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Kapitel VI – Dunkelheit
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Die böse Rechtschreibung :: Nächstes Thema anzeigen |
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Chihiro ' '" title="'" border="0" />
Anmeldungsdatum: 08.11.2010 Beiträge: 6
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Verfasst am: 10 Nov 2010 18:49 Titel: |
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Die Wölfin hob ihren Kopf an und schnüffelte. Der Wind hatte die Richtung gewechselt und trug nun einen Duft herbei. Die Quelle schien nicht allzu weit entfernt zu sein. Darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, lief Chihiro dem Duft nach. Sie drückte ihren Bauch gegen den feuchten Boden und tastete sich vorsichtig vor. Ihre Pfoten nah an ihren Körper geschmiegt. Vor einer Buschgruppe hielt sie inne und richtete sich auf. Mit siegessicherer Miene ließ sie ihren Blick durch die Lichtung schweifen, in deren Mitte ihr Opfer saß. Sie spannte ihre Muskeln an – jeden Moment aus dem Hinterhalt springen und den Hasen mit einem gezielten Biss töten können. Mit glänzenden Augen betrachtete sie ihr braunes Exemplar. Leise wollte sie aus dem Busch springen, doch die trockenen Blätter fielen raschelnd zu Boden. Sofort hatte der Hase die Gefahr erkannt und verschwendete keine Sekunde mit seiner Flucht. Vom Instinkt angelockt, sprintete Chihiro dem kleinen Tier hinterher.
Wie ein graziöses Reh lief sie über die Wiese. Ihr Atem wurde unregelmäßiger. Sie spürte wie das Blut in ihren Gliedern anfing schneller zu pulsieren.
Sie zügelte leicht ihre Geschwindigkeit, jedoch um gleich in die Höhe zu springen und wie ein majestätischer Adler über die Lüfte zu schweben und den kleinen Fluss hinter sich zu lassen. Die kalte Luft schlug der weißen Wölfin ins Gesicht.
Chihiro ließ ihr Opfer nicht aus dem Visier. Ängstlich schlug der Hase Hacken und hoffte so die Wölfin abzuschütteln. Doch Chihiro hatte längst die Taktik durchschaut. Sie bleckte ihre Lefzen, reckte stolz ihre Rute nach oben und sprang, ohne einen einzigen Laut von sich zu geben, hoch – und verbiss sich in den Nacken Hasen. Sie spürte wie der kleine Körper versuchte zu fliehen, doch der Widerstand wurde immer schwächer, bis das Leben aus dem Tier gewichen ist und der leblose Körper erschlaffte. Chihiro ließ locker und betrachtete zufrieden ihren kleinen Fang. Sie leckte sich über ihre Schnauze. Sie schmeckte das Blut – der süßliche Geschmack und der liebliche Duft stieg in ihre Nase.
Doch Chihiro hatte nicht vor es zu essen. Sie brauchte Abwechslung. Ein Spielzeug, das ihr auf diesem Fleckchen gerade recht kam. Die weiße Wölfin streckte sich und sah anschließend in den Himmel. Dunkle Wolken bedeckten den Himmel. Wie schwarze Monster zogen sie sich breit und wollten alles, was nicht in ihrem Farbschema passte in die dunklen Töne tauchen. Chihiro schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder dem toten Tier. Sie legte ihren Kopf leicht schief.
‚Es wär eine Verschwendung, wenn ich das Tier hier lasse.‘
Sie beobachtete, wie Blut aus der Wunde floss und das braune Fell in ein tiefes Rot färbte.
Chihiro wendete ihren Blick ab und sah sich um.
‚Wie zum Teufel komme ich den wieder zurück zu meiner Höhle?‘
Orientierungslos, blickte sie in alle Richtungen. Hier sah alles so fremd aus. Sie war noch nie hier gewesen. Wo verdammt hat dieses Karnickel sie gebracht?
Augenrollend packte sie den Hasen am Nacken. ‚No Risk, no Fun!‘ Und entschied sich spontan für eine Richtung. Schritt für Schritt ging sie langsam durch den Wald, ihren Kopf immer wieder von einer Seite zur anderen werfend. Ihr Orientierungsinn war miserabel. Das wusste sie und doch ist sie ohne einen Gedanken dem Hasen hinterher gelaufen. Sie schnaufte.
‚Das hast du nun davon, du dummes Ding! Knurrte sie innerlich.
Plötzlich, als sie einen fremden Geruch vernahm, blieb sie stehen. Sie hob ihren Kopf leicht an und atmete bewusst den Duft an. Nicht wissend, wie sie handeln sollte, erstarrte sie zur Säule. Sollte sie weiter gehen und nach ihrer Höhle suchen oder vielleicht zu dem Fremden gehen? Vielleicht war er ja genauso einsam wie sie und würde sich über Gesellschaft freuen? Oder aber er ist ein feindlicher Artgenosse und würde die Fähe als Feind ansehen.
Chihiro schüttelte sich, um so den Gedanken zu verlieren. Sie ging weiter, in die entgegengesetzte Richtung, in der der Wolf war. Doch diese Neugierde in ihr, zu erfahren wer er ist, wie er ist, brachte sie wortwörtlich um. Sie musste sich eingestehen, dass wenn sie jetzt nicht die Chance ergreift, wird sie sich Vorwürfe machen. Und war es nicht immer ihr Wunsch, nicht mehr alleine auf diesem gottverdammten Fleck zu sein? Ohne, dass sie es realisiert hat, drehte sie sich mechanisch um und lief dem Duft hinterher. Wie von selbst trugen ihre Beine sie. Von der Spannung gepackt, stieg ihr Tempo immer wieder an.
(Shato Morondo - Storchenhalbinsel)
Zuletzt bearbeitet von Chihiro am 11 Nov 2010 14:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 10 Nov 2010 21:26 Titel: |
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Takata, Pilgrim, Skadi – Tihar LeNuit, Yuka, Zita, Catori, Slifer
Die Gruppe um Takata wanderte weiter. Ihre müden Läufe trugen sie trotz aller Anstrengungen weiter durch die Wüste aus Schnee. Ungeachtet der eigenen Strapazen entfernten sie sich von dem gewohnten Fleck, an dem sie sich das erste Mal trafen. Ihre kraftlosen Körper wurden von ebenso erschöpften Seelen kommandiert, die sich stets die Frage stellen mussten, welchen Sinn es noch machte, durch die Weiße Unendlichkeit zu marschieren. Einzig der Zusammenhalt untereinander, das gemeinsame Vorhaben, aus dieser weißen Hölle zu entfliehen, trieb sie noch voran und gab ihnen letzte Kraft zum Weg aus diesem Ort der Verzweiflung.
Die weiße Polarwölfin war die erste die den Geruch fremder Wölfe einfing und neugierig den Kopf emporreckte. Sie registrierte die Anwesenheit fremder Gestalten der selben Tierart und wurde von einer neuen Flamme zum Leben erweckt. Die Notiz der Fremden trieb die Drei zunächst weiter voran, denn natürlich enthielt Takata den beiden nicht vor, was sie bereits wahrgenommen hatte. Es hatte nicht lang gebraucht und Pilgrim und Skadi witterten den Geruch fremder Wölfe gleichfalls. Skadi musste eine unangenehme Vorahnung kommen, während Pilgrim nichts anderes tun konnte als sich auf das soziale Einfühlungsvermögen der beiden Fähen, besonders aber Takatas, zu verlassen, die gänzlich unvoreingenommen auf den Weg der Fremden schritt um sie zu treffen. Unklar darüber, ob das bevorstehende Zusammentreffen mehr Fluch oder Segen war, liefen sie weiter. Erst der Zweifel Skadis veranlasste sie trotz der Unwissenheit der beiden anderen Wölfe dazu, einen kurzen Halt einzulegen, bevor sie so ganz mit einem Schicksal zusammentraf, dass ihr noch verheerender sein konnte als das, was ihr sowieso bereits widerfahren war.
Auch der nicht weit entfernten Gruppe entging das Näherkommen der drei geschwächten Wölfe nicht. Allen voran Tihar LeNuit und der aufmerksamen kleinen Yuka fiel auf, dass ihr Alleinsein nicht länger eines war. Abgesehen von der gegnerisch gesinnten Seite der bereits nahe befindlichen Wölfe, Catori, Slifer und Zita, befanden sich nun auch drei weitere Wölfe in ihrer Nähe, von denen zumindest einer einen bekannten Geruch trug, der wenigstens dem schwarzen Rüden, Tihar, nicht gefallen mochte. Aber der Zusammenschluss der beiden Gruppen von Wölfen stand unausweichlich bevor. War die Witterung einmal in die Nase der jeweiligen anderen Wölfe gestiegen, ließ sich der Zufall nicht mehr vom Tisch wischen und eine (erneute) Begegnung sollte die Gemüter der acht Wölfe prägen.
Zusammen mit Zweifel, ja vielleicht auch einer Spur Erschrockenheit kehrten Zwietracht und Ärgernis in die Seele des schwarzen Rüden ein, denn die erneute Begegnung mit der braun-grauen Wölfin gefährdete seine neu erworbene, ranghöchste Stellung in der zweiten Gruppe. Die Vereinigung zu einem Rudel sollte seine Souveränität ein für alle Mal in Frage stellen und den Schwächsten unter ihnen, das war gegenwärtig Zita, eine neue Chance auf Anerkennung verleihen, bei denen keine persönliche oder gar körperliche Stärke gefragt war, wie die Aufnahme Pilgrims in der ersten Gruppe bereits gezeigt hatte.
Unter dem sonnenlosen Himmel traten zwei Gruppen zusammen, die zum Teil einander nicht kannten, zum Teil von Vorurteilen und Missverständnissen geprägt waren, die die Geduld beider Parteien auf eine harte Probe stellen sollten.
Takatas Wille, den Störchen zu folgen und sich in einen neuen Lebensabschnitt zu wagen um dem Tod zu entkommen, sollte die Zerreißprobe zwischen zwei verhärteten Fronten überstehen, was ihr nur mithilfe der guten Gesinnung der Schwächeren unter ihnen gelingen konnte. Nur die Offenheit für etwas Neues, die gleichzeitig von der Verzweiflung des Alten hervorgerufen wurde, konnte die letzte fehlende Zutat sein, die aus zwei unabhängigen Wolfsgemeinschaften und -verbünden ein neues Rudel schweißten, das bereit war den Weg in ein neues Morgen zu wagen, aus dem keiner ohne Weiteres ausgeschlossen werden konnte.
(Yuka, Slifer, Catori, Zita, Tihar LeNuit, Takata, Skadi, Pilgrim | Niederwald ) _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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Shato Morondo * *" title="*" border="0" />
Anmeldungsdatum: 29.09.2010 Beiträge: 4
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Verfasst am: 11 Nov 2010 12:30 Titel: |
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Weiter drüben, weg von diesem Gebiet, gab es Grün. Pflanzen wuchsen, das Wasser lief in seiner flüssigen Form. Er hatte es bereits ausgemacht, die Gegend auf dieser Halbinsel ein wenig erkundet, gezwungenermaßen, denn die Beutetiere, die er jagte, brachten ihn hin und wieder in dieses Pflanzenparadies. Aber er war unschlüssig. Was gab ihm den Anlass dort einzuziehen, warum sollte er ein Revier gründen, das noch dazu von unbekannten Pflanzen, Insekten und kleineren Wirbeltieren bewohnt war, wenn die Kälte doch etwas angenehm Stilles mit sich führte. Sein dickes Fell schützte ihn vor Auskühlung, ließ ihn aber zugleich deutlich sichtbar in der Landschaft erscheinen, wie er mit dem Pechschwarz auf Schnee lief. Schnee … das hier konnte man kaum mehr als Schnee bezeichnen. Es waren nur noch Krümchen, an einigen Stellen war das scheußliche Grün schon durchgebrochen und strahlte ihm entgegen voller Hohn und Spott. Fehlte nur noch, dass die Sonne wiederkam, dann begann es auch noch zu leuchten. Seine Augen hatten sich mittlerweile hervorragend an die Dunkelheit gewöhnt. Von ihm aus durfte es immer so bleiben, er vermisste die Sonne nicht. Es wirkte so viel angemessener, wenn alles im Dunkeln lag, es war der einzige Trost, zu wissen, dass nicht nur die eigene Seele im Dunkeln lag.
Shato Morondo hob den Kopf reflexartig hoch, sein Blick sah starr geradeaus, er ließ von seiner Beute ab. Ein Geruch? Natürlich ein Geruch. Hier gab es viele Gerüche, viele Gerüche die auf Leben hindeuteten. Allerdings gab es keinen Geruch, der je auf andere Wölfe hingedeutet hatte. Dieser hier kam ihm verdächtig vor. War das nicht der Geruch gewesen, der den Wölfen entsprach? Dummes Gerede … er musste doch wissen, wie Wölfe witterten, er selbst war doch einer! Seine Schnauze fuhr eher verzweifelt zu seinem rechten Vorderlauf und er sog zwei drei Male Luft durch seine Nase, bevor ihm einfiel, dass selbstredend nicht alle Wölfe gleich rochen. Sein Verstand ging nun wohl endgültig mit ihm durch. Hier gab es keine Wölfe, er selbst roch zwar wie einer, war aber charakteristisch nicht als solcher zu bezeichnen. Er war … etwas Eigenes eben, etwas, dass sich besser vor dem Rest der Welt versteckte. Wobei der „Rest der Welt“ nur noch ein kläglicher Rest war, nicht mehr als diese Halbinsel, dort draußen gab es nur Schnee, zumindest nach dem, was er wusste. Er fragte sich wieder einmal mehr, wie es eigentlich sein konnte, dass diese Insel noch Grün beherbergte, so viel wärmer war als die anderen Gegenden, die er seit dem außerirdischen Gestein zuvor durchquert hatte. Es war eine verhexte Insel, unheimlich war sie ihm, nicht harmonisch, sie war verlockend gefährlich. Vielleicht hat wurde er eines Tages selbst zur Beute anderer, die sich hier her flüchteten. Vielleicht wurde er zur Beute seines eigenen Verstandes.
Da war er wieder. War er sich eben noch sicher gewesen, dass dort nichts war, dass dort niemand war, so witterte er es auf einmal ganz deutlich, so deutlich, dass es ihm kalt über den Rücken lief – und es lag nicht an den mickrigen Resten von Schnee, auf denen er stand. Der Geruch eines weiblichen Wolfes erreichte seine Sinne. Das musste Einbildung sein. Es konnte gar nicht anders sein. Auf dieser Insel lebte kein Wolf, er wusste es ganz genau, immerhin war er schon vor etlichen Monden hier hergelangt und war trotz reicher Beute nie einem anderen begegnet, keine Reviermarkierung, keine Losungen, die darauf hindeuteten und schon gar keine Gerüche. Seine Sinne betrogen ihn, ganz sicher.
Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt seiner Witterung konnte er womöglich ohne Weiteres klären, in dem er sich umdrehte und ein paar Schritte in die Richtung lief, aus der die Witterung kam. Doch das ging nicht. Das war einfach unmöglich. Das war ein Verstoß gegen seine eigenen, ungeschriebenen Gesetze. Vermeide die Unruhe wann immer du kannst!
Feige wie es für ihn üblich war, ließ er seine Beute zurück und setzte seine Läufe befehlshaberisch in Gang. Tragen sollten sie ihn, tragen von diesem Ort, aus diesem sich anbahnenden Alptraum, den er zu erleben befürchtete. Er wollte das nicht, er wollte fortgehen und nie wieder die Ahnung einer fremden Witterung erhalten. Seine schweren Läufe trugen ihn rhythmisch weiter von hier fort, immer geradeaus, bis zum Ende des Schnees.
(Storchenhalbinsel, Chihiro) |
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Skadi Auf rastlosen Pfoten
Anmeldungsdatum: 06.04.2010 Beiträge: 133
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Verfasst am: 13 Nov 2010 17:12 Titel: |
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Sie wusste nicht, wie weit sie bereits gegangen waren. Vermutlich nicht besonders weit, doch die kurze Strecke, die der geübten Wanderin unter normalen Umständen nicht einmal ein müdes Lächeln abgerungen hätte, stellte sich nun als anstrengend und kräfteraubend heraus. Der ständige Schmerz in ihrem Hinterbein erinnerte sie daran, dass sie nicht gerade auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte war. Ohne die stärkende Mahlzeit hätte sie vermutlich längst nicht mehr weiter gekonnt, doch auch so machte sich nun Müdigkeit in den schmerzenden Muskeln breit. Immer wieder war einer von ihnen ein Stück zurückgeblieben, war langsamer geworden, mitunter auch sie selbst, wenn ihr Hinterbein unglücklich in einer Schneewehe einsank. Doch jedes Mal hatten die anderen gewartet und so stapften sie gemeinsam voran, bis Takata eine Witterung aufgefangen hatte. Andere Wölfe! Das konnte Fluch oder Segen gleichermaßen sein, doch angesichts ihres Zustandes wohl eher Segen. Sie waren auf helfende Wölfe angewiesen, jemand, der noch jagen konnte. Im Moment konnten sie nicht wissen, wann zumindest einer der drei so weit genesen war, dass er allein in schwierigem Terrain Beute reißen konnte. Nein, andere Wölfe waren eine gute Sache.
Je näher sie an die anderen Gruppe herankamen, desto besser ließen sich die einzelnen Gerüche herausfiltern. Es musste eine eher kleine Gruppe sein, mit einigen Fähen. Doch sie konnte auch ganz klar den Geruch eines Rüden herausfiltern, einen nur zu bekannten Geruch.
“Wartet“, hatte sie sofort gesagt und die anderen beiden hatten inne gehalten. “Ich kenne diesen Rüden.“
Am liebsten hätte sie sofort kehrt gemacht, hätte sich in die entgegengesetzte Richtung gewandt und einen weiten Bogen um sie gemacht, doch sie musste einsehen, dass es nicht klug wäre. Sie durfte sich nicht von ihren Gefühlen, Sympathien oder Aversionen leiten lassen, sondern nur von ihrem Verstand. Und es war nun einmal vernünftig, trotzdem zu diesen Wölfen zu gehen. Sie waren sich nun schon so nahe, dass es beinahe ausgeschlossen war, dass sie nicht bemerkt worden waren. Dieser Tihar LeNuit oder wie auch immer er sich genannt hatte mochte ein unsympathischer Dickkopf sein, aber er war kein Idiot. Unmöglich, dass er sie nicht bemerkt hatte. Doch auch wenn dieses Zusammentreffen somit unter keinem guten Stern stand, so barg es doch auch Chancen. Die Tatsache, dass er sich mit anderen Wölfen zusammengetan hatte, zeigte nur, dass auch ihm die Vorteile, die eine Gemeinschaft bot, bewusst waren. Sicherlich hatte er sich wohl kaum aus Spaß oder einer plötzlichen sozialen Regung heraus mit anderen zusammengeschlossen. Die Chancen standen also gut, dass auch er selbst Probleme gehabt hatte oder zumindest noch weitere Wölfe akzeptieren würde. Er war zwar kompliziert und scheinbar auch leicht reizbar und trotzig wie ein Welpe, doch auch fähig und intelligent. Ein Rüde wie er konnte ihnen von Vorteil sein, wenn sie bereit waren, seine unerfreulichen Eigenheiten zu ertragen. Allerdings müssten sie die andere Gruppe dann immer noch davon überzeugen, dass sie nicht völlig nutzlos waren. Sie presste ihre Zähne aufeinander und spannte ihre Kiefermuskeln an. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden. Doch zunächst einmal musste sie Pilgrim und Takata klarmachen, worauf sie sich da einließen.
“Er ist … schwierig.“ Das war noch zurückhaltend ausgedrückt, doch sie wollte ihnen nun keine Angst machen. Trotzdem war eine Warnung angebracht, für alle Fälle. Sie sollten nicht gänzlich unvorbereitet aufeinanderstoßen.
“Wir sind nicht gerade in bestem Einvernehmen auseinander gegangen. Es wäre also besser, wenn du voran gehen würdest, aber sei vorsichtig.“ Die Worte waren klar an Takata gerichtet, hielt sie es doch für unwahrscheinlich, dass Pilgrim überhaupt etwas dazu sagen oder tun würde, auch wenn er wahrscheinlich durchaus aufmerksam zuhörte - er hatte sich doch schon etwas verändert. Takata hingegen würde vermutlich freudig erregt auf die anderen Wölfe zu spazieren. Ihre Offenheit würde jene vielleicht friedlich stimmen, doch trotzdem würde es keine entspannte Begegnung werden, ganz und gar nicht. Eindringlich musterte sie die Weiße, versuchte ihr klar zu machen, dass die Situation ernst war.
(Pilgrim und Takata, in der Nähe von Tihar, Yuka, Zita, Catori und Slifer | Niederwald) _________________
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 13 Nov 2010 20:48 Titel: |
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Mit der Zeit hatte sich Takata fast an den Schmerz gewöhnt, er gehörte leider schon fast mit zu den normalen Bewegungen, sie fühlte ihn wie sie den Schnee unter ihren Boden spürte. Er gehörte leider dazu, sie hatte nicht die Hoffnung, dass er sobald nachlassen würde. Auch die Dunkelheit war mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden. Sie hatte schon vergessen wie lang es her war, dass sie den Sonnenschein das letzte Mal in ihrem Gesicht gespürt hatte. Sie vermisste die Sonne sehnlichst, aber das Verlangen nach ihr machte es nicht besser. So sollte sie wenigstens versuchen ihre Gedanken abzuwenden. Das kommende Ereignis sollte ihr dabei helfen.
Takata witterte fremde Wölfe, es mussten mindestens vier sein, vielleicht noch mehr. Auch einen Welpen konnte sie ausmachen. Sie richtete ihre Ohren erwartungsfreudig auf und ließ ihre Nase weitere Witterungszüge einatmen. Sie blieb stehen, als Skadi genau das tat und sah die braun-graue Wölfin an. Was hatte sie? Wie es für die Fähe üblich war, hielt sie damit nicht lange hinterm Berg. Sie äußerte Bedenken. Es ging um die fremden Wölfe, natürlich. Die Weiße blinzelte Skadi neugierig an. Sie schien außergewöhnlich besorgt, noch kritischer als sonst. Sie sprach also von einem Rüden, dessen Begegnung sie fürchtete oder zumindest nicht gern hatte. Welchen Rüden aber genau meinte sie? Das sagte sie ihr nicht. Takata witterte mindestens zwei männliche Düfte, zwei Rüden waren es ganz sicher, vielleicht auch mehr. Rüden … das mochte viel bedeuten. Vielleicht waren sie ein Segen und konnten ihnen helfen, die sie alle Drei verletzt waren. Schlimmstenfalls betrachteten sie die drei Wölfe als Konkurrenten oder zumindest als eine Last, was sie sich bei Pilgrim leider nur zu gut vorstellen konnte. Dann waren sie unter Umständen sogar in Gefahr. War es das, was Skadi meinte? Takata musste nachdenken, wie sie weiter verfahren sollten. Was bedeutete es schon, dass Skadi Bedenken übte? Sie hatte ständig Zweifel in allem, was sie taten. Nie ging sie aus reiner Neugier an eine völlig neue und unbekannte Sache heran, immer hatte sie Zweifel, wie klug das war und was das mit sich bringen konnte. Die Weiße rümpfte die Nase ein wenig. Sie war eigentlich sehr froh gewesen über die Botschaft, dass sie hier doch nicht ganz allein und verloren waren in dieser Eiswüste. Die fremden Wölfe mochten ihre Rettung sein. Wenn sie sie nicht aufnahmen sondern verstoßen wollten, konnten sie sich immer noch darüber ärgern. Aber die Hoffnung von Vornherein aufzugeben, passte wahrlich nicht zur weißen Polarwölfin.
Skadi berichtete von ihrer Begegnung mit diesem vermeintlich „schwierigen“ Rüden. Was bedeute das für Skadi? Was bezweckte sie mit ihren Bedenkensäußerungen? Welcher Wolf war denn für sie nicht „schwierig“? Womöglich war dort noch ein Wolf wie Pilgrim und sie hatte keine Lust, dass Takata sich auch ihm annahm, weil sie nicht jeden vermeintlichen Schicksalsschlag akzeptierte, sondern immer versuchte, das Beste zu erreichen. Takata setzte sich schon wieder in Bewegung, bevor die braun-graue Fähe ihren letzten Satz beendet hatte. Was sollte ihnen denn noch passieren? Sie waren verletzt, hatten kaum Hoffnung auf eine nächste, erfolgreiche Jagd und irrten irgendwo in der Schneewüste umher. Mit Skadis vorurteilsbelasteter Einstellung konnte sich Takata gut vorstellen, dass für sie auch der besagte Rüde „schwierig“ war. Davon ließ sie sich nicht beirren. Voller Neugier und von einer immensen Hoffnung begleitet, trat Takata den Weg an, um die letzten Schritte bis zum ersten Sichtkontakt zurückzulegen, nicht ohne sich jedoch vorher anzukündigen, um nicht doch unwillkürlich einen Zorn heraufzubeschwören, der in die Begrüßung der Fremden übergehen konnte. Die hoffnungsfrohe Fähe stieß ein lautes Heulen aus und verkündete damit ihr sicheres Näherkommen.
(Pilgrim, Skadi, Tihar LeNuit, Yuka, Slifer, Catori, Zita - nahe Funkelfall) _________________
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Chihiro ' '" title="'" border="0" />
Anmeldungsdatum: 08.11.2010 Beiträge: 6
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Verfasst am: 15 Nov 2010 8:56 Titel: |
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Chihiro war sich zu 99 Prozent sicher das hier, wo sie jetzt stand noch eben ein anderer Wolf war und seine Mahlzeit zu sich nahm. Diese Erkenntnis gab ihr das tote- schon verunstaltete- Tier. Ihr Hase, den sie immer noch im Maul trug und langsam sein Gewicht zur Last wurde, ließ sie achtlos auf den Boden fallen und widmete sich stattdessen der anderen Beute zu. Sie schnüffelte daran. Er roch frisch. Um sich jedoch ganz sicher zu sein, leckte sie mit ihrer Zunge über die Wunde und ließ sich das Blut auf der Zunge zergehen. Es war warm.
Nun hatte Chihiro ihre Bestätigung. Der Rüde musste sofort die Flucht ergriffen haben, als er sie gerochen hat. Doch welchen Grund hatte er dazu? Die weiße Wölfin schnaubte und die warme Luft, in Form von weißem Rauch, stieg hoch. In Gedanken beobachtete Chihiro es. Wie der Rauch sich ausbreitete und schließlich ganz verblaste. Sie spielte mit dem Gedanken die Fährte erneut aufzunehmen und dem Wolf hinterher zulaufen. Sie war überzeugt von sich, dass sie ihn noch einholen würde, doch etwas ließ sie nicht gehen. Es war als ob ihre Läufe eingefroren wären. Es war zwar ihr Wunsch nicht alleine mehr zu sein, doch es war ihr Ego das sie stehen ließ.
Erschöpft verlagerte Chihiro ihr Gewicht auf die andere Seite und starrte vor sich hin. Eine Welle der Müdigkeit überkam sie und sie wollte nichts Sehnlicheres als schlafen. Sie musste schnell einen kleinen Unterschlupf finden. Irgendwo musste es hier doch eine Höhle geben, wo sie für eine Nacht bleiben könnte? Noch einmal warf sie einen sehnlichen Blick in die Richtung, in die der Rüde verschwunden war. Sie konnte es einfach nicht lassen. Sie musste sich bemerkbar machen. Oder auch dem Wolf zeigen, dass sie friedliche Absichten hatte. Stark hob sie ihren Kopf an und öffnete ihr Maul leicht. Ein lautes, langes heulen drang aus ihrer Kehle und wurde vom Wind fortgetragen. Lange hielt es noch an, bis Chihiro immer leiser wurde und schließlich das heulen ganz erstarb. Innerlich hoffte sie natürlich, dass es der Fremde gehört hat und nicht schon zu weit weg war. Ohne einen weiteren Gedanken zu verlieren, lief sie los. Ihre Beine bewegten sich wie von selbst. Es schien viel mehr, als ob sie vor etwas flüchtete. Doch vor wem? Kein Bär und auch kein Wolf weit und breit, der ihr Ärger bereiten würde. Wehmütig kniff sie ihre Augen leicht zusammen. Zum einen weil der dichte Schneebefall sie dazu zwang und zum anderen bemerkte sie einen Stich in ihrem Herzen.
Allein. Ja, das war sie. Wie so oft spuckte dieses Wort in ihrem Kopf herum. Es macht die sonst so taffe Wölfin traurig. Sie vermisst den Trubel eines Rudels. Die Aufmerksamkeit die man ihr schenkte. Sie schluckte den Kloß runter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte und versuchte keinen weiteren Gedanken daran zu verlieren. Nun war sie eben allein. Sie musste einfach das Beste daraus machen. Es nützte nichts, wenn man mit sich selber mitleid hatte. Sie hatte sich die Monate hier gut durchgeschlagen und warum sollte sie es auch weiter hin nicht schaffen? Wieder gestärkt durch diesen Gedanken blieb Chihiro stehen und schloss kurz ihre Augen. Sie versuchte ihren Atem zu beruhigen und atmete tief die Luft ein, um einen Geruch zu finden der ihr irgendwie bekannt vor kam. Doch sie merkte, dass auch hier kein bekannter Duft war. Sie war anscheinend weiter von ihrer Höhle entfernt als gedacht. Chihiro öffnete wieder ihre Augen und sah sich um. Bäume. Nichts als Bäume waren zu sehen. Ihre Läufe taten weh. Drohten schon einzuknicken. Sie konnte nicht weiter laufen. Sie war einfach zu müde. Neben einem Baumstamm legte die weiße Wölfin sich in den kalten Schnee. Leicht zitternd rollte sie sich zusammen. Sie biss ihre Zähne zusammen und kniff ihre Augen fest zu. Sie wollte sich nur etwas ausruhen, aber sie durfte auf… Gar keinen Fall… Einschlafen…
(Storchenhalbinsel – [Shato Morondo] ) |
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Pilgrim Vom Schicksal gezeichnet
Anmeldungsdatum: 27.03.2010 Beiträge: 60
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Verfasst am: 15 Nov 2010 21:43 Titel: |
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Der Graue Rüde hatte bald jegliches Zeitgefühl verloren. Er hatte das starke Gefühl auf der Stelle zu treten und gar nicht voran zu kommen. Oft sah er sich um und blieb dadurch oft zurück, doch er musste einfach wissen ob er Weg gut gemacht hatte oder ob seine Befürchtung wahr war. Doch egal wie oft er sich umdrehte, egal wie sehr er sich anstrengte etwas in dem Schneesturm zu erkennen, er hatte mit jedem Mal mehr das Gefühl auf der Stelle zu treten.
Der fallende Schnee und der Wind verwischten fast sofort wieder alle Spuren die der Rüde mit großer Anstrengung im Schnee hinterlassen hatte. Dann auch noch die ewige Dunkelheit und die ständig gleich aussehende Schneelandschaft…
Pilgrim schnaubte geräuschvoll und schüttelte sich dann energisch. Davon wurde ihm zwar schwindelig doch alles war besser als dieses Gefühl von Niedergeschlagenheit. Grimmig starrte er in den schwarzen Himmel während er sich beeilte wieder zu Takata und Skadi aufzuschließen.
Auch er vermisste die Sonne. Der Schmerz in seinem geschundenen Körper, den alten Knochen wurde langsam nervig und äußerst lästig.
Schlecht gelaunt dachte er darüber nach, wann er zuletzt ein richtiges Sonnenbad genommen hatte, doch es fiel ihm nicht mehr ein.
Gerade als er wieder in schönen aber längst vergangenen Erinnerungen versinken wollte, nahm seine Nase einen Geruch in der eisigen Luft wahr… Wölfe!
Unsicher blieb stehen, sah verunsichert zu Takata und Skadi.
Der unverkennbare Geruch von Fähen und der strenge Geruch anderer Rüden lag in der Luft, was Pilgrim so gar nicht gefiel. Es war ihm schon klar, dass er ihnen nicht komplett aus dem Weg würde gehen können, doch das was Skadi dann anmerkte, ließ den Grauen tief zusammenzucken.
Ein schwieriger Rüde also… Er wusste was er war, wie er auf andere wirkte und genau deshalb scheute er den Kontakt zu Fremden (besonders Rüden) so. Er wusste, was mit ein wichtiger Punkt unter Rüden war… Die Rangordnung, auskämpfen wer der Beste, der Stärkste war, wer das Sagen im Rudel hatte…
Pilgrim fiepte leise als Takata ihr Heulen erklingen ließ. Der Graue wusste ganz genau, dass er gegen andere Rüden keine Chance hatte und auch wenn ihm so etwas wie seine Stellung im Rudel ganz egal war, demütigen lassen wollte er sich dennoch nicht. Zumal er nichts für sein Aussehen, seine Art und sein Schicksal konnte…
Mit stark gemischten Gefühlen sah er Takata von der Seite her an. Er hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend…
Pilgrim ist bei Skadi, Takata, Tihar LeNuit, Yuka, Slifer, Catori, Zita - nahe dem Funkelfall |
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 16 Nov 2010 13:37 Titel: |
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Achtung: Dieser Beitrag spielt zeitlich vor dem ersten Npc-Beitrag ‹‹.
Slifer
± Lilium ±
Was war das gewesen? Ein immenser Schmerz hatte seinen Körper durchfahren wie ein Blitzschlag, seine Muskeln hatten unweigerlich gezuckt und ihm jede Möglichkeit zum Denken geraubt, während er auf den Boden geworfen wurde und Bekanntschaft mit dem eiskalten Schnee hatte machen müssen. Wie betäubt blinzelte er über die aufgewühlte Schneeschicht, einige Krümchen berührten sein rechtes Auge, überall standen die Beine von Wölfen, ein schwarzes Paar, ein graues Paar und die verschwommene Gestalt Zitas am Boden weiter drüben.
Sein Atem war unregelmäßig geworden, er musste tief nach Luft schnappen um nicht zu ersticken. Die Kälte des Schnees hatte etwas Totes, es fühlte sich nicht mehr normal an. In den ersten Augenblicken wagte er es gar nicht auch nur eine geringste Bewegung zu machen, aus der Angst heraus, seine Knochen würden sofort zerbrechen als seien sie aus dünnen Stöckchen, aber das war natürlich vollkommen paranoid. Weder ein Blitz hatte seinen Körper getroffen noch war er dem Tod nahe. Es war nicht mehr als die Antwort des schwarzen Fremden gewesen, sein gewalttätiger Akt, mit dem er ihn zu Boden geworfen hatte, nachdem er ihn gebissen hatte. Doch ganz abwegig waren seine Vorstellungen nicht. Als er seinen rechten Lauf bewegen wollte, spürte er wieder den Schmerz, den er auch während des Bisses gespürt hatte, er war nicht weniger schlimm als beim ersten Mal. Ob da Blut war? Aber spätestens die tiefe Stimme, die so voller Hass und Verachtung klang, die von seinem Widersacher ausging, brachte ihn in die Realität zurück. Der heiße Atem seines Feindes schmeckte ihm ganz und gar nicht. Wie in Trance beobachtete er die wütenden Facetten in seinem Gesicht, es schien fast, als zitterte es, während er diese Worte blaffte. Vielleicht war es auch nur sein Gehirn, das noch immer hin- und herging, weil der Schlag auf den Boden so unangenehm schmerzhaft gewesen war.
Er verstand nicht, was dieser Tihar sagte, es war etwas von töten und sterben, also sollte er wohl auch noch froh sein, dass er ihn nicht umbrachte? Slifer kam eine unwillkürliche Wut auf. Natürlich verspürte auch er diesen Hass, der gewaltige Unterschied aber war, dass Tihar keinen Augenblick gezögert hatte ihn anzugreifen. Augenscheinlich hatte der junge Kerl seine Berührung ein wenig falsch interpretiert. Okay, ein wenig war maßlos untertrieben, er hatte es zum Anlass genommen einen Kampf anzuzetteln und er selbst wäre tot, hätte er es noch weiter getrieben.
Statt ihm die Kehle durchzubeißen, wie er es ihm beinahe schon zugetraut hätte, wandte er sich aber an Zita und fuhr auch sie unwirsch an, dass es sein natürliches Gefühl von Gerechtigkeit in seinen Fugen erschütterte. Wie konnte er es wagen auch sie mit hineinzuziehen? Sie war schwach, lag am Boden und hatte sowieso schon alles verloren, was konnte sie dafür, dass sie beide in ein kleines Missverständnis geraten waren? Alles halb so schlimm, zumindest so lange er den beiden Fähen nichts tat. Offensichtlich verdrehte der schwarze Wolf hier einiges, Slifer hatte Yuka nie etwas Böses gewollt, er war nicht von der Sorte die jemand Unschuldigen Schlimmes tat, nur damit er jemand anderem schaden konnte. Er war bereit auf gleicher Augenhöhe zu kämpfen … aber, von kämpfen konnte vielleicht nicht ganz die Rede sein. Wenn das ein Kampf gewesen war, dann hatte er wohl fürs Erste verloren. Er konnte sich nun aufrappeln und diesen Vollidioten auch einmal attackieren, er meinte, richtig attackieren, mit Bissen, jeder Menge Kraft und ohne jede Rücksicht. Vielleicht wurde es dann schwer der unschuldigen Yuka zu erklären, warum ihr Begleiter diese Strafe hatte spüren müssen, aber für den Rüden selbst empfand Slifer nicht den Hauch von Anteilnahme. Niemand von ihnen würde ihn wirklich vermissen, wenn er durch seine eigene Überheblichkeit sein Leben verlor, oder? Yuka vielleicht zu Anfang, ein bisschen … aber den hatte sie doch bestimmt schnell vergessen?
Aber während Slifer versuchte sich wieder aufzurichten um dann zu entscheiden, wie es weiterging –Tihar hatte sich inzwischen ganz von ihm abgewandt–, da bekam er mit, wie Yuka zu Zita gegangen war und ihr etwas zuflüsterte. Er war leider nicht im Stande anhand Zitas Reaktion zu lesen, was sie ihr verraten hatte, das war wohl ein Gespräch unter Fähen … aber irgendwie schien es die Grau-Weiße nicht glücklicher gemacht zu haben, jedenfalls rollten ihre Augen ausdruckslos hin und her, während ihre Miene anhaltend traurig war.
Slifer seufzte, ächzte, er war entkräftet, dabei hatte er selbst kaum etwas Gewaltvolles getan. Aber da war wieder der Schmerz, der ihn so sehr stach, als steckte ein Stachel von einer ganzen Rutenlänge in seinem … Hintern. Welch eine Demütigung. Wieso hatte er ihn dort gebissen? Der Miesling liebte es wohl, andere zu demütigen und fertig zu machen, wo es nur ging, wenn sie nicht bedingungslos machten, was er sagte. Ein Grollen durchfuhr ihn … aber … es war nicht fähig nach außen zu dringen. Ja war er feige? Warum knurrte er den Dreckskerl nicht an, wie es sich gehörte? Aber sein anhaltender Schmerz zwang ihn zur Rücksicht. Der Rüde hatte ihm einen Denkzettel verpasst, der seine Wirkung nicht verfehlte. Slifer sah entgeistert auf die zerwühlte Schneedecke. Der Schmerz … die Kälte … die unangenehme Hitze aus dem Maul seines Widersachers und der betrübte Blick der hübschen Zita … das alles war kein Grund zum Fröhlichsein. Viel weniger noch, auch ihn überfiel eine Welle der Depression, er spürte wie sich ein Gefühl von Scham und Mutlosigkeit auf ihn legte, wo eigentlich Hass, Wut und Dominanz zu finden sein sollten. Er musste dem Schwarzen doch einhämmern, dass sein Verhalten absolut unsozial war, ja geradezu kindisch? Aber trotz allen Willens zur Verachtung entflammte das Feuer des Hasses nicht neu, nur der Schmerz der inneren Gebrochenheit lag auf ihm wie ein düsterer Schatten. Slifer hatte den Fremden unterschätzt. In seiner … ja, was war es eigentlich, Liebe? Zu Yuka, dem kleinen Welpen, und in seinem missgebildet-großen Selbststolz hatte er ihn zu Boden geschlagen, nicht ohne ihn vor den Augen der drei Fähen aufs Ärgste zu demütigen. Der Schmerz hielt an, auch der körperliche, wenn er seinen Lauf anzog, stach es ihn wieder wie beim ersten Mal, als ob seine Zähne noch immer in seinem Leib steckten. Er zog die Luft an, kniff die Augen zu, legte seine Ohren an.
Dieses Ungeheuer war im Stande alles kaputt zu machen. Waren sie nicht ein frohmutiges, kleines Rudel aus zuversichtlichen Wölfen gewesen, die sogar bereit waren eine alles verloren geglaubte Fähe bei ihnen aufzunehmen? Nein nein nein, was redet er sich ein. Das Rudel, als dass er es bezeichnete, hatte nur aus ihm und Catori bestanden. Zita selbst war schon da, wo … wo er nun auch stand, lag … Tihar LeNuit war von Beginn an ein Verräter in der eigenen Reihe gewesen, der wie ein schädlicher Pilz aus dem Boden gesprießt war um alle umstehenden Pflanzen zum Eingehen zu bringen um allen Platz im Wald für sich beanspruchen zu können und sein einziger Trieb, Yuka, hielt zu ihm als war sie nur ein externer Teil seines Körpers, ein fünfter Reißzahn, mit dem er anderen die Kehle rausriss, wenn er auch noch am Wachsen war. Catori? Sie hatte zwar nie widersprochen, wenn er vom eigenen Rudel geredet hatte, aber irgendwie hatte sie es auch nicht bestätigt. Catori hatte eigentlich kaum etwas bestätigt oder Widerspruch eingelegt? War er etwa so schrecklich, dass sich niemand außer Tihar gewagt hatte, Einspruch zu erheben, wenn den anderen etwas an seinem Plan nicht gefiel? War es wirklich so, dass Catori so sehr mit ihm zusammenhielt, dass sie nie Bedenken äußerte oder war sie schon zu einer Art Handlangerin verkommen, dass sie geistig nicht höher stand als die entseelte Yuka? War er … ja war er letztendlich genauso schlimm, blind, taub und beschränkt wie dieses schwarze Ungeheuer, das noch immer vor seiner Nase tanzte und alle anderen, die nicht unter seinem Schutz standen, zum Narren hielt? Nein nein nein, wie Tihar, so wollte er wirklich nicht sein, so konnte er gar nicht sein, dafür fehlte es ihm an der nötigen Abgebrühtheit. Sollte eines Tages ein Tier des Waldes daherkommen, das genau solche Pilze fraß, wie er einer war und den anderen wieder Platz zum Gedeihen ermöglichte. Irgendwann … war auch sein Tag gekommen.
Seine Pfoten zitterten, das musste er zu seinem Erschrecken feststellen. Ja was denn? Hatte ihn dieser Stoß schlimmer mitgenommen, als er zunächst geglaubt hatte? Oder hatten Tihars Zähne gleich ein Gift initiiert, das ihm jetzt das Leben raubte? Zutrauten wollte man es ihm, vielleicht übertrug sich sein schlechter Charakter jetzt auf ihn und er verwandelte sich ebenfalls in einen lebendigen Zombie und fraß alle auf, die ihm nicht passten.
Langsam trottete der schwarze Wolf abseits, seine Pfoten wateten durch den Schnee, der so leichenblass am Boden lag. Mit jedem Schritt stach es ihn, hinten, am Oberschenkel, wo es ihn so demütigte. Obwohl sich der andere Rüde von der Gruppe entfernt hatte, er wusste nicht was er jetzt vorhatte, aber er wollte es auch gar nicht wissen, so spürte er die schlechte Aura, die diesen Ort umgab, doch nach wie vor. Sein Schmerz und die Kälte, die ihn durchfuhr, Zitas mutloser Blick nachdem Yuka zu ihr gesprochen hatte, dass man kaum meinen mochte, dass ein Welpe im Stande war jemanden so traurig zu machen, Catoris immerwährender, nichtsaussagender Blick ohne jedes Zeichen einer nennenswerten Reaktion, Yukas Unschuldsmiene, die so perfekt erstrahlte, dass sie wirklich nicht mehr als die Marionette eines machtgeilen, selbstverliebten Egoisten sein konnte und … die Miene, die er ganz bestimmt nie wieder in seinem Leben sehen wollte, die er nicht noch einmal ertrug, weil sie seine Seele wie ein Stein gegen Glas zum Zerschmettern brachte … die dieses schleimigen, gewaltbereiten Rüden, der vor Siegessicherheit nur so strahlte, dass man nicht das Gefühl hatte, dass er selbst überhaupt so etwas wie eine Seele mit sich führte. Wahrscheinlich war das überhaupt die Geheimwaffe des Schwarzen, er hatte selbst weder Gefühle noch Vorlieben, dass es kein Problem für ihn war, unter Einsatz seines eigenen, wertelosen Lebens gegen andere zu wettern, zu kämpfen und sich wie ein lebendiges Geschoss gegen alles zu richten, dass er als zerstörensnotwendig erachtete. Kein guter Fleck für einen Wolf mit entwürdigtem Stolz, den er eben noch so sicher auf seinen Schultern zu tragen geglaubt hatte.
Was dachte sie nun, Catori? Er hatte sich das die ganze Zeit fragen können, denn außer ein paar theoretisch-begründeten Aussagen war von ihr nichts gekommen. Er hatte sie schätzen gelernt, sie von Beginn an gemocht und zu kennen geglaubt, erst jetzt, nachdem sie immer noch dort stand und nichts tat, als ihren Kopf hin- und herzuschwenken und zweidimensionale Worte auszusenden, wurde ihm klar, dass er eine ganz andere Catori in seinen Augen gesehen hatte, als sie es war. Wer war Catori? Er wusste es nicht. Nicht die Wölfin, die er gemocht hatte, nicht die, die auf ihn zugekommen war und ihm gesagt hatte, dass er sich nicht schämen brauchte, die ihr so schön erscheinendes Fell an seinen Kopf gedrückt hatte und ihm etwas von ihrer Wärme abgegeben hatte, als er sich am meisten danach sehnte. Catori … war Yuka, war die erwachsene Yuka, die Yuka, die er nie in seinem Rudel wollte. Sollte sie doch mit ihrem Verderben gehen, mit dem Meister des Todes in seinem tiefschwarzen Gewandt, ins Reich der Seelenlosen wandern und dort zu einem Zombie heranwachsen, die ihr Leben lang an der Seite des Herrschers der Gefühllosigkeit über die Verdammten regierte, die sich nicht dagegen wehren konnten.
„Ich … komm’ gleich wieder … geh nur rasch … mal … jagen, auf die Jagd, jagen …“,
kamen die Worte tropfenartig aus seinem Innern, um in einem schwammigen Gestammel aufzugehen und damit jegliche Chance auf Verständnis zu verhindern. Sein Kopf schmerzte, das Stechen hielt an, die Gegend löste sich immer wieder auf und die Facetten liefen ineinander über, denn sein Blick war nicht mehr ungetrübt. Sein Optimismus, seine gute Einstellung, seine Hoffnung auf ein starkes Miteinander, das dem Untergang der Welt entkam, war nichts weiter als ein Wunschtraum gewesen, aus dem er gerissen worden war, von jemandem, der dem Meteoriten an Gefährlichkeit und verheerender Auswirkung nur so trotze. Nein nein nein, es war nicht das vibrierende Gehirn, das seinen Blick auflöste und alles in eine angenehme Weiche tauchte, die so undeutlich war wie seine andauernde Wahrnehmung, schief, nicht real, die es nie gewesen war. Es war die Nässe, die sich ansammelte, die den salzigen Geschmack bis zu seiner Zunge trug.
Das einzige, was noch zuverlässig, unermüdlich arbeitete, waren seine zittrigen Läufe, die sich durch den hohen Schnee wühlten und seinen gedemütigten Leib durch die Dunkelheit trugen. Immer mehr Flocken setzten sich auf seinem Fell ab und ließen ihn langsam eins werden mit der Umgebung des Nichts’. Nun also wusste er, wie sie schmeckten … diese … Tränen …
(Slifer war bei Zita, Catori, Tihar und Yuka; jetzt im Nirgendwo) _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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Tihar LeNuit Ψ Vulcanus – Ruhende Macht Ψ
Anmeldungsdatum: 02.03.2010 Beiträge: 70
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Verfasst am: 16 Nov 2010 16:53 Titel: |
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Yuka war doch ein Schatz. Eine lebendige Trophäe für ihn. Sie war der Beweis schlechthin, dass er die Macht hatte, denn wenn man selbst so schwach und zerbrechlich war, schmiegte man sich selbstverständlich an die Seite dessen, der einem als einziger sicheren Schutz vor allem Schlechten bieten konnte. Egal ob Bären, aufgeblasene Wichtigtuer oder verführerisch jammernde Fähen mit süßestem Blick; sie sollte den Schutz bekommen, den sie benötigte. Er war wirklich gespannt, was aus ihr einmal wurde, wie hübsch sie wurde, wenn sie erst einmal den Rang eines niedlichen Fellknäuls verlassen hatte und sich die Rüden um sie herum buhlten. Das war nicht nur witzig anzusehen, es sollte ihn auch mit Stolz erfüllen, denn ohne ihn war ihr die Chance verwehrt, in den Genuss zu kommen, wenn sich andere Wölfe die Köpfe einschlugen um Aufmerksamkeit von einer so wunderschönen Fähe zu erhalten. Aber noch war das Geträume nichts weiter als Illusion, noch war Yuka beeinflussbar und genau darauf kam es an. Forme die Masse noch so lang sie weich ist, ist sie erst einmal erhärtet, wird niemand mehr ihre Form verändern können. Selbst wenn er eines Tages starb und Yuka noch ihr ganzes Leben vor sich hatte, so konnte er sich sicher sein, dass sie noch gut von ihm sprach, obgleich er es nicht mehr mitbekam. Welch glorreiche Zukunft, nicht vollumfänglich, denn er beherrschte keineswegs ein ganzes Tal voller Wölfe, aber dennoch ausreichend. Er brauchte nicht die Wertschätzung einer ganzen Ansammlung von Dummköpfen, ihm genügte die Anhimmelung einer einzigen. Doch damit das ausreichte, war es ebenso notwendig, dass die Polarwölfin zu einer klugen Fähe heranwuchs. Sie durfte keineswegs dumm sein, sie musste überlebensfähig bleiben, damit seine Mühen nicht umsonst waren. Sie musste noch viel lernen, doch zumindest wusste das Tier bisher schon einmal, dass man sich nicht den hohlen Versprechen irgendwelcher netten Tanten oder liebäugelnder Kräfteträumer hingab, schon gar nicht mit denen ging, die sich vermeintlich erfolgreich durch die Welt weinten und durch Mitleid und Zuwendung mächtiger wurden als der stärkste Wolf im Rudel. Vielleicht erkannten sie irgendwann einmal, dass diese Zita sie mit ihren emotionalen Ausbrüchen perfekt in der Hand hatte, dass sie sie lenkte und steuerte wie es ihr gerade passte. Natürlich hatte die Arme nicht mitjagen müssen, sie hatte doch ein solch schweres Schicksal zu verkraften, den Verlust einer, die noch weniger lebensfähig gewesen war, als sie selbst es war. Ach, überlebensfähiger war die auch nicht! Sie hatte den Angriff des Bären doch nur überlebt, weil dieser – holzköpfig wie er war –, Yuka angegriffen hatte und ihn, Tihar, damit aufs Äußerste herausgefordert hatte, dass ihm keine andere Wahl blieb als ihn nachhaltig unschädlich zu machen. Mit nur einem Auge und einem, das so schmerzte, dass er nicht mehr wusste wer er war, konnte er natürlich nicht einmal mehr eine zeternde Grauwölfin fertig machen, so ein Bär war eine Witzfigur. Er aber hatte dafür alles einstecken müssen. Er hatte eine Wunde am Kopf, Schmerzen im Körper und die schrecklichen Erinnerungen an seine schwache Zeit wieder lebendig vor Augen, nur damit ein Bär nicht mehr Amok lief. Sie hatte davon profitiert, der Dank war, dass sie ihre Verbitterung nun an ihm ausließ, strampelte und zappelte wie ein Insekt, das am Boden lag. Aber nicht einmal die Richtigstellung war er ihr schuldig, sollte sie doch mit ihren perfiden Lügen zu Grunde gehen, sollte sie die anderen mit Fantasiegeschichten auf ihre Seite ziehen, das alles scherte ihn überhaupt nicht. Er ließ sie alle hinter sich, die Wichtigste hatte er bei sich und das ohne, dass er sie mit Gewalt dazu hatte zwingen müssen. Was war mehr wert als die Überzeugung eines schwachen, zukunftsreichen Welpen, der Vertrauen in einen legte, weil man seine einzige Hoffnung war? Tihar, Yukas letzte Hoffnung.
Seine vielversprechenden Zukunftspläne wurden allerdings von einem beißenden Geruch unterbrochen. Es zog ihn aus seinen euphorischen Gedanken, als er die Witterung dieser stacheligen Fähe in die Nase bekam, dass es selbst ihm schaudere. Nein! Nicht sie! Sie war noch schlimmer als dieser aufgeplusterte Wichtigtuer, dieser Kräfteträumer. Skadi … der Alptraum seiner schlaflosen Nächte. Sie würde ihn um Kopf und Kragen reden, Yuka einbläuen, sie habe einen Fehler begangenen, in dem sie sie nicht begleitet hatte und alles daran setzen den Rest der Gruppe gegen ihn aufzuhetzen, weil Yuka ihm vertraut hatte und nicht ihr.
Er hielt inne, sah starr geradeaus, wie gelähmt stand er da. Aber sie war diesmal nicht allein, was die Sache keineswegs besser machte. Die Witterung einer weiteren, ihm jedoch unbekannten Fähe, deren Heulen er deutlich hören konnte, und die eines … eines weiteren, dritten Wolfs, stieg ihm in die Nase. Eines weiteren Wolfs? Der Schwarze war unsicher ob Fähe oder Rüde, sicher war nur, er roch nicht mehr sehr „frisch“.
Was also sollte nun folgen? Natürlich, die Braungraue – so hatte sie doch ausgesehen?–, hüpfte zu den anderen und meißelte ihnen ins Hirn, wie schlecht und ungerecht er war, weil er davon überzeugt gewesen war, dass nur die Stärksten die modernen, rauen Bedingungen in diesem Heim, der Natur, überleben konnten. Allem Anschein nach hatte sie auch noch Verstärkung mitgebracht, die sie dabei ganz sicher tatkräftig unterstützte. Zwei Fähen sollten reden was das Zeug hergab, bis Slifer sich bestätigt darin sah, Tihar beseitigen zu müssen um die arme Yuka zu befreien, obwohl sie freiwillig mit ihm ging, ein Knackpunkt, den noch nicht einmal die weinerliche Fähe hatte begreifen wollen, wie es schien.
Tihar knirschte förmlich mit den Zähnen. Das gefiel ihm nicht. Das gefiel ihm ganz und gar nicht … wie konnte es überhaupt sein, dass diese kesse Wölfin bis jetzt überlebt hatte? Warum um alles in der Welt hatte seine nicht minder freche, selbstbewusste und kräftige Schwester sterben müssen, während sie trotz ihrer Manierlosigkeit bis hier her vorgedrungen war? Hatte sie ihn verfolgt? Hatte sie die beiden die ganze Zeit verfolgt, um sie jetzt vor den anderen bloß zu stellen? Das war sicherlich Unsinn, das ging überhaupt nicht, woher hätte sie sonst die Zeit gehabt noch zwei weitere Wölfe aufzusammeln und wieso hätte er sie nicht eher wittern sollen? Was hätte der Schwarze darum gegeben, wenn die vorlaute Fähe einfach vom Erdboden verschluckt wurde. Sie war weit gefährlicher als der Kräfteträumer, sie war eine Fähe … das war nicht zu unterschätzen. Sie war keine Versagerin wie Zita, keine Schweigsame wie Catori – oh weiß Gott nicht! – und sie hatte bereits Erfahrung mit ihm gemacht, wusste, womit sie ihn benebeln konnte, nämlich mit den unangenehmen Seiten Claires, die sie ausfuhr wie eine Rose ihre Dornen. Skadi konnte er nicht einfach beseitigen, nicht einmal mit einem ordentlichen Biss zurechtweisen wie diesen Slifer … das ging bei einer Fähe nicht so einfach, denn niemand hätte dafür Verständnis gehabt. Sie hätten sich auf ihn geworfen und ihn zu lynchen versucht, denn diese nette, zuvorkommende Fähe war doch so ganz und gar unschuldig! Von wegen. Eine hinterlistige, clevere Egoistin war sie. Seit ihrer Niederlage – Yuka hatte sich zu ihm gesellt und ihre Person herzhaft verschmäht – hatte sie sicher neue Pläne geschmiedet, mit denen sie ihn erledigen wollte, ihm die Schau stehlen wollte und ihn ins Abseits drängen wollte vor den Augen der anderen. Eine Fähe machte einen Rüden wie ihn fertig, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Skadi war eine Bedrohung. Sie hatte durchaus Eigenschaften an sich, die ihn schmunzelnd an Claire erinnerten, doch besaß sie keine der positiven Eigenschaften ihrer Person oder ließ ihn zumindest nicht daran teilhaben; Kunststück, sie waren ja auch nicht verwandt, es gab gar keinen Grund dafür. Hätte er auch nicht getan.
Tihar blieb nichts anderes übrig als abzuwarten. Sollte sie doch kommen. Er rannte nicht vor einer Fähe davon. Und selbst wenn ihre intelligenten Geschichten Erfolg hatten und Tihar erfolgreich seiner Würde beraubten, weil sie ihn kleinzureden versuchte wie eine junge Mutter ihre unartigen Welpen, dann konnte er ihr immer noch an die Kehle gehen und ihr zumindest aus purer Vergeltung die Existenz nehmen, sie mit in den Abgrund ziehen und aus der Geschichte des Lebens für immer verbannen.
(( Yuka, Catori, Zita, Skadi, Takata, Pilgrim | Niederwald )) _________________
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 20 Nov 2010 12:49 Titel: |
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Yuka
Und schon wieder konnte Yuka Wölfe wittern. Sollte sie den Dunklen darauf ansprechen? Aber das war bestimmt nicht nötig, das hatte er auch selbst gemerkt. Oder? Er hielt an. Yuka hielt auch an. Sie musterte den Schwarzen ausgiebig, studierte seine Blicke. Dann fuhr sie selbst überrascht mit dem Kopf herum und warf einen Blick in das Schneetreiben. Da war doch was? Da war doch jemand? Jemand, den sie kannte. Ganz ungewollt tauchte plötzlich ein erfreutes Grinsen in ihrem Gesicht auf – Skadi! Ihr fiel die Fähe mit dem grau-braunen Fell wieder ein, von der sie sich vor einiger Zeit, all zu lange war es aber noch nicht her, getrennt hatten. Natürlich, die hatte sie ja fast vergessen. Moment … da fiel ihr auch etwas anderes ein. Im nächsten Augenblick begann ihr Kopf ganz enttäuscht nach unten zu hängen, ihre kleine Rute tat das gleiche. Skadi war keineswegs mit einer guten Meinung über sie davongelaufen, dabei hatte Yuka ihr aber nie Böses gewollt. Warum nur war die Wölfin so böse auf sie gewesen? Richtig ausgeflippt war sie … na ja, nicht so wie Tihar natürlich, das konnte sie sich auch nicht vorstellen, keine Fähe tat so etwas, oder? Aber sie war auf jeden Fall sauer gewesen, Yuka mochte es nicht, wenn andere sauer auf sie waren. Sie wollte niemanden verärgern. Doch ihr kam wieder in Erinnerung, wie Zita geschaut hatte, nachdem sie gesagt hatte, wie sie wirklich ehrlich über den Schwarzen an ihrer Seite dachte. Sie hatte nicht minder enttäuscht geguckt, jedenfalls hatte sie es unterschwellig so interpretiert, wie sie jetzt bemerkte. War das so schlimm? War es eigentlich schlimm, wenn man nicht alle Erwachsenen zufrieden stellen konnte? Nein, entschied sie dann. Das ging doch gar nicht. Man konnte es nie allen Recht machen, das konnte sie nicht und das konnte Tihar LeNuit auch nicht. Immerhin war er nicht böse auf sie gewesen, er hatte sie auch beschützt, nachdem sie mit ihm mitgegangen war. Skadi hatte sich hingegen von Anfang an skeptisch geäußert und es war ihr so vorgekommen, als hatte sie sich nicht so sehr doll mit ihr einlassen wollen, sie war keineswegs eine mütterliche Wölfin, die ganz entzückt von Welpen generell war, vielleicht auch überhaupt nicht. Vielleicht mochte sie sie von Anfang an nicht, hatte es nur verborgen, während der Rüde sie bei ihrer ersten Begegnung eher unsanft behandelt hatte –nicht körperlich gesehen, aber von der Behandlung her– und trotzdem hatte er sich dann für ihr Wohl eingesetzt. Ob Skadi immer noch sauer war? Oder war alles längst vergeben und vergessen? Gern hätte Yuka auch das gewittert, aber mehr, als dass es Skadi war, und ganz offensichtlich auch noch zwei andere Wölfe, konnte sie nicht sagen. Vielleicht war alles wieder in Ordnung und Skadi war mit Absicht näher gekommen, um ihr zu sagen, dass sie nicht mehr böse war. Yuka schüttelte sich, als wollte sie ihr Fell trocknen. Sie musste sich endlich von den schlechten Gedanken befreien. Was sollte sie tun, wenn Zita falsche Erwartungen in sie gesetzt hatte, Skadi sie vor eine Scheinwahl gesetzt hatte, weil sie in Wirklichkeit wollte, dass sie mit ihr mitging und dann doch sauer war? Sie konnte es nicht allen Recht machen und irgendwie war ihr das auch immer mehr egal. Das Schlimmste war immer noch, dass sie ihr liebes Geschwisterchen nicht beschützen konnte, was musste es sie dann interessieren, wenn eine fremde Wölfin den Tod einer Freundin beklagte? Sie alle hatten doch Verluste erlitten, für sie alle war dieser dämliche Winter schlimm und sie alle hatten Hunger. Yuka auch, sie fragte sich, wann sie endlich etwas zu fressen bekam. Erst einmal aber wollt sie noch wissen, ob Skadi noch böse auf sie war, wenn nicht, dann war das umso besser. Vielleicht vertrug sie sich dann auch endlich mit Tihar LeNuit. Außerdem war sie natürlich neugierig zu erfahren, wer eigentlich ihre zwei Begleiter waren? Hatte sie die schon vor ihrer Begegnung gekannt oder waren sie auch für die Wölfin neu? Wer auch immer die Fremden waren, Angst hatte Yuka nicht. Tihar war ja bei ihr, der vertrieb die Bösen ganz sicher.
(Tihar, Zita, Catori, Skadi, Takata, Pilgrim - Niederwald)
Aus privaten Gründen kurzzeitig übernommen. _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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NPC … unverhofft kommt oft …
Anmeldungsdatum: 20.02.2010 Beiträge: 43
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Verfasst am: 20 Nov 2010 19:21 Titel: |
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Die Last des Schnees hatte das alte Holz ganz morsch gemacht. Seit langem hatte der Baum nichts anderes gesehen als den Winter. Die Feuchtigkeit war tief in das Holz gedrungen und hatte seine Konsistenz mürbe gemacht. Das Gewicht, das auf dem großen Ast lagerte, veranlasste das Material, rissig zu werden. Immer schwerer schien der Schnee zu werden, denn die Feuchtigkeit wurde von keinem Sonnenstrahl verdunsten gelassen. Fast lautlos, auf jeden Fall überhörbar, lief der Riss durch den dicken Ast und brachte die Stabilität langsam aber sicher zum Brechen, bis der große, schwere Ast von der Schwerkraft nach unten gezogen wurde. Der tiefschwarze Ast von einer Größe von gut dreieinhalb Wolfslängen landete direkt auf dem Körper der weißen Fähe, die sich dort unten zum Rasten hingelegt hatte. Das schwere Holz drückte mit seiner Masse auf den hinteren Teil ihres Leibes, drückte aber dennoch fest genug zu, dass ein gewisser Grat der Verletzung unvermeidbar blieb, was die Fähe ihrer Umgebung durch ein klagendes Jaulen verkündete. Der große Baum war um einen Ast ärmer und erlitt nicht weniger Schmerz als das Tier, das unter ihm gelegen hatte, welches nun um eine Verletzung reicher war, wenn man es denn so bezeichnen konnte. Der Ast hielt sich hartnäckig, das tote Stück Holz wurde nach wie vor nach unten gedrückt, doch die Wölfin verhinderte mit ihrem weißen Körper, dass das alte Ding ganz auf dem Boden landen konnte. Sie war in eine wahrlich missliche Lage gekommen, als der sie sich allein kaum mehr zu befreien vermochte. Nur wer weiß konnte ihr nun helfen, aus dieser brenzligen Situation zu entfliehen, bevor eventuelle Feinde auf das arme Tier aufmerksam wurden, dass mit einem gewaltigen Schrecken aus seiner friedlichen Ruhe gerissen worden war.
(Storchenhalbinsel – Chihiro ) _________________ NPC – Non play character, Spielleitung. Verantwortlichkeit- Leyla |
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Shato Morondo * *" title="*" border="0" />
Anmeldungsdatum: 29.09.2010 Beiträge: 4
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Verfasst am: 21 Nov 2010 13:03 Titel: |
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Das tuend, was er am liebsten tat, seiner Ruhe folgen, lag er nahe dem großen See und spürte die Kälte unter seinen Pfoten. Das ganze schien ein Traum gewesen zu sein, ein schlechter aber wohl, denn er hatte keine Witterung mehr in die Nase bekommen. Alles war wieder so friedlich, wie er es gewohnt war. Diese Halbinsel bot ihm als Einzigen ein Heim, dabei musste es bleiben, sonst blieb ihm nur der Weg aufs Meer und darin ertrank er mit Sicherheit, wenn er nicht an Kälte starb. Zu seiner andauernden Rast fehlte nur noch ein bescheidener Sonnenstrahl, aber so wichtig war es nicht. Immerhin fiel er mit seinem dunklen Fell weniger auf in dieser lichtlosen Gegend. Aber wem sollte er auffallen? Er war schließlich allein. Ein leichter Zweifel blieb, einer, der sicher nicht mehr weichen sollte. Ein Zweifel war immer, der ewige Zweifel in seiner Lebe. Der Zweifel, ob das Leben tatsächlich das Richtige war und nicht doch der Tod.
Erschrocken fuhr er hoch, als er den Laut über die Entfernung hörte. Das war ganz zweifellos ein echter Wolf gewesen, seine Ohren betrogen ihn bestimmt nicht. Unsicher starrte der Rüde in die Dunkelheit, verharrte still auf seinem Platz, ohne sich zu bewegen, selbst die Luft hielt er an. Jetzt herrschte wieder Stille. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, litt er unter Halluzinationen? Bildete er sich das immer noch ein oder hatte er sich in seinem Glauben, seiner Hoffnung geirrt, dass er allein war? Der Zweifel wuchs an, er schien sich zu bewahrheiten. Eine große Unsicherheit überkam ihn. Er musste etwas unternehmen. Wenn nun doch ein ganzes Rudel von Wölfen auf seiner Insel Einzug hielt, dann war es aus mit der Ruhe. Dann war es aus mit ihm. Er konnte sein „Revier“ doch überhaupt nicht verteidigen, wurde zurückgedrängt ins lebensfeindliche Niemandsland, wo er keine Vollmondphase lang aushielt, bis er den Kälte- oder Hungertod starb, Zweifel hin oder her. Unsicher schlug er mit der Rute ihn und her, das passte ihm alles nicht. Er sah sich ziellos in der Gegend um, drehte den Kopf nach links und rechts, aber der Zweifel nagte sich an seiner Seele fest wie ein wachsender Tumor, alles daran setzend, ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen, so dass er fiel. Er sollte fallen bis in die Unendlichkeit. Shato wurde nervös, seine Ruhe glitt ihm aus den Pfoten. Es gab nur eine Möglichkeit gegen den Zweifel anzukämpfen. Er lief zurück, wo er diese vermeintliche Witterung das erste Mal bemerkt hatte und vergewisserte sich, dass dort niemand war. Dann sollte alles wieder in Ordnung sein. Irgendwas musste doch auch einfach mal in Ordnung sein.
Shato Morondo erhob seinen schweren Leib und setzte sich in Bewegung, zielgerichtet auf den Ort der Begegnung mit der Fähe hinzu. Anfangs noch schneller, später schneller werdend, lief er durch den flachen Schnee, der hier und dort schon wieder grünen Rasen preisgab. Die Unruhe hatte sich fest in seinen Gedanken eingenistet und quälte ihn mit tausend Stichen. Es konnte doch nicht sein …
Aber umso näher er dem Ort des Unglücks kam, desto stärker wurde diese Witterung wieder. Er wollte umkehren, aber sein Verstand hinderte ihn daran. Das Geräusch des Wolfs, wenn er es denn tatsächlich gehört hatte, hatte von Panik oder Schmerz gezeugt, vielleicht auch beides. Er lief immer zögerlicher, denn eigentlich wollte er diese Begegnung nicht. In seinem Maul entstand so ein seltsamer Geschmack, es war eine eigene Panik, die nun in ihm aufkam. Die bittere Wahrheit, dass seine friedliche aber doch so triste Einsamkeit zu Ende war, als er das weiße Fell der Fähe in der Ferne sah. Neugier und zugleich doch abgeneigt streckte er den Kopf geradeaus um sich ein Bild zu machen. Seine Läufe wurden immer langsamer, je näher er der Fremden kam. Seine Nase ließ keinen Zweifel mehr, dass das Tier echt war, das hier war keine Einbildung, er war ja nicht völlig belämmert.
Shato hielt an, jetzt trennten ihn nur noch zwei Baumlängen von seinem unwillkürlichen Albtraum. Dort lag eine Fähe … sie war fremd, sie würde es auch immer bleiben, weil ihm alle anderen Wölfe fremd waren, streng genommen war er sich sogar selbst fremd. Die Fähe lag unter einem Ast, der allem Anschein noch von dem Bauch gebrochen war, der neben ihr stand. Die Fähe konnte sich scheinbar nicht allein befreien und war dort gefangen, zusammen mit einem anzunehmend schlimmen Schmerz, der ihren Körper durchfahren musste. Er dachte aber nicht an sie, er dachte nur an sich selbst. Er sah sie nicht als eine Fähe, die in Not war, sondern viel mehr als einen Eindringling, der ihm nun vor die Nase gehalten wurde als deutliches Zeichen der harten Realität, sein Traum war zu Ende, dieses Mal war es der schöne.
Er schluckte und zwinkerte unsicher, sah sich mehrmals um. Hier mussten doch noch andere Wölfe sein. Kein anderer Wolf außer ihm lebte allein ohne Rudel. Schon gar keine Fähe, die blieben doch stets bei ihren Familien und wurden nicht fortgejagt, so wie die Rüden. Zweifelhaft verlagerte er den Kopf in eine schiefe Position und musterte die Fremde mit dem hellen Fell, das selbst in der Dunkelheit zu reflektieren schien. Eine innere Starre hinderte ihn daran, einfach wegzugehen und zu hoffen, dass sie dort blieb und niemals mehr vorkam, damit er bald wieder seine Ruhe hatte.
(Storchenhalbinsel, Chihiro) _________________
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Catori Wölfin der Hoffnung
Anmeldungsdatum: 19.02.2010 Beiträge: 121
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Verfasst am: 26 Nov 2010 14:48 Titel: |
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Mit mechanischen Bewegungen trottete Catori weiter. Zita war bei ihr, doch Nun hatte sich auch der letzte schwarze Wolf verdrückt. die graue Fähe wusste nicht, ob sie nun traurig oder froh sein sollte den seltsamen Kautz. Nein, sie sollte eindeutig nicht frohen Mutes sein. denn je weniger sie in dieser kalten, weißen Hölle waren desto schlechter stand es um sie. Grade in solchen schlechten Zeiten war das Rudel eines der wichtigsten Waffen eines Wolfes. Selbst wenn das Rudel aus verrückten schwarzen Wölfen zu bestehen schien, die hier immer wieder wie Schneeflöckchen auftauchten um ebenso schnell wieder zu verschwinden. Noch immer konnte sie das ganze nicht so recht nachvollziehen. Slifer hatte ihr zugestimmt das es dumm war zu versuchen hier seine eigenen Wege zu gehen und nun? Er war alleine Aufgebrochen und noch ehe sie über ihre Überraschung hinweg gekommen war, konnte sie keine schwarze Gestalt mehr in dem Weiß erkennen. Er hatte zwar nicht gesagt, dass er völlig verschwinden wollte, doch irgendwie hatte Catori es geahnt. Die Weise wie er stotterte, dass er nur Jagen wollte und auch die Haltung dabei. Natürlich war es sowieso schon seltsam wenn er plötzlich meinte allein jagen zu müssen. Sie hatte noch eine Weile auf die Stelle gesehen, wo er kurz zuvor noch gelegen hatte. Sie wusste irgendwie dass seine letzten Worte gelogen waren. Er hatte nicht vorgehabt zurück zu kommen. Nein ihre anfängliche Frage war dumm .... am Anfang war sie froh gewesen wenn sie ihn endlich hätte verlassen zu können doch irgendwie hatte sie sich doch tatsächlich halbwegs an diese selbstüberschätzende Begleitung gewöhnt. Es war irgendwie so etwas wie eine Konstante gewesen von der sie sicher war, dass sie nicht plötzlich wieder verschwinden würde. Doch Slifer war verschwunden. Irgendwie hoffte die graue Fähe, dass sie sich etwas einbildete und Slifer nun doch wieder auftauchte, aber es war unwahrscheinlich dass dies nun doch noch geschah.
Wenigstens hatte sie nun wieder Zita bei sich. Das war endlich mal eine positive Neuigkeit und so versuchte Catori ihre Stimmung daran wieder hoch ziehen. Sie konnte es nicht leiden wenn sie selbst zu lange in irgendwelcher Trauer versank. Kimi hatte stets geholfen und nun würde sie sich wohl selbst helfen müssen. Das Leben ging weiter, Slifer wurde seinen eigenen Weg finden, da war sie sich sicher. Bald würden sie hier heraus sein, vielleicht würden sie ja sogar noch ein paar anständige, nicht schwarze Wölfe treffen? Innerlich musste Catori grinsen. Irgendwie hatte sie begonnen bei einem schwarzen Wolf zu assoziieren, dass er verrückt war. Zumindest hier schien das tatsächlich zu zu treffen.
Nachdem sie sich einigermaßen wieder hoch gezogen hatte drehte sie sich zu Zita und lächelte ihr beinahe schüchtern zu. Sie hatte Angst das Zita es falsch verstehen würde und nun denken würde, dass Catori froh war, dass Slifer fort war, denn als er von Tihar angegriffen worden war, hatte Zita sich für ihn eingesetzt und auch generell gezeigt, das sie ihn zu mögen schien.
Grade drehte sich Catori wieder nach vorne als ihr ein Wolfsgeruch entgegenschlug. Abrupt blieb sie stehen.Das war doch nicht etwa... ! anscheinend schien das Schicksal nicht mit der Art wie sie sich getrennt hatten zufrieden zu sein, denn nun schienen sie ein weiteres Mal auf diesen arroganten Rüden und seiner kleinen blinden Fähe zu Treffen. Warum konnte es nicht Slifer sein?! Warum mussten sie grade auf diesen verrückten dort treffen. Beim Gedanken an Tihar zogen sich kurz ihre Lefzen leicht zurück. Mittlerweile hatte sie eine regelrechte Antipathie gegen ihn aufgebaut und auch diese dumme kleine Fähe an seiner Seite, dessen Name Catori nicht mal in Gedanken aussprach weil sie ihr dafür nicht genug Wert war. Kurz blinzelte die Fähe um wieder einigermaßen neutral auftreten zu können denn da waren zum Glück nicht nur dieses kleine Pärchen. Auch einige, ihr noch fremde Wölfe schienen ganz in der Nähe zu sein.
>Bitte lass es keine weiteren schwarzen Wölfe sein!<,
Dachte sich die Wölfin bevor sie sich nun zu Zita wandte, um diese fragend an zu blicken. Die anderen schienen recht nah zu sein und hatten sie (Catori und Zita) bestimmt bereits bemerkt. Somit war es wahrscheinlich nicht mehr vermeidbar aufeinander zu treffen. Bei den fremden hatte Catori nichts dagegen, doch mit Sicherheit machte ihr das arrogante Zweierpärchen, welches sie ebenfalls wahrgenommen hatte, nicht den gefallen und verzogen sich.
(Yuka, Zita, Tihar LeNuit, Takata, Skadi, Pilgrim | Niederwald ) |
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Zita ~Sternenseele~
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 463 Wohnort: An einem bessere Ort...
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Verfasst am: 27 Nov 2010 22:08 Titel: |
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Müde und erschöpft wirkten die Schritte der Weiß-Grauen Fähe als sie sich schwerfällig und mühsam durch den hohen Schnee kämpfte. Innerlich wusste Zita nicht wie sie das alles überhaupt noch schaffte, doch irgendwie kam sie voran. Irgendwie schaffte sie es noch einen Schritt vor den Anderen zu setzen. Irgendwie…
Ihre bleischweren Gedanken glitten ab, zu Slifer…
Die Attacke Tihars schien ihn stärker verletzt zu haben als auf den ersten Blick offensichtlich gewesen war. Der Rüde hatte sich schließlich doch erhoben, ohne jedoch auf Zitas Frage geantwortet oder anderweitig darauf reagiert zu haben. Eine leichte Hoffnung war erneut in der Fähe erwacht. Klein, schwach und brüchig, doch es war Hoffnung gewesen. Vielleicht ging es Slifer ja doch gut. Vielleicht hatte er trotz allem die Kraft weiter zu ziehen… Weg… Weg von all dem hier… Weg aus diesem Tal, dass Zita alles genommen hatte…Und weg von Tihar…Doch dann hatte sich der Schwarze Rüde abgewandt, war alleine in den Wald gegangen.
Jagen.
Er hatte jagen wollen…
Jagen…? In seinem Zustand? Und dann auch noch alleine?
Sofort war Zita alarmiert gewesen, war ihm hinterher gelaufen, hatte versucht ihn mit Worten zur Vernunft zu bringen, doch schon bald hatte das grausame, endlose Weiß ihn verschluckt und ihn nicht mehr freigegeben. Noch lange hatte Zita nach ihm gerufen, doch sie erhielt keine Antwort.
Ihre Flamme der Hoffnung war erloschen… Wie der unbarmherzige Wind ein wachsendes Feuer tötet, die beständig größer werdenden Flammen mit einem Windhauch zerstört, so war auch Zitas Hoffnung, ihre Zuversicht, ihr Sinn zum Weiterleben erloschen.
Warum nun auch noch Slifer?
Zita hatte wieder den Gedanken des „Verflucht-seins“ im Kopf und mit jedem Wolf der vor ihren Augen, in ihrer Nähe, als ihr Freund, starb umso stärker wurde das Gefühl einfach falsch zu sein. Nicht auf diese Welt zu gehören…
Ihre Mutter hatte Recht gehabt, von Anfang an, schon als die Worte ihren Fang verlassen hatten: „Du bist eine Missgestalt! Hättest nie geboren werden sollen! Du gehörst nicht hier hier und schon gar nicht zu den Wölfen…“
Tränen schlichen sich in ihre dunkelgrünen Augen, ohnehin waren Zitas Augen stumpf geworden, jeglicher Glanz, jedes Schimmern, der Lebenswille an sich war aus ihnen gewichen.
Zita hatte gewusst, warum Slifer gegangen war und es tat weh mit dieser Gewissheit allein zu sein. Immer wieder ertappte sich die Fähe bei dem Gedanken, dass Larka nun wenigstens nicht mehr allein war… Das sie nun Slifer bei sich hatte… Einen Wolf, der wusste was Stolz war, richtiger, aufrichtiger Stolz, nicht so wie Tihar Stolz empfand… Wenigstens war Larka nun nicht mehr allein…
Dieser Gedanke hatte gleichzeitig etwas Tröstliches und verdammt Schmerzliches. Wölfe verließen sie um mit anderen zusammen zu sein, wieder glücklich sein zu können. Zita gönnte es ihnen allen:
Ryu, ihrem geliebten Bruder
Crying
Stormy
Ryu
Slifer und Larka…
Und doch tat es weh… Weckte in Zita den unbändigen, starken Wunsch, ihnen nach zu folgen, wieder bei ihnen zu sein…
Einen Schritt vor den anderen…
Zita hatte nicht darauf geachtet wohin sie gelaufen war, war nur stumm Catori gefolgt…
Catori.
Sie war eine gute Wölfin, vielleicht so etwas wie eine wahre Freundin, doch Zita hatte Angst genau das Catori zu zeigen. Wenn Zita noch einmal vertraute, wer sagte ihr, dass Catori dann nicht ebenfalls von einem wütenden Bären oder einem schwarzen überheblichen Wolf angegriffen und getötet wurde?
Zita weigerte sich zu vertrauen, erneut zu vertrauen. Zu groß war die Angst vor einem weiteren schmerzlichen Verlust…
Sie sah in den Nachtschwarzen Himmel. Noch immer schneite es.
Die Fähe stolperte voran, fast Blind und doch gönnte sie sich keine Pause.
Der Schnee verklebte bald mit dem feinen Fell zwischen ihren Pfotenballen. Jeder Schritt war eine Qual, die Kälte des Schnees kroch ihr in das Fell, durchnässte ihre erschöpften Läufe. Die Wunde an ihrer Flanke schmerzte noch immer und noch immer sickerte etwas Blut aus dem Prankenhieb des Bären hervor… Und doch hatte all das eine lindernde Wirkung auf Zita.
Die Sorgen die sie gefangen hielten, wichen einer Sorge die um tausendmal stärker war als die Trauer um die verlorenen Freunde. In Zitas Kopf war bald nur noch ein Gedanke: Überleben.
Weitergehen… Um dieser Schneehölle, diesem „Tal des Todes“ zu entkommen und zu sehen, dass das Leben anderswo noch immer schön und harmonisch war. Das es noch eine wärmende, tröstende Sonne gab und Wölfe die Zitas Sorgen, ihre Trauer und Verzweiflung verstanden und zu helfen wussten. Wölfe die heilen konnten…
Weitergehen… Um zu sehen, dass das Leben nicht überall so grausam und Lebensfeindlich wie hier war…
Auch, wenn Zita von sich aus keinen Lebensmut mehr hatte, ihr Körper dachte da rationaler und setzte die Prioritäten klüger als das Herz der Fähe es vorgehabt hatte.
Zita scheute sich vor Pausen, fürchtete dann wieder in andere Sorgen abzugleiten…
Catoris Lächeln konnte sie nicht erwidern… Es ging nicht, auch wenn die Fähe es ehrlich versuchte. Wie sollte sie denn ein Lächeln zustande bringen, wenn doch jeder gesehen hatte, was ihr in den letzten Stunden alles widerfahren war? Warum durfte sie leben, während zwei andere, mutige, stolze Wölfe ihr Leben hatten lassen müssen? Warum strafte man sie mit dem Leben…?
Der Tod…
Zita sehnte sich plötzlich danach. Stärker als in dem Moment als Cry vor ihren Augen verblutet war. Stärker als Stormy sie schließlich verlassen hatte und sogar stärker noch als ihr Bruder gestorben war…
Zita senkte ihren Kopf, humpelte vorwärts. Alles erschien ihr Sinnlos, unlogisch. Was hatte ihr Dasein noch für einen Sinn? Sie fühlte sich leer… unglaublich leer… Wie ein Herbstblatt, das der Wind ununterbrochen durch die Luft wirbelte anstatt es endlich auf dem Waldboden zur Ruhe kommen zu lassen…Bei all den anderen Blättern… Was hatte das noch für einen Sinn…
Als Catori anhielt, stoppte auch Zita. Sie sah Catori kurz an, sagte jedoch nichts. Zita wusste nicht ob sie jetzt anderen Wölfen begegnen wollte und ganz besonders nicht dem Wolf dessen Witterung stark und deutlich durch denn Schneesturm zu ihr getragen wurde. Zita hatte keine Lust sich noch einmal von den beiden Fremdlingen demütigen zu lassen… Ihr Bruder hatte ihr einmal gesagt, dass nur der der auch wahre Gefühle, wahre Trauer und wahre Tränen zeigen konnte, wirklich stark war, und dass jeder der immerzu stolz und hochmütig war, nie einsah dass es auch Trauer und Mutlosigkeit auf der Welt gab, der wahre Schwächling war.
Damals hatte Zita es nicht verstanden und auch jetzt begriff sie nicht ganz warum ihr diese Weisheit gerade jetzt wieder in den Sinn kam. Tihar und seine Sklavin hatten die junge Fähe (Zita) doch eh schon zu einer weinerlichen Fähe abgestempelt, was sollte Zita also daran noch ändern? Was wollte sie daran noch ändern?
Traurig und mit gesenktem Kopf ging sie an Catori vorbei. Es war wohl unausweichlich Tihar und seiner Sklavin noch einmal zu begegnen und Zita hoffte nur, dass die anderen Gerüche, die sie ganz schwach wahrnahm, nicht auch solche Wölfe waren wie Tihar und Yuka…
Zita ist bei Catori; in der Nähe Tihar, Yuka, Pilgrim, Skadi und Takata; Niederwald _________________
Ich besitze die Erlaubnis von der Künstlerin "Goldenwolf" um ihr Bild zu verwenden! |
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Takata ; ;" title=";" border="0" />
Anmeldungsdatum: 28.04.2010 Beiträge: 91
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Verfasst am: 28 Nov 2010 9:45 Titel: |
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Mit immer mehr Anspannung tapste die weiße Polarwölfin voran, durch die Dunkelheit, nur ihre Nase verriet ihr, dass dort weitere Wölfe waren. Das dichte Schneetreiben konnte ihr aber nicht ewig die Sicht versperren. Die ersten Gestalten, die sie erkennen konnte, waren die des schwarzen Rüden und die der kleinen Fähe neben ihm. Was für ein lustiger Kontrast die beiden waren. Etwa drei, vier Wolfslängen vor ihnen kam sie zum Stehen und musterte sie. Ein großer schwarzer Rüde und eine kleine, weiße Polarwölfin, genau wie sie. Takata lächelte entzückt, das war wirklich ein hübsches Bild. Während die Kleine eher neugierig und vielleicht auch eine Spur ehrfürchtig zu gucken schien, so fasste Takata seinen Blick mehr als fordernd und unerschrocken auf, aber das war ganz sicher nichts Außergewöhnliches, man hätte wohl nichts anderes erwarten können. Sie machte bestimmt keinem ausgewachsenen Rüden Angst, aber das wollte sie auch gar nicht. Sie wollte niemanden ängstigen, wollte sich Respekt nicht durch schändliche Taten erkämpfen sondern ihn durch Liebe und Anerkennung erlangen, auch wenn es vielleicht etwas länger dauerte. Die Schmerzen in ihrem Innern waren für einen Moment vergessen, auf ihr Heulen hatte jedoch keiner der Wölfe geantwortet. Das konnte bedeuten, dass es in dieser Gruppe von Wölfen niemanden gab, der ganz entschieden das Sagen hatte, keinen Alphawolf und keine Alphawölfin, was auch die fehlende Reviermarkierung erklärte. Aber welcher Wolf wollte auch eine Schneewüste ohne jede Lebensgrundlage als sein Revier beanspruchen, so dumm wäre niemand gewesen.
Sie schweifte ihren Blick neugierig in die Runde, konnte weiter drüben noch zwei Fähen erkennen. Auch der schwächer werdende Duft eines weiteren Rüden war noch wahrnehmbar, aber erblicken konnte sie keinen. Die beiden Fähen wirkten fast etwas verunsichert, zumindest aber eine, sie war grau-weiß. Takata warf auch ihnen ein frohmütiges Lächeln zu, ihre eigenen Schmerzen stellte sie dabei gänzlich zurück, es war weit wichtiger sich mit den Fremden gut zu stellen, sie konnten vielleicht voneinander profitieren, auch wenn sich ihre Gruppe, Pilgrim und Skadi, etwas mehr Mühe geben mussten, von den anderen anerkannt zu werden, weil sie schlicht gar nichts zu bieten hatten, sie alle Drei waren verletzt oder anderweitig geschwächt und überhaupt, ihr einziger Rüde, Pilgrim, gab vielleicht nicht gerade den Eindruck eines selbstbewussten, verteidigungsstarken Wolfs ab, nein, überhaupt nicht. Umso mehr bedurfte er ihren Schutz. Es wurde Zeit, dass sie sich vorstellten.
„Ich grüße euch“, sprach sie sanft, das Lächeln hatte sie vorerst eingestellt, um ihre eigene Rede nicht lächerlich erscheinen zu lassen, „Mein Name ist Takata.“
Sie versuchte aus dem Gesicht des Dunklen zu lesen, aber so recht wollte es ihr nicht gelingen. Die kleine Fähe gab kaum mehr Aufschluss über ihre Einstellung. Einzig wurde sie das Gefühl nicht los, sie suchte vielleicht etwas Schutz bei dem großen Wolf, aber auch das war nicht verwunderlich. Dennoch hatte Takata unerklärbare Zweifel daran, dass die Zwei miteinander verwandt waren. Er war tiefschwarz, die Kleine bekam bald weißes Fell, sprich, sie waren zwei ganz unterschiedlicher Rassen, bei denen sich Takata bei dem Erwachsenen nicht einmal sicher war, welche es war. Vielleicht aber war nur die Mutter der Kleinen eine Polarwölfin gewesen, doch wenn sie noch einmal einen neugierigen Blick auf die zwei Fähen warf, dann konnte das wohl keine der beiden sein, zumal die Grau-Weiße auch nicht dem Alter entsprochen hätte, in dem man eine so kleine Tochter besaß.
Eine wirklich seltsame Truppe war das. Irgendwie mochten sie alle nicht so recht ins Bild passen. Selbst wenn der Rüde der Vater der Kleinen gewesen wäre und die Welpin nichts von ihrem Vater vererbt hätte, dann war eine der anderen Fähen auch nur kaum möglich ihre Mutter, blieb immer noch die Grau-Weiße, die dann vielleicht die Großmutter war? Nein … das war ja verrückt. Was reimte sie sich da zusammen? Das bewies doch nur, dass sich die Weiße nach einem kleinen Bisschen Logik sehnte, um ihr Weltbild wieder geradezurücken. Es war schon seltsam genug, dass im Herbst bereits solch schlimme Temperaturen herrschten und sie sich in einer Nacht befanden, die schon seit viel zu langer Zeit kein Ende nahm.
Takata entschied sich, sie später danach zu fragen. Zuerst musste eine Grundbasis des Vertrauens geschaffen werden. Dafür war es notwendig, dass sie den ersten Schritt tat. Sie mussten sich weiter vorstellen. Kurz neigte sie den Kopf nach hinten und warf dem Grauen einen frohmütigen Blick zu.
„Das ist …“, begann sie und sah sich dann zu Pilgrim um, „Pilgrim, komm doch mal her!“, sprach sie freundlich auffordernd uns sah wieder nach vorn.
„Das ist Pilgrim, er …“, sie war unsicher, wie sie das erklären sollte. Sie gehörten verwandtschaftlich nicht zusammen, kannten sich alle Drei ja selbst erst seit noch nicht all zu langer Zeit. „… er begleitet uns schon seit einiger Zeit. Pilgrim ist ein äußerst friedliebender Rüde.“
Sie versuchte ein entspanntes Lächeln vorzuweisen. Damit wollte sie klarstellen, dass von Pilgrim ganz sicher für keinen der hier Anwesenden eine Konkurrenz ausging, der Schwarze musste nicht fürchten, dass Pilgrim etwas beanspruchen wollte oder dergleichen. Nein, sie waren schon dankbar, wenn sie akzeptiert würden. Das verstand er sicher auch, man sah dem Tier doch an, dass es gewiss nichts Böses in seinem Herzen trug. Der Graue war liebenswürdig aber ebenso schutzbedürftig und Takata war diejenige, die dafür sorgen wollte, dass er ihn bekam, zumindest so lange sie lebte.
Nur wenn sie sich ehrlich und ohne jeden Anspruch vorstellten und ihre Gutmütigkeit offen legten, hatten sie eine Chance, aufgenommen zu werden in diesem Rudel, das so ganz seltsam erschien und vielleicht auch keines war. Dann aber war es nicht zu spät, dass es sich nun mit ihnen Dreien zu einem zusammenschloss. Nicht nur Skadis Warnung, auch die Fähe selbst hatte die Weiße in Moment der Aufregung und der Hoffnungserwartung ganz vergessen.
(Pilgrim, Skadi, Tihar LeNuit, Yuka, Catori, Zita - nahe Funkelfall) _________________
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