch estwas sagen müssen, nachdem Slifer ihm ständig solche Befehle vor die Pfoten klatschte. Mit erhobenem Kopf und neugierigen Blick schaute sie zu dem Schwarzen, der einen fremden Welpen mit sich genommen hatte. Wer auch immer er war, sein Charakter konnte nicht sonderlich bösartig sein. Zummindest, wenn er die Wahrheit gesprochen hatte.
(Catori ist bei Slifer, Tihar und Yuka sind in der Nähe; irgendwo im Niederwald) |
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Tihar LeNuit Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ
Anmeldungsdatum: 02.03.2010 Beiträge: 70
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Verfasst am: 11 Sep 2010 13:27 Titel: |
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Langsam wurde der Schwarze ungeduldig. Das Reden des Rüden machte ihn aggressiv. Er redete unablässig wie ein Wasserfall, aber seinen Namen hatte er noch nicht genannt, genauso wenig seine Begleiterin. Die Zwei konnten nicht ganz normal im Kopf sein. Es gab kein Anzeichen dafür, dass ihnen dieses Revier gehörte, trotzdem führten sie sich auf, als wenn er genauso klein war wie Yuka. Missmutig verzog er das Gesicht. Zunächst erst einmal tat er noch ein paar Schritte, damit er die Zwei überhaupt sehen konnte. Er sah den schwarzen Rüden, von dem das Reden kam. Er musste etwas älter sein als er, hatte nicht so satt schwarzes Fell, wie man es von ihm gewohnt war. Seine Begleiterin dagegen hatte vermischte Fellfarben, grau überwog, nicht hässlich und scheinbar war sie zurückhaltender als ihr für ihn nicht zuzuordnender Begleiter.
Verwundert sah er den Rüden an – Yuka sollte mitjagen? War er nicht ganz klar im Kopf? Sie litten unter ihrem Hunger, hatten eine weite Reise zurückgelegt und wäre Yuka nicht so ein zähes Ding gewesen, hätte er sie gar nicht bis hier her führen können. Jetzt sollte sie sich an einer Jagd beteiligen? Yuka war selbst ein potenzielles Beutetier. Bären, auch Füchse und Dachse waren eine Gefahr für sie, vielleicht sogar Raubvögel, die sich vom Himmel stürzten. Er hatte ihr doch nicht den Hals gerettet, damit er sie jetzt bei der Jagd umkommen ließ, das war regelrecht fahrlässig. Er musterte den Rüden kritisierend, wer war er, dass er ihm überhaupt Befehle erteilen durfte? Die Wölfin schien ebenfalls nicht zu begreifen, dass Yuka keine Hilfe bei der Jagd war. Sie begab sich nicht nur in Gefahr, sondern konnte die Jagd auch unter Umständen vermiesen, weil sie ganz sicher noch keine Erfahrung hatte, wie man das anstellte. Und zum Skelett werden wegen einer kleinen Welpin, darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Er musste die Fantasiererei des Schwarzen unverzüglich abbremsen, bevor er sich in ganz falsche Sphären spann.
„Yuka bleibt hier. Yuka ist ein Welpe, sie kann nicht mit uns jagen.“ Sagte er fest und betont, doch musste er einige ironische Unterstreichungen für sich behalten, etwa ob ihm das noch nicht aufgefallen sei, sonst musste er sich wohl noch eine Standpredigt anhören, wie frech er doch war. „Ich schlage stattdessen vor, dass die Fähe auf sie aufpasst – wir gehen jagen.“
Er sah leicht abfällig auf die Graue, deren Namen er noch nicht wusste, sodass er sie als Fähe hatte betiteln müssen. Natürlich kannte er sie nicht und wusste demzufolge auch nicht, ob sie ihr Yuka anvertrauen konnte. Selbst wenn sie nicht so gemein war und der kleinen Polarwölfin etwas antat, konnte ihm niemand garantieren, ob sie Yuka Schutz bieten konnte oder wollte, vor den Gefahren, die hier in der Dunkelheit lauerten. Sie war nicht all zu zierlich und schien jünger als ihr großschnäuziger Begleiter, vielleicht war sie aber auch unerfahren und konnte nicht einmal kämpfen, wenn es darauf ankam. Wie auch immer, mitnehmen konnte er die Welpin jedenfalls nicht. Wenn er das tat, musste er sie ständig im Auge behalten und konnte sich nicht aufs Beutetier konzentrieren. Das ging gerade jetzt, da er schon verletzt war, überhaupt nicht. Vielleicht konnte die Fähe Yuka beruhigen und ihr wenigstens das Gefühl von Geborgenheit geben, Wölfinnen konnten so was bestimmt ganz toll.
Um Diskussionen zu vermeiden, lief der Schwarze an dem Rüden vorbei, dabei stellte er fest, dass der Kerl sogar noch ein kleinwenig größer war, von der Statue her, als er. Das war bestimmt auch gut, immerhin sollte er mit ihm jagen und einen Versager, der nur große Reden schwingen konnte aber sonst keinen Muskel besaß, konnte er dabei nicht gebrauchen.
((Yuka | Niederwald | Nähe Catori & Slifer)) _________________
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 11 Sep 2010 19:27 Titel: |
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Hätte sie Skadi doch nur nicht allein losgeschickt. Vielleicht hätte der Luchs gar nicht angegriffen, wären sie zu zweit gewesen. Sie hatte ihr Können unterschätzt. Sie war sehr wohl im Stande, etwas zu tun. Natürlich hatte sie auf Pilgrim Acht geben, mehr als das, sie war ihm näher gekommen. Aber jetzt hatte sie ihn trotzdem allein gelassen. Wenn dem Grauen jetzt etwas zustieß, war alles umsonst gewesen. Es ärgerte sie, scheinbar alles falsch zu machen.
Aufmerksam sah sie auf zu Skadi und hörte, was sie ihr sagte. Natürlich spielte sie die Sache herunter. Wenn man aber nicht mehr richtig auftreten konnte und noch nicht einmal etwas zu sehen war, dann war das nicht ohne. Vielleicht waren Sehnen gerissen oder der Lauf war verstaucht. Niemand konnte es genau sagen und niemand wusste, wie lange es andauerte, geschweigedenn welche Folgen es noch mit sich brachte. Gern hätte sie etwas getan, um den Schmerz in ihrem Lauf zu lindern, den sie ja ganz offensichtlich hatte, da sie sonst nicht so vorsichtig aufgetreten wäre. Skadi schien das aber immer noch zu verschleiern. Dabei war es nicht nötig, sie musste sich nicht schämen. Und sie hatte ihr noch Vorwürfe gemacht …
Nachdem Skadi ihr befohlen hatte zu fressen, schob sie die Gedanken beiseite und lief an das Fleisch. Ihr Gesicht klarte etwas auf und sie versuchte sich mit einem Lächeln, aber das ging dann doch noch nicht. Zufriedener biss sie in das Fleisch und zog daran herum. Sie löste ein großes Stück heraus und legte es zur Seite, in den Schnee. Das sollte für Pilgrim sein, genauso ein zweites Stück gleicher Größe. Sie mussten zuerst etwas für ihn zur Seite legen, damit zum Schluss noch etwas übrig war. Für den Fall, dass der Luchs wiederkehrte, konnten sie so gleich zwei Stücken ins Maul nehmen und versuchen zu verschwinden, ohne sich noch länger an der Unglück bringenden Beute aufhalten zu müssen.
Als nächstes begann sie zu fressen. Sie leckte vorher noch ein paar Male über das blutige Fleisch und erfreute sich an diesem belebenden Geschmack. Es tat so gut wieder Nahrung in den Magen zu bekommen. Es fuhr wie eine unbeschreibliche Kraft durch ihren Körper und weckte ihre Lebensgeister. Takata war dankbar, dass dieses Reh sein Leben gegeben hatte –wenn auch unfreiwillig–, damit sie drei, besonders der geschwächte Rüde, leben durften. Sein Tod war nicht umsonst.
Als sie plötzlich das Flattern von Flügeln hörte, sah sie auf, ein Tropfen Blut fiel von ihrer leicht beschmierten Schnauze. Sie versuchte durch die Dunkelheit hindurch etwas zu erkennen. Sie hörte die Laute der Vögel, Störche waren es, wie zuvor auch schon. Sie waren noch da, es war noch nicht zu spät. Es war gut zu wissen, dass sie noch nicht vollkommen verlassen waren. Die Störche waren die Wegweiser, sie waren das sichere Zeichen dafür, dass es einen Weg aus dieser Eishölle gab. Sie sah erwartungsvoll zu Skadi, sagte aber nichts. Die Störche schienen auf die Berge zuzufliegen. Das allein nutzte ihnen wenig, damit stellte sich ihnen ein neues Problem, denn sie konnten ihnen nicht einfach folgen, weil sie nicht zu fliegen im Stande waren. Trotzdem sah die Weiße Grund zur Hoffnung und das wollt sie die Braun-Graue auch wissen lassen.
„Die Störche … hörst du sie? Es gibt einen Weg ins Warme. Wir müssen ihnen nur folgen.“
Ein wenig verloren waren sie schon. Störche, die übers Gebirge flogen, sie waren an den Erdboden gefesselt. Noch dazu mussten sie erst zu Pilgrim zurückkehren und ihn zum Weitergehen bewegen. Wenn das geschafft war, begann erst die eigentliche Reise.
(Nahe Funkelfall, mit Skadi am Kadaver) _________________
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